Augenschmaus: Pedrali im Restaurant miX in Dubai

Du bist, was du isst. Und was ist mit wo du isst? Architektonisch gesehen bist Du, wo du wohnst. Oder arbeitest. Oder konsumierst. Oder spielst. Kurz gesagt, du bist, wo du bist.

Identität entsteht auf vielfältige Weise. Und man kann wohl sagen, dass die Art und Weise, wie wir unsere sozialen Identitäten gestalten, viel damit zu tun hat, wo wir uns präsentieren, wo wir uns entscheiden, auf der öffentlichen Bühne gesehen zu werden und andere zu sehen. Dinieren in spektakulären Restaurants zum Beispiel hat genauso viel damit zu tun, Teil eben dieses Spektakels zu sein als auch sich an dem zu erfreuen, was diese Teilnahme über uns aussagt, das soziale und kulturelle Kapital, das sie uns gibt. Wie es eben ist mit einem guten Essen.

Wenn es um spektakuläre Speisen geht, rangiert das kürzlich eröffnete Restaurant miX Dubai von Alain Ducasse in den Vereinigten Arabischen Emiraten ganz oben. Die 400 Personen fassende, dreistöckige Location serviert ein opulentes Design-Erlebnis, das des rekordverdächtigen, gastronomischen Multisterne-Genies aus Frankreich durchaus würdig ist. Das aus der Feder von Manuel Clavel vom spanischen Architekturbüro Clavel Arquitectos stammende und im Emerald Palace Kempinski untergebrachte Restaurant ist ein Hybrid: Luxuriöse Eleganz trifft auf eine glänzende, quasi-futuristische Ästhetik. Innen und Aussen sind über Terrassen verbunden, die den Blick auf das Meer freigeben.

Das Zentrum wird stockwerkübergreifend punktiert von einer riesigen, schwebend scheinenden, goldenen Eierform, die an ihrem Scheitelpunkt die Kuppel des Hotels bildet. Als architektonisches Element ist das sicherlich eine Aussage. Jenseits des Bezugs zur Nahrung schreit es förmlich Luxus (auf elegante Art, natürlich). Das über 20 Meter hohe Element ist inspiriert von Form und Textur der legendären Fabergé-Eier.

Aber nicht nur dieses spektakuläre Makroelement definiert den Raum. Wesentlich für die Inszenierung sind die Möbel, die der Restaurantlandschaft zusätzlich Form, Textur und Farbe verleihen. Die italienische Premium-Designmarke Pedrali war eine der wenigen ausgewählten Marken, die als Schauspieler eingeladen wurden. Pedralis Ester-Sessel und -Hocker, der Vic-Hocker und der Laja-Sessel wurden in die Besetzung aufgenommen. "Das sind alles raffinierte Produkte in weichen Tönen", so der Hersteller. "Sie respektieren den neutralen Hintergrund, in dem die wahren Kunstwerke die Gerichte von Chef Ducasse sind".

Ester, entworfen von Patrick Jouin, wurde für den Ess- und Loungebereich spezifiziert, wo die sanfte Form und das weiche Material (der Bezug ist aus beigefarbenem Leder) dem Gast Komfort signalisieren, schon bevor er sich hingesetzt hat. Auch die geschmeidigen Beine aus Aluminiumdruckguss sind zu drei Vierteln mit Leder verkleidet, der eigentliche Komfort wird jedoch durch einen Sitz aus Polyurethanschaum mit elastischen Gurten gewährleistet.

Für die Bar wurde der Vic-Hocker von Patrick Norguet wegen des üppigen, sesselhaften Komforts ausgewählt, den er schon optisch ausstrahlt und auch tatsächlich bietet. Trotz der Polsterung in Stoff oder Leder (Clavel Arquitectos entschieden sich für Letzteres) wird jeglicher Anschein von Schwere durch die elegant ausgeführte Rückenlehne vermieden. Die Lehne liest sich wie ein separates Element und ruht, dank der Öffnung auf der Rückseite, mit betonter visueller Leichtigkeit auf der Sitzfläche.

Die umhüllende Form des Laja Sessels von Alessandro Busana lädt mit ihrem Versprechen von Gemütlichkeit verführerisch zum Verweilen ein und kommt ebenfalls im Essbereich zum Einsatz. Dank der Lederbezüge ist die Kontinuität der Formensprache gewährleistet. Die Beine sind in poliertem Aluminium oder pulverbeschichtet erhältlich. Das hintere Paar ist ausgestellt, was dem Stück den Eindruck einer Vorwärtsbewegung verleiht und die Gäste ermutigt, ihre Stühle in Richtung Tisch zu ziehen. À table!

Dark dining (reduzierte Beleuchtung zur Erhöhung der Geschmackssensibilität) mag im Trend liegen. In Dubai jedenfalls zeigt die Marke Pedrali eindrucksvoll, wie ihre Produkte Gastlichkeit in die Gastronomie bringen.


Alle Bilder: © pmonetta

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