Bleib über Nacht: Neue Hoteldesigns machen an

Der Anstieg von Peer-to-Peer-Unterkunftvermietungen hat enorme Auswirkungen auf die Hotelbranche. Reisende von heute erwarten mehr als nur ein bequemes Bett. Erlebnisfaktor und Charakter werden immer wichtiger für erfolgreiches Werben um Gäste, die die Authentizität des Stadtlebens spüren möchten. Die Reflexion von Facetten des lokalen Charakters ist zu einem Muss im Hoteldesign geworden, und die folgenden Projekte zeigen eindrücklich, wie Architekten den einzigartigen Kontext der Hotels konzipieren und gleichzeitig den Luxus bieten, der erwartet wird.

Gleichzeitig gibt es eine wachsende Zahl designbewusster Reisender, denen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig ist. Genau an diese Zielgruppe richtet sich das von ACDF Architecture entworfene Hotel Monville in Montreal. Mit einer minimalistischen, monochromen Farbpallette in Innen- und Aussenbereich, einer höhlenartigen Lobby mit alten Fotos der Stadt und einfachen, aber eleganten Zimmern ist dieses Hotel der Inbegriff von dezentem zeitgenössischem Glamour.

Seit kurzem entstehen auch auf dem Land Boutique-Hotels. In Saariselkä in Finnisch-Lappland hat Arkkitehtitoimisto Teemu Pirinen eine alte Skilodge renoviert und erweitert, die einst dem am längsten amtierenden Präsidenten des Landes gehörte. In dem neuen kupferverkleideten Dachgeschoss befinden sich vier Zimmer und ein Esszimmer, dessen Gewölbedecke mit dunklen Holzpaneelen verkleidet ist. Die Jávri Lodge verbindet so weltliche Eleganz mit dem rustikalen Charme Lapplands.

Für das Paramount House Hotel in Sydney ergänzten Breathe Architecture ein 80 Jahre altes Lagerhaus um einen Dachaufbau, dessen Fassade mit Kupferpaneelen im Zickzackmuster verkleidet ist. Das Hotel mit seinen 29 Zimmern inklusive eigener Loggien ist ökologisch nachhaltig konzipiert. Im gesamten Haus kamen Altholz und lokal produzierte Materialien mit niedriger grauer Energie zum Einsatz, ausserdem decken Solarmodule auf dem Dach einen Teil des Energiebedarfs.

John Pawson hat ein altes Kloster in Tel Aviv in das neue Jaffa Hotel verwandelt und dabie viele der originalen Merkmale, wie Gewölbedecken und Buntglasfenster, beibehalten oder wiederhergestellt. Neu hinzu kamen leuchtende Pastelltöne sowie kühne und farbenfrohe Designmöbel in den Räumen. In der eher gedämpft und modernistisch gehaltenen Lobby blickt man auf eine Bastionsmauer aus dem 13. Jahrhundert, während sich das Restaurant des Hotels in einer luftigen Kapelle aus dem 19. Jahrhundert befindet.

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