COR zählt auf innere Werte – nicht nur was die Fertigung ihrer Möbel, sondern auch den Umgang mit der Umwelt anbelangt.

Fröhliche Runde: Das Möbelprogramm «Trio» (team form ag) feiert 2023 sein 50-jähriges Jubiläum

Design mit Herz von COR | Aktuelles

Fröhliche Runde: Das Möbelprogramm «Trio» (team form ag) feiert 2023 sein 50-jähriges Jubiläum

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Rheda-Wiedenbrück ist ein 48. 000-Einwohner-Städtchen im Osten Nordrhein-Westfalens. Nirgendwo sonst in Deutschland werden so viele Möbel gefertigt wie hier und wohl in keiner anderen Region gibt es so viele Polster:innen, Tischler:innen und Näher:innen. Ganze 140 davon arbeiten in der Produktionsstätte von COR.


Der Name der Designmarke ist lateinisch und bedeutet Herz


Das langjährige Familienunternehmen, das heute von Leo Lübke geführt wird, fertigt seit seiner Gründung 1954 qualitativ hochwertige und optisch zeitlose Möbel. Der Name der Designmarke ist lateinisch und bedeutet Herz. Das passt. Denn trotz der Firmengrösse – insgesamt zählt COR 220 Mitarbeiter:innen – ist das Unternehmen stets eine Manu­faktur geblieben und fertigt bis heute vom Möbelgestell bis zum -bezug fast alles selbst. Mit makelloser Präzision und in liebevoller Handarbeit.

Rundum entspannt: «Cordia Lounge» des Design-Studios Jehs & Laub war der erste Lounge Chair von COR

Design mit Herz von COR | Aktuelles

Rundum entspannt: «Cordia Lounge» des Design-Studios Jehs & Laub war der erste Lounge Chair von COR

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Das Herzblut, das in der Fertigung der Möbel steckt, spürt man bereits beim Betreten der Produktionsstätte. Der Duft von Buche empfängt einen in der ersten Halle, wo das Holz – die Basis praktisch aller COR-Möbelgestelle – gelagert wird. 80 bis 100 Jahre alt sind die Bäume, ehe sie gefällt und hierhin geliefert werden. Getrocknet und noch ungeschält stapeln sie sich zu meterhohen Türmen, bevor sie in der Werkstatt auf Mass geschnitten werden.


Mit den Holzresten, die bei der Produktion anfallen, wird wiederum die werkseigene Heizanlage befeuert


Mit den Holzresten, die bei der Produktion anfallen, wird wiederum die werkseigene Heizanlage befeuert. Holz spielt also eine zentrale Rolle, und das zeigt sich bis ins Detail. Bei den Massivholz-Rahmen wird komplett auf Schrauben verzichtet, stattdessen werden die einzelnen Elemente mit Holzzapfen zusammengebaut. Ein System, das sich bewährt und – in Kombination mit hochwertigen Materialien – für jahrzehntelange Freude am Möbel selbst sorgt.

Beständig & bewährt: Heimisches Buchenholz bildet die Basis praktisch aller Möbelgestelle, die Gestelle werden von geschulten Händen gefertigt und die fertigen Bezüge werden im Einschlag­keder in die Polster eingeklopft

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Beständig & bewährt: Heimisches Buchenholz bildet die Basis praktisch aller Möbelgestelle, die Gestelle werden von geschulten Händen gefertigt und die fertigen Bezüge werden im Einschlag­keder in die Polster eingeklopft

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Bevor jedoch ein fertiges COR-Möbel die Produktionsstätte verlässt, durchläuft es zehn Abteilungen. Begonnen bei der Anlieferung über den Zuschnitt, hin zur Grundpolsterei, der Näherei und Polsterei bis zur Endabnahme – viele der einzelnen Stationen wurden dabei in den letzten Jahren modernisiert und mit ­digitalisierten Maschinen aufgerüstet. So wurde etwa die Lederstanze durch einen digitalen Ledercutter ausgetauscht, der es ermöglicht, die Lederhaut zu scannen und zu markieren, welche Stücke wo verwendet werden dürfen. Das geschulte Handwerk und die Menschen dahinter sind aber nach wie vor unabdingbar.

Leo Lübke ist der Geschäftsführer des 1954 gegründeten Familienunternehmens COR. Unten: Kein einziger Rahmen verlässt COR ohne eingebranntes Logo – hier auf Kanthölzern

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Leo Lübke ist der Geschäftsführer des 1954 gegründeten Familienunternehmens COR. Unten: Kein einziger Rahmen verlässt COR ohne eingebranntes Logo – hier auf Kanthölzern

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Ein Grossteil der Mitarbeitenden sind dabei bereits seit Jahren im Betrieb. So feierten in den letzten beiden Jahren insgesamt drei «CORianer:innen», wie sich die Mitarbeitenden selbst liebevoll betiteln, ihre 40-jährige und 13 ihre 25-jährige Betriebszugehörigkeit. Die Arbeit bei COR macht sichtbar lange Zeit Freude. Ebenso langlebig sind auch die Möbel, die hier entstehen. Dies merken die Mitarbeitenden unter anderem daran, dass gelegentlich auch mal eine Anfrage kommt, ob bei der geerbten Conseta nicht die Polsterung ausgetauscht oder der Bezug erneuert werden könnte, sodass die Sitzgruppe für weitere Jahre einsatzbereit ist. Bei COR eine Selbstverständlichkeit, selbst bei Modellen, die nicht mehr im Sortiment sind.

(Nieder)gelassen: Üppig gestaltete und bequem gepolsterte Kissen zeichnen «Jalis21»

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(Nieder)gelassen: Üppig gestaltete und bequem gepolsterte Kissen zeichnen «Jalis21»

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Auf Langlebigkeit setzt das Unternehmen auch bei der Zusammenarbeit mit Designerinnen und Designern. So kommt es denn auch, dass etwa Markus Jehs und Jürgen Laub vom Designstudio Jehs & Laub bereits acht Möbel für COR entworfen haben. Eines der bekanntesten Möbel von COR stammt aus der Feder der beiden Schweizer Designer Franz Hero und Karl Odermatt von team form ag: Das modulare Möbel­system Trio feiert 2023 sein 50-Jahre-Jubiläum und ist dabei – wie so typisch für COR – heute ebenso zeitlos und aktuell wie damals.

Text: Stefanie Solèr | Fotos © COR

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