Kann Architektur Körper und Geist heilen? Diese Projekte verfolgen hinsichtlich des Patientenerlebnisses einen ganzheitlichen Ansatz.

Das Taverny Medical Centre in Paris von MAAJ Architectes wurde mit Holzwerkstoffen gebaut, um den CO2-Fussabdruck des Gebäudes zu minimieren. Bild: François-Xavier Da Cunha Leal

Bei bester Gesundheit: neues Design für medizinische Einrichtungen | Aktuelles

Das Taverny Medical Centre in Paris von MAAJ Architectes wurde mit Holzwerkstoffen gebaut, um den CO2-Fussabdruck des Gebäudes zu minimieren. Bild: François-Xavier Da Cunha Leal

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“Kompakt, gut erreichbar und nachhaltig” sind vermutlich nicht die Eigenschaften, die man spontan mit medizinischen Versorgungs- und Gesundheitszentren assoziiert. Jetzt, wo die Pandemie die Welt in Atem hält und der Klimawandel bedrohliche Realität bleibt, ist es Zeit für einen Paradigmenwechsel, sowohl in der Architektur als auch in der Medizin. Designkonzepte stellen immer häufiger das medizinische Fachpersonal und seine Patienten in den Mittelpunkt und schaffen für sie eine freundliche, einladende Atmosphäre.

Klinik mal anders: Das friedliche und heilsame Ambiente des Maggie's Leeds Centre von Heatherwick Studio ist von der Natur inspiriert. Fotos: Hufton+Crow

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Klinik mal anders: Das friedliche und heilsame Ambiente des Maggie's Leeds Centre von Heatherwick Studio ist von der Natur inspiriert. Fotos: Hufton+Crow

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So auch im Maggie's Leeds Centre, einer kleinen Klinik, die Heatherwick Studio für die Krebshilfsorganisation Maggie’s als Ort der Introspektion, Therapie und Erholung entwarf. Die pilzförmigen Holzdächer überlappen sich gegenseitig, sodass fliessende Übergänge zwischen den verschiedenen Ebenen entstehen. Beim Interieur trifft man auf Handschmeichler wie Kalkputz, Holz und Kork. Draussen erstreckt sich ein üppiger Garten über die Dachterrassen hinweg und lädt Patienten ein, nach ihren kräftezehrenden Behandlungen im Grünen aufzutanken.

RoosRos Architecten zeigen mit KV13, wie man alte Bausubstanz umwidmet und dabei deren Charakter bewahrt. Fotos: Rene de Wit

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RoosRos Architecten zeigen mit KV13, wie man alte Bausubstanz umwidmet und dabei deren Charakter bewahrt. Fotos: Rene de Wit

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Im niederländischen Dordrecht machten RoosRos Architecten mit KV13 aus einem ehemaligen Umspannwerk ein multifunktionales Gesundheitszentrum. Ganz bewusst werden hier die Charakteristika des alten Industriebaus betont. Wo immer es machbar war, setzen die Designer Backsteinwände, Fliesen und Estrichböden in Szene. Sogar ein historischer Kran darf bleiben und schmückt eine grosszügige Halle, die unter anderem für Physiotherapie genutzt wird. Lüftungsschächte, Rohre und Netzwerkkabel, die von keinem modernen Arbeitsplatz mehr wegzudenken sind, verlaufen Aufputz, was den rohen Charme des Gebäudes zusätzlich unterstreicht.

Nachhaltiges Bauen hat viele Gesichter. Zum Beispiel die Verwendung von Holzwerkstoffen beim Taverny Medical Centre von MAAJ Architectes. Fotos: François-Xavier Da Cunha Leal

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Nachhaltiges Bauen hat viele Gesichter. Zum Beispiel die Verwendung von Holzwerkstoffen beim Taverny Medical Centre von MAAJ Architectes. Fotos: François-Xavier Da Cunha Leal

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Im Pariser Vorort Taverny vereinen MAAJ Architectes medizinische Leistungen, die bis dato dezentral organisiert waren, in einer neuen Klinik. Auf einem quadratischen Grundriss mit innenliegendem Hof erstreckt sich das Taverny Medical Centre über zwei Etagen unter einem markanten Dach. Dank des X-förmigen, begrünten Hofs und einer Farbpalette aus weiss und grau sowie hellen Hölzern ist das Innere des Gebäudes lichtdurchflutet. Die Konstruktion besteht weitgehend aus Holzwerkstoff, was den CO2-Fussabdruck reduziert. Holz als primärer Baustoff spiegelt sich auch in den langen Pfeilern der Fassade wider.

Das Puncture Medical Centre in Ronse, entworfen von Delmulle Delmulle Architecten, fügt sich harmonisch ins Strassenbild ein. Fotos: Johnny Umans

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Das Puncture Medical Centre in Ronse, entworfen von Delmulle Delmulle Architecten, fügt sich harmonisch ins Strassenbild ein. Fotos: Johnny Umans

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Das belgische Architekturbüro Delmulle Delmulle entwarf ein Medizinzentrum für Punktionen im Städtchen Ronse. Diese Miniklinik, in der den Patienten Blut zur weiteren Diagnostik abgenommen wird, liegt in einer unscheinbaren Strasse nahe dem Stadtzentrum und wirkt von aussen wie ein modernes Town House. Die Vollverglasung lässt viel Licht herein, während eine elegante Aussenverkleidung aus schmalen Holzlatten für die nötige Privatsphäre sorgt.

© Architonic

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