Die hier vorgestellten, neuen Restaurants setzen auf organische Gestaltungselemente oder holen die Natur einfach gleich nach drinnen. Rohkost in so einer frischen Neuinterpretation schmeckt sogar Gemüsemuffeln.

Kientruc O's Verwendung lokaler Pflanzen in das Ho Chi Minh City T Haus ist nicht nur eine stilistische Note, sondern ein praktisches Werkzeug, das Schatten spendet, ein Mikroklima schafft und letztendlich hilft, Kosten zu mindern. Foto: Hiroyuki Oki.

Superfoods: In diesen Restaurants gibt's Grünes nicht nur auf dem Teller | Aktuelles

Kientruc O's Verwendung lokaler Pflanzen in das Ho Chi Minh City T Haus ist nicht nur eine stilistische Note, sondern ein praktisches Werkzeug, das Schatten spendet, ein Mikroklima schafft und letztendlich hilft, Kosten zu mindern. Foto: Hiroyuki Oki.

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Die hier vorgestellten, neuen Restaurants setzen auf organische Gestaltungselemente oder holen die Natur einfach gleich nach drinnen. Rohkost in so einer frischen Neuinterpretation schmeckt sogar Gemüsemuffeln.

Beim Anblick einer Vielzahl neuer Restaurants fällt auf, dass Innenarchitekten in letzter Zeit offenbar ganz wild auf Natur sind. Kein Wunder, schließlich wächst unsere Nahrung dort. Eine logische Verknüpfung, die in Restaurants mit üppiger Begrünung oder Ausblick in den hauseigenen Garten noch verstärkt wird. Der Trend ließe sich vielleicht auch mit der rasant gestiegenen Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln erklären oder mit gerade so angesagten Interieurs – Dschungel voller Zimmerpflanzen und Gewächshäusern.

Kürzlich von Snøhetta renoviert, kalifornische Restaurant The French Laundry hat einen neuen Küchenanbau. Fensterbänder sorgen für Tageslicht und Ausblick ins Grün des Gartens. Essplätze im Innenhof locken Gäste ins Freie. Fotos: Michael Grimm

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Kürzlich von Snøhetta renoviert, kalifornische Restaurant The French Laundry hat einen neuen Küchenanbau. Fensterbänder sorgen für Tageslicht und Ausblick ins Grün des Gartens. Essplätze im Innenhof locken Gäste ins Freie. Fotos: Michael Grimm

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Diese Idee trägt im milden Klima Kaliforniens besonders saftige Früchte. Das vor kurzem erweiterte The French Laundry im kalifornischen Yountville zum Beispiel. Es hat drei Michelin-Sterne und wurde 1994 von Chef de Cuisine Thomas Keller 1994 übernommen. In Zusammenarbeit mit Snøhetta Architekten und Envelope A+D Architekten ließ Keller den Hof renovieren und entwarf eine neue Küche, die genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt ist.

Das bereits vorhandene Gebäude stammt aus dem Jahr 1900, wirkt rustikal und ist umgeben von Grün: Ranken, Gärten und Wiesen. Passend zur alten Bausubstanz, dominieren Naturmaterialien wie verkohltes Holz den Look der neuen Küche unter einem traditionellen Giebeldach, während außen alles klaren Linien folgt und modern wirkt. Durch das Fensterband sieht man nicht nur mehr Grün, unter anderem japanischen Ahorn, sondern hat auch besseres Licht am Arbeitsplatz. Die weiß gestrichene Decke ohne Kanten soll an ein Tischtuch erinnern und im Hof kann man in Sitznischen unter freiem Himmel zu speisen.

Natur und Architektur begegnen sich in Goas Restaurant He im chinesischen Nanjing. Die deckenhohe Verglasung betont die Verbindung zwischen Innen und Außen, ebenso wie Innenhöfe, die um Baumbestand herum angelegt wurden. Fotos: Shiromio

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Natur und Architektur begegnen sich in Goas Restaurant He im chinesischen Nanjing. Die deckenhohe Verglasung betont die Verbindung zwischen Innen und Außen, ebenso wie Innenhöfe, die um Baumbestand herum angelegt wurden. Fotos: Shiromio

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Im He, einem Restaurant mitten im Wald von Nanjing, China, verschmelzen Innen und Außen noch viel mehr. Ökologischen Standards folgend, sah der Entwurf von Goa Architekten vor, den schützenswerten Forstbestand in den Bauplan zu integrieren. Und so schufen die Architekten eine Symbiose zwischen natürlicher Asymmetrie und geometrischer Strenge: Das Gebäude erinnert an einen Bunker, aus dessen Innenhöfen Bäume emporragen. Besonders gut kann man den Ausblick auf diese Waldidylle von der Bar aus genießen.

Das komplett in Weiß Interieur des Kientruc Os T House in Ho-Chi-Minh-Stadt, ist die ideale Leinwand für die tropische Vegetation, die das Gebäude zu erobern scheint oder sich gegen seine Fenster aus Klar- und Milchglas schmiegt. Fotos: Hiroyuki Oki

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Das komplett in Weiß Interieur des Kientruc Os T House in Ho-Chi-Minh-Stadt, ist die ideale Leinwand für die tropische Vegetation, die das Gebäude zu erobern scheint oder sich gegen seine Fenster aus Klar- und Milchglas schmiegt. Fotos: Hiroyuki Oki

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Mutter Natur gibt auch in Vietnam den Ton an und zwar beim T House, einem nach den Ideen von Kientruc O. gestalteten Restaurant in Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Außenwand ist eine Hommage an Le Corbusiers ‘Modulor’ (ein Proportionsschema mit dem Ziel, Architektur und Mensch in perfekten Einklang zu bringen), besteht aus Glaspaneelen in aufeinander abgestimmten Größen und umschließt einen üppigen Indoor-Garten.

Massiv und doch transparent: inspiriert von Chinas Teeplantagen wird im Icha Chateau, Spacemens Restaurant in Shanghai, der Raum sanft durch insgesamt 35.000 m lange Metallketten in drei verschiedenen warmen Goldtönen strukturiert. Fotos: Chen Xuan Min

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Massiv und doch transparent: inspiriert von Chinas Teeplantagen wird im Icha Chateau, Spacemens Restaurant in Shanghai, der Raum sanft durch insgesamt 35.000 m lange Metallketten in drei verschiedenen warmen Goldtönen strukturiert. Fotos: Chen Xuan Min

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Bei der Realisierung der Tee Bar Icha Chateau in Shanghai ließ sich das Büro Spacemen ebenfalls von der Natur inspirieren, insbesondere von chinesischen Teeplantagen, hier jedoch bis zur Abstraktion stilisiert: goldene Kettenvorhänge aus Metall hängen hier kaskadierend von der Decke, formen private Nischen für die Gäste und erinnern subtil an Teeplantagen.

Marmortische, eine Marmorplatte mit einer 3 m langen Meeresfrüchtevitrine, Weinregale mit über 200 Weinsorten und ein reduziertes Farbspektrum schaffen ein ansprechendes, altehrwürdiges Ambiente im YoDezeen Studios Catch, Kiew. Fotos: Andrii Shurpenkov

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Marmortische, eine Marmorplatte mit einer 3 m langen Meeresfrüchtevitrine, Weinregale mit über 200 Weinsorten und ein reduziertes Farbspektrum schaffen ein ansprechendes, altehrwürdiges Ambiente im YoDezeen Studios Catch, Kiew. Fotos: Andrii Shurpenkov

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Im Gegensatz dazu schwimmt das Fischrestaurant Catch in Kiew seit dem Redesign durch YoDezeen Studio gegen den Öko-Strom. Es sei denn, man lässt die unverputzten Klinkerwände und etwas surreal wirkenden Olivenbäume im Inneren gelten. Hier weht noch der Wind aus der der alten Welt und versprüht Glamour: eine Bankett-Tafel von beachtlicher Größe, zahlreiche Spiegel, ein riesiger Kronleuchter sowie eine Auslage prall gefüllt mit Meeresfrüchten. Während sich viele Designer der Natur verschrieben haben, erschaffen einige eben lieber ein klassisches, urbanes Erlebnis.

© Architonic

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