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Der vielleicht grösste erdenkliche Luxus: nachhaltiger leben und dabei völlig ortsunabhängig sein – im Micro Home.

Der klassische A-Frame neu interpretiert: Die Minihütte A45 der BIG/Bjarke Ingels Group in Upstate New York ist aufs Wesentliche reduziert und zugleich elegant. Foto: Matthew Carbone

Es kommt nicht immer auf die Grösse an: Neue Mikroarchitektur | Aktuelles

Der klassische A-Frame neu interpretiert: Die Minihütte A45 der BIG/Bjarke Ingels Group in Upstate New York ist aufs Wesentliche reduziert und zugleich elegant. Foto: Matthew Carbone

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Microhomes bilden das ganze Bandbreite menschliche Leben im Kleinen ab, und wie bei jedem anderen Wohnungstyp suchen Architekten auch hier immer nach Möglichkeiten, die Beziehungen zwischen Innen und Außen, zwischen Öffentlich und Privat, sowie zwischen Mensch und Natur neu zu definieren. Wir müssen unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern und moderne Tiny Houses für das kompakte Hi-Tech Leben, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, können uns dabei helfen.

Seit zig Jahren experimentieren Architekten schon mit unkonventionellen Wohnkonzepten – man denke nur an Blockhäuser, Geodäten, Earthships – aber diesen Experimente hatten bis zuletzt immer einen deutlichen DIY-Charakter. Heute entwerfen Designer wie Nice Architects elegante Microhomes wie die eiförmige Ecocapsule – eine kompakte Wohnkapsel mit Photovoltaikzellen auf dem Dach, einer kleinen, seitlich angebrachten Windkraftanlage, einem Regenwassertank und einer integrierten Wasseraufbereitungsanlage. Luxus darf man natürlich nicht erwarten, aber dafür die Freiheit, sich überall niederzulassen, wo es einem gefällt.

Die Ecocapsule von Nice Architects hat ISO-Containermaße und ist so leicht, dass sie ein Helikopter im Wald, mitten auf dem Feld oder sogar auf Hausdächern platzieren kann. Fotos: Michal Chudik ©Ecocapsule Holding

Es kommt nicht immer auf die Grösse an: Neue Mikroarchitektur | Aktuelles

Die Ecocapsule von Nice Architects hat ISO-Containermaße und ist so leicht, dass sie ein Helikopter im Wald, mitten auf dem Feld oder sogar auf Hausdächern platzieren kann. Fotos: Michal Chudik ©Ecocapsule Holding

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Einen ähnlichen, wenn auch geräumigeren Ansatz verfolgen Feste Landskap / Arkitektur mit der Nisser Micro Cabin in Norwegen. Im Auftrag eines regionalen Konstrukteurs und Unternehmers sollte eine schwimmende Hütte entwickelt werden. Da die Behörden das Projekt auf dem Nissersee so nicht genehmigten, nutzten die Architekten schlanke Betonpfeiler und lassen die Micro Cabin so scheinbar über der Wasseroberfläche schweben. Zwei versetzte Giebel aus behandeltem Kiefernholz bilden die Grundform, und durch große Fenster hat man eine fantastische Aussicht auf die umliegende Landschaft. Die großzügige Terrasse an zwei Gebäudeseiten schafft eine noch direktere Verbindung zur Natur.

Trotz bescheidener 26 qm Wohnfläche finden in der Nisser Micro Cabin dank Extrabetten und intelligent genutzter Raumhöhe bis zu sieben Leute Platz. Fotos: David Fjågesund (oben/mittig); Smarte Hytter AS (unten)

Es kommt nicht immer auf die Grösse an: Neue Mikroarchitektur | Aktuelles

Trotz bescheidener 26 qm Wohnfläche finden in der Nisser Micro Cabin dank Extrabetten und intelligent genutzter Raumhöhe bis zu sieben Leute Platz. Fotos: David Fjågesund (oben/mittig); Smarte Hytter AS (unten)

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Der Einfluss aus dem Norden wird auch bei Klein A45 der Bjarke Ingels Groups (BIG) deutlich, einem spitz zulaufendes Häuschen, das die Tradition des amerikanischen A-Frame mit Hygge-Feeling aus Dänemark kombiniert. Die Grundkonstruktion der Fertig-Hütte aus Pinienholz bleibt sichtbar. Zwischen den Holzlatten befindet sich eine Korkisolierung und sorgt für eine komfortable Temperatur und angenehme Akustik. Im Innenraum trifft man auf skandinavische Design-Ikonen wie Kvadrat (Bett), Carl Hansen (Möbel) und Morse (Holzofen). Klein A45 ähnelt einem riesigen Kristall und bildet einen visuellen Kontrapunkt zu seiner organischen Umwelt. Im lichtdurchfluteten Inneren hingegen wird durch eine komplett verglaste Seitenwand eine intensive Verbindung mit dem Wald hergestellt.

Klein A45 von BIG ist geometrisch, verspielt und ohne Zweifel ausdrucksstark. Microhomes können aber auch vielfältig individualisiert werden, egal ob innen oder außen. Fotos: Matthew Carbone

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Klein A45 von BIG ist geometrisch, verspielt und ohne Zweifel ausdrucksstark. Microhomes können aber auch vielfältig individualisiert werden, egal ob innen oder außen. Fotos: Matthew Carbone

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Nicht alle Microhomes dienen als Zweitwohnung in wunderschönen Naturlandschaften. Tikku von Casagrande Laboratory ist eine ungewöhnliche und experimentelle Wohnung mit einer Grundfläche von exakt 2,5 mal 5 Meter – gerade einmal so groß wie ein Parkplatz. Auf mehreren Etagen bietet Tikku modernen Stadtnomaden ein Mindestmaß an Komfort. Die Vision ist, mehrere Tikkus zu einer größeren Struktur zu gruppieren und Räume wie Sauna oder Waschküche gemeinsam zu nutzen. So lernen sich die neuen Nachbarn kennen und fühlen sich gleich wie zu Hause.

Tikku von Casagrande Laboratory ist winzig, aber Nachhaltigkeit wird großgeschrieben: es besteht aus Sperrholz, verfügt über Öko-Toiletten und Solarpanels auf dem Dach. Fotos: Nikita Wu Chi-Ling

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Tikku von Casagrande Laboratory ist winzig, aber Nachhaltigkeit wird großgeschrieben: es besteht aus Sperrholz, verfügt über Öko-Toiletten und Solarpanels auf dem Dach. Fotos: Nikita Wu Chi-Ling

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