Museumsarchitektur wird zum Angeben gebaut: spektakuläre Projekte, die sich selbst genauso gut inszenieren, wie die Objekte, die sie beherbergen.

Inspiriert von einer Sandrose: Jean Nouvels Entwurf für das Nationalmuseum in Katar wirkt wie eine Komposition aus einer anderen Welt. Foto: Iwan Baan

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Inspiriert von einer Sandrose: Jean Nouvels Entwurf für das Nationalmuseum in Katar wirkt wie eine Komposition aus einer anderen Welt. Foto: Iwan Baan

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Wahrscheinlich existiert ikonische Architektur im Bereich aller Gebäudetypen, die Dichte ist aber wohl nirgendwo so hoch wie im Museumsdesign. Zwar müssen Museen nicht um ihrer selbst willen auffallen, Architekten verpassen den Gebäuden aber immer noch gerne zumindest einen Hauch imposanter Pracht.

Obwohl von einfacher Form, hat das Odunpazari Modern Museum von Kengo Kuma and Associates eine fesselnde Präsenz, die seine Lage in dem hügeligen, terrassenartigen Stadtgebiet betont. Fotos: oben und unten © NAARO; mitte © Batuhan Keskiner

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Obwohl von einfacher Form, hat das Odunpazari Modern Museum von Kengo Kuma and Associates eine fesselnde Präsenz, die seine Lage in dem hügeligen, terrassenartigen Stadtgebiet betont. Fotos: oben und unten © NAARO; mitte © Batuhan Keskiner

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Das kürzlich fertiggestellte Odunpazari Modern Museum von Kengo Kuma and Associates in der Türkei besteht aus einer Reihe von schräg gestapelten Blöcken, die sich über einen sanften Hügel der alten osmanischen Stadt Eskişehir verstreuen. Im Inneren sind die ineinander greifenden, von oben beleuchteten Galerien mit ihren hellen Holzböden mit weissem Gips verputzt. Die Holzlamellenverkleidung auf der Aussenseite verweist auf den alten Holzmarkt der Stadt.

Die James-Simon-Galerie von David Chipperfield Architects ist ein eigenständiges Museum, fungiert aber auch als Bindeglied innerhalb des renommierten Berliner Kulturviertels Museumsinsel. Foto: © Simon Menges

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Die James-Simon-Galerie von David Chipperfield Architects ist ein eigenständiges Museum, fungiert aber auch als Bindeglied innerhalb des renommierten Berliner Kulturviertels Museumsinsel. Foto: © Simon Menges

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Einen strengeren Entwurf realisierten David Chipperfield Architects mit der James-Simon-Galerie in Berlin. Eher Konnektor als Einzelprojekt verbinden die Kolonnaden des Gebäudes eine Reihe von Museen auf der weltberühmten Berliner Museumsinsel, beherbergen aber auch eigenständige Galerien und ein Auditorium. Sie integrieren das Projekt in seinen architektonischen Kontext, während die helle, rekonstituierte Steinfassade es zugleich als zeitgenössische Ergänzung auszeichnet. Der Innenraum – sorgfältig aus Ortbeton gefertigt – bietet den Besuchern grosszügige Verkehrsflächen mit ruhiger und besinnlicher Atmosphäre.

Obwohl völlig abstrakt gestaltet, ist Jean Nouvels Nationalmuseum in Katar fest in seinem Umgebungskontext verwurzelt. Foto: Iwan Baan

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Obwohl völlig abstrakt gestaltet, ist Jean Nouvels Nationalmuseum in Katar fest in seinem Umgebungskontext verwurzelt. Foto: Iwan Baan

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Etwas extravaganter ist Jean Nouvels Entwurf für das Nationalmuseum in Katar an der Küste von Doha. Inspiriert von einer Sandrose, einer mineralischen Struktur, die in flachen Salzbecken vorkommt, wirkt das Museum wie eine Komposition aus einer anderen Welt mit seinen grossen, hellen Scheiben, die den restaurierten ehemaligen Königspalast umgeben. Der Innenraum ist durch die überhängenden Elemente vor Licht und Hitze geschützt. Die Schnittpunkte der Scheiben definieren die Räume, in denen die Geschichte Katars erzählt wird.

Die Aussenhaut des von der Bjarke Ingels Group entworfenen Museums The Twist besteht aus Aluminium und bildet einen Kontrast zu den bewaldeten Hängen der Umgebung. Foto: Laurian Ghinitoiu

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Die Aussenhaut des von der Bjarke Ingels Group entworfenen Museums The Twist besteht aus Aluminium und bildet einen Kontrast zu den bewaldeten Hängen der Umgebung. Foto: Laurian Ghinitoiu

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Ikonische Museen brauchen keine grosse Grundfläche. In Norwegen hat die Bjarke Ingels Group kürzlich "The Twist" fertiggestellt, eine Brücke über einen Fluss, die auch Ausstellungsräume beherbergt. Das Museum verbindet zwei Seiten eines Outdoor-Skulpturenparks und besteht aus einem scheinbar schlichten, rechteckigen Prisma, das sich beim Überqueren des Flusses um 90 Grad dreht. Die Besucher können den Fluss und den Rest des Skulpturenparks aus einem neuen Blickwinkel sehen, während die Kuratoren im Inneren kleinere, filigranere Kunstwerke zeigen können.

© Architonic

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