Inspiriert von der Form einer Blütenknospe hat der innovative Büromöbelhersteller STEELCASE einen revolutionär einfachen Bürostuhl entwickelt, der sich ohne komplexe Mechanik perfekt auf den Körper seines Nutzers einstellt.

Der Bürostuhl SILQ von Steelcase zeichnet sich durch eine zeitlos klare und sanfte Designsprache aus. Dank seiner formalen und technischen Schlichtheit entzieht er sich den Mechanismen der Mode

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Der Bürostuhl SILQ von Steelcase zeichnet sich durch eine zeitlos klare und sanfte Designsprache aus. Dank seiner formalen und technischen Schlichtheit entzieht er sich den Mechanismen der Mode

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Manchmal lautet der Schlüssel zur Realisierung einer guten Idee schlicht: abwarten. Und natürlich Kreativität gepaart mit Ausdauer. Denn je fortschrittlicher ein Konzept ist, desto länger kann es dauern, bis seine Zeit kommt. Jeder Designer, der sich traut, ausgetretene Pfade zu verlassen, hat schon Rückschläge hinnehmen müssen. James Ludwig, Vice President Global Design & Product Engineering bei Steelcase, bildet hier keine Ausnahme.

Bereits 2008 entwarf Ludwig einen ausgesprochen simplen Bürostuhl auf einem kleinen Stück Papier. Ihm schwebte ein pflanzenartig anmutendes Sitzelement mit der Silhouette einer Blütenknospe vor. Bestechend. Seine Idee: Die Materialeigenschaften des Stuhls selbst sollten die vielen Mechanismen ersetzen, mit denen ein normaler Bürostuhl eingestellt wird. Doch scheinbar gab es kein Material, das dieser Aufgabe gerecht werden konnte. Ludwig: "Ich habe meine Ingenieure gefragt: Können wir das bauen? Und sie sagten: Noch nicht". Die kleine Skizze landete in einer Schublade und Ludwig wandte sich anderen Projekten zu. Der Wunsch, etwas Einfaches, weniger Maschinenartiges zu bauen, liess ihn jedoch nicht mehr los.

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Oben: Ein ungezwungenes Büro-Setting, in dem man fast vergessen könnte, dass man an der Arbeit ist. Unten: SILQs Designprozess begann schon 2008. Sehen Sie den Film!

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Bürostühle im Allgemeinen zu komplizierten, wuchtigen, fast schon Science-Fiction-ähnlichen Skulpturen entwickelt. Sitzmaschinen, die an eine einzige Person angepasst sind, die sie Tag für Tag benutzt. Aber die Art und Weise, wie wir in unseren Büroumgebungen arbeiten, verändert sich – vor allem in offenen Grossraumbüros , in denen auch Freelancer aushelfen und sich neue, nomadische Formen der Teamarbeit entwickeln. Heute kann man in vielen verschiedenen Konstellationen arbeiten, an verschiedenen Schreibtischen, in Konferenzsituationen, in spontanen Gruppen unterschiedlicher Grösse. Das Plug-&-Play-Prinzip wird daher für die Bürogestaltung immer wichtiger.

Genau das ist es, was Steelcase mit seinem Stuhl SILQ erfüllt. Lediglich die Höhe ist verstellbar, während sich die Rückenlehne konstruktionsbedingt automatisch auf die jeweils sitzende Person einstellt und jede weitere Einstellung überflüssig macht. Um diese Einfachheit zu erreichen, mussten in dem 18-monatigen Designprozess jedoch einige Umwege in Kauf genommen werden.

SILQ ist mit vielen verschiedenen Bezugsstoffen und Farben erhältlich und lässt sich an jede bestehende Büroeinrichtung anpassen. Er spielt seine Qualitäten sowohl am Einzelarbeitsplatz als als auch in Teammeetings aus

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SILQ ist mit vielen verschiedenen Bezugsstoffen und Farben erhältlich und lässt sich an jede bestehende Büroeinrichtung anpassen. Er spielt seine Qualitäten sowohl am Einzelarbeitsplatz als als auch in Teammeetings aus

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Der Moment, in dem das später SILQ genannte Projekt neu gestartet wurde, war tatsächlich ein sehr besonderer: Ludwig nahm an einer TED-Konferenz teil und folgte der Präsentation eines Paralympics-Sportlers, der die Vorteile seiner Carbonprothese lobte. Carbon! Das war der Funke. In Zusammenarbeit mit seinem Designteam nahm die Idee eines starken und gleichzeitig flexiblen Materials für einen einfachen Bürostuhl langsam Gestalt an. Ludwig: "Zunächst entwickelten wir eine Premium-Version von SILQ aus Carbonfaser. Uns war aber klar, dass wir weiter innovativ sein mussten, wenn wir ein breiteres Publikum ansprechen wollten. Wir setzten die Prototypenentwicklung fort und entwickelten ein neues Herstellungsverfahren, das zu einem Hochleistungspolymer führte, das sich wie Carbonfaser verhält."

Nachdem das richtige Material gefunden war, entwickelten Ludwig und sein Team ein Design für SILQ, das das Konzept der Einfachheit in jedem Detail signalisiert: von der zweifarbigen Rückseite bis zu den Rollen mit den grossen Löchern, die dem Stuhl seine einzigartige, ikonische Optik verleihen. Erinnern Sie sich an James Ludwigs ursprüngliche Idee mit der Blumenknospe? Man erkennt sie an der dynamischen, organischen Gesamterscheinung des Stuhls. "Es ist wirklich ein reagierender Organismus", fügt Ludwig hinzu.

James Ludwig (oben links, unten rechts) bespricht Konstruktionsdetails. Die zündende Idee war Kohlefaser als mögliches Material für SILQ. Steelcase entwickelte später ein Polymer mit sehr ähnlichen Eigenschaften

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James Ludwig (oben links, unten rechts) bespricht Konstruktionsdetails. Die zündende Idee war Kohlefaser als mögliches Material für SILQ. Steelcase entwickelte später ein Polymer mit sehr ähnlichen Eigenschaften

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Die verschiedenen Ausführungen – mit oder ohne Armlehnen, mit Gleitern oder Rollen, als Stuhl oder Hocker – bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, SILQ nach persönlichen Vorlieben und der vorhandenen Innenarchitektur anzupassen. Natürlich gibt es auch die Bezugsstoffe in vielen Farben und Designs. Am Ende des Tages bekommen man aber einen einfachen Bürostuhl, den man nicht anpassen muss, weil er das selbst kann.

Oben: Das SILQ-Projekt begann mit diesen ersten, visionären Skizzen von James Ludwig (Vice President Global Design & Product Engineering bei Steelcase). Unten: Die grundlegenden Ideen sind auch im Endprodukt erkennbar

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Oben: Das SILQ-Projekt begann mit diesen ersten, visionären Skizzen von James Ludwig (Vice President Global Design & Product Engineering bei Steelcase). Unten: Die grundlegenden Ideen sind auch im Endprodukt erkennbar

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