Als das erste „moderne Automobil“ die Welt erblickte, schrieb man das Jahr 1886. Zu jener Zeit gab es noch keine Parkplatzprobleme und das ultramoderne pferdelose Gefährt war auch in den Folgejahren eine Ausnahmeerscheinung. Die Firma Wöhr wurde 1902 und damit nur 16 Jahre später gegründet – freilich als normaler Schlossereibetrieb, nicht als Erfinder- oder Planerwerkstatt für Parksysteme.

Der Vertikalförderer von Parksafe 582 bedient zwei Parkraster mit je bis zu 30 Ebenen in turmartiger Anordnung. Rampen und Fahrgassen entfallen

Parksysteme von Wöhr | Aktuelles

Der Vertikalförderer von Parksafe 582 bedient zwei Parkraster mit je bis zu 30 Ebenen in turmartiger Anordnung. Rampen und Fahrgassen entfallen

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Aber die Zeit brachte rasante Veränderungen der automobilen Verhältnisse – vor allem bis heute stetig zunehmende Zulassungszahlen – nicht nur in Deutschland. Dennoch ist man erstaunt, wenn man realisiert, dass Wöhr schon 1959 mit dem ersten Parksystem für PKW in den Markt kam, der noch ein ziemlich überschaubarer war. Heute bietet das Unternehmen aus Friolzheim eine der grössten eigenen Produktpaletten weltweit an.

Solange in oder vor der Garage eines jedem Einfamilienhauses ein Auto steht, gibt es keine Parkplatzsorgen. Wenn man pro Wohnung eines Hauses oder einer Anlage einen Stellplatz ausweisen muss, sieht das schon anders aus. Aber wenn, wie aktuell nicht selten bzw. fast üblich, pro Wohneinheit zwei Stellplätze gefordert sind, ist das Park- oder Stellplatzproblem eine echte Hürde. Baugrundpreise legen eine wirtschaftliche Ausnutzung der erworbenen Fläche nahe und verbieten eigentlich reguläre Stellplätze. In der Folge entstehen seit Jahrzehnten Tiefgaragen, die in den Gesamtbaukosten erheblich zu Buche schlagen, aber grösstenteils mittlerweile zu wenig Kapazität aufweisen.

In dem 30 Etagen hohen Wohnturm in Singapur befinden sich die Fahrzeuge auf dem Niveau des Wohnraums

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In dem 30 Etagen hohen Wohnturm in Singapur befinden sich die Fahrzeuge auf dem Niveau des Wohnraums

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In den Städten wurde die Parkplatznot schnell offensichtlich, und unter dem Stichwort verdichtetes Wohnen erfuhr folgerichtig auch der Platzverbrauch des ruhenden Verkehrs eine neue Bewertung. Der Slogan der Otto Wöhr GmbH „Wir verdichten Parkraum“ beschreibt die erfolgreiche Geschäftsidee daher knapp und präzise. Im Kern geht es dabei um die maximale Ausnutzung von Parkraumvolumen durch ein deutliches Zusammenrücken und gleichzeitiges Stapeln von Fahrzeugen. Neben einer generell einwandfreien Funktion spielt die Zuverlässigkeit der Parksysteme eine entscheidende Rolle. Wöhr ist nicht von ungefähr heute und schon seit Jahrzehnten hier der massgebliche Anbieter. Die in mehr als fünfzig Jahren gewonnene Erfahrung aus fast einer halben Million weltweit installierter Parkplätze wächst mit jedem Tag. Rund 10 000 Stellplätze werden pro Jahr übergeben, und bei aller Systematik und erprobter Technik geht es immer um „Masskonfektion“. Die bauseitigen Bedingungen sind kaum zweimal wirklich gleich, geschweige identisch. Die leistungsfähigen Systeme werden in enger Zusammenarbeit von Wöhr-Ingenieuren und den jeweiligen Architekten und Planern ausgewählt, angepasst und projektbezogen optimiert. Das reicht vom Vieraugengespräch im Vorfeld einer vergleichsweise einfachen ‚Parklift‘-Anlage bis hin zur grossen Planungsrunde, in der die Vorzüge, Kosten und baulichen Voraussetzungen für ein ‚Multiparkerʻ-System mit bis zu mehreren Hundert Stellplätzen diskutiert werden.

Der singapurische Wohnturm weist für die 54 Apartments je zwei und für die beiden Penthäuser je vier Parkplätze aus

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Der singapurische Wohnturm weist für die 54 Apartments je zwei und für die beiden Penthäuser je vier Parkplätze aus

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In zwei ’Multiparker 720’-Anlagen befinden sich alle 116 Fahrzeuge jeweils auf dem Niveau des Wohnraums. Die Zu- und Abfahrt erfolgt auf Ebene -1

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In zwei ’Multiparker 720’-Anlagen befinden sich alle 116 Fahrzeuge jeweils auf dem Niveau des Wohnraums. Die Zu- und Abfahrt erfolgt auf Ebene -1

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Der jeweilige Stellplatzbedarf und die räumlichen Bedingungen sind entscheidende Kriterien. Muss man auf knapper Grundfläche viele Fahrzeuge unterbringen oder hat man genug Fläche bei eingeschränktem Luftraum? Ist beides nicht üppig vorhanden, muss man gegebenenfalls nach unten ausweichen. Die Systemvielfalt begünstigt individuelle Lösungen: Vom Doppelparker für zwei Autos übereinander bis zu modernen Parktürmen oder automatischen Parksystemen in der Art eines Hochregallagers für mehrere hundert Autos. Vertikallifte ersetzen Rampen, Verschiebemechaniken das klassische Einparken mit quietschenden Reifen.

Es mag für den einen oder anderen zunächst ungewohnt sein, das Auto einer beweglichen Konstruktion aus Stahlträgern, Hydraulikarmen und Lochblechen anzuvertrauen, aber wer es kennt, mag es nicht mehr missen. Die Zugriffszeiten sind kurz, die Bedienung ist einfach, die Technik arbeitet erprobt zuverlässig und sicher. Der Nutzer übernimmt sein Auto am „Abholpunkt“ – ganz gleich wo es vielleicht einige Ebenen über oder unter ihm und in der x-ten Reihe geparkt war. Tiefgaragenslalom war gestern.

Drehplatte 505 ist das Kabinettstück im Sortiment. Man fährt auf die kreisrunde, bodengleiche Platte und lässt sich um einen beliebigen Winkel drehen. Diese Lösung erschließt selbst „unmögliche“ Stellflächen

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Drehplatte 505 ist das Kabinettstück im Sortiment. Man fährt auf die kreisrunde, bodengleiche Platte und lässt sich um einen beliebigen Winkel drehen. Diese Lösung erschließt selbst „unmögliche“ Stellflächen

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Wöhr hält aber noch weitere Besonderheiten bereit. Vielleicht nicht so spektakulär wie eine Verschiebemechanik im ‚Parksafe‘, aber ebenso klug konstruiert und punktgenau im Lösungsansatz sind ‚Parkplatten‘ und hier speziell die ‚Drehplatte‘. Immer dann, wenn es nur in eine Richtung gehen kann, wenn raumgreifende Wendemanöver schlichtweg ausgeschlossen sind oder der Kunde mehr Komfort beim Ausparken wünscht,, hat die ‚Drehplatte‘ ihren überzeugenden Auftritt. Der Nutzer fährt beispielsweise von seinem Stellplatz aus auf die Platte und lässt sich mit seinem Fahrzeug um den nötigen Winkel drehen, um in die erforderliche Richtung wegzufahren.

Ähnlich durchdacht ist die ‚Parklift‘-Variante im Zusammenhang mit einer Versenkgarage für ein bis drei Fahrzeuge übereinander. Die Deckplatte des Liftes kann denselben Belag haben wie die Umgebung und ist obendrein überfahrbar. Geschlossen ist so eine „Garage“ praktisch unsichtbar im Boden versenkt. Für Architekten sind bei aller Ingenieursleistung, die in diesen Systemen wirkt, auch Aspekte der Ästhetik und des Komforts relevant. Sie können jenseits des berechenbaren Nutzens oder Vorteils Argumente für ein Parksystem liefern. Historische, denkmalgeschützte Objekte und Umgebungen machen normales Parken oft unmöglich, aber auch anspruchsvolle zeitgenössische Architektur macht sich frei vom klassischen Garagentor und reflektiert alternative „Aufbewahrungsmöglichkeiten und -orte“ für private Automobile. Im Extremfall transportieren Vertikalförderer das Lieblingsstück nicht nur unter die Natursteinterrasse, sondern auch hinauf in den Wohnbereich – nur von einer Glasscheibe getrennt.

Versenkgarage Parklift 462 für zwei Fahrzeuge. Die kleine Anlage lässt sich sogar in Zufahrten einrichten, denn geschlossen ist sie überfahrbar

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Versenkgarage Parklift 462 für zwei Fahrzeuge. Die kleine Anlage lässt sich sogar in Zufahrten einrichten, denn geschlossen ist sie überfahrbar

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Ein typisches Objekt mit hohen Ansprüchen an Komfort und Sicherheit einerseits und beengtem Parkraum andererseits stellt das Hackesche Quartier in Berlin dar. Es entstand in den vergangenen Jahren auf einem der letzten städtebaulichen Filetstücke in der Nähe des mittelalterlichen Stadtkerns unweit der Hackeschen Höfe. Auf einer rund 44 000 m² grossen oberirdischen Bruttogeschossfläche, verteilt auf neun Ebenen, sind überwiegend hochwertige Bürozonen untergebracht, aber auch ein Apartmenthotel der Vier-Sterne-Klasse auf knapp 7 700 m² und Flächen für Einzelhandel und Gastronomie im Erdgeschoss gehören dazu. Die beiden von einer Gasse getrennten Baukörper mit ihrer ausgesprochen abwechslungsreichen und spannenden Fassadengestaltung wurden auf einer gemeinsamen Tiefgarage mit 300 Stellplätzen errichtet. Von der Gesamtzahl der Plätze realisierte das verantwortliche Planungsbüro Müller-Reimann Architekten 76 mit den Parksystemen ‚Combilift 551‘ und ‚552‘. Es wird in zwei Reihen und auf zwei Etagen geparkt mit nur einer Fahrebene. Eine Lösung mit regulären Tiefgaragenplätzen war nicht zu realisieren. Die installierte Parkanlage funktioniert nach Anwahl automatisch und ist Code-Schlüssel gesichert. Ein Fahrzeug im „Obergeschoss“ bewegt sich mit 2,10 m pro Sekunde, im „Erdgeschoss“ sind es 10 m. Aber wer die Tiefgarage nicht notorisch im Kavaliersstart verlassen möchte, hat die Zeit. Immer!

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