Sitzen als sozialer Katalysator: Hew von Parla

Die Kunst des „Loungings“ hat sich seit der Chaiselongue und noch mehr aus dem modernen Sessel aus der Mitte des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Tatsächlich ist heutzutage das Entwerfen des perfekten bequemen und informellen, aber dennoch eleganten und vielseitigen Sitzmöbels fast schon eine Wissenschaft. Es muss weich genug sein, um darin stundenlang entspannen zu können, ebenso anpassungsfähig an eine Reihe sozialer Szenarien und gleichzeitig langlebig genug, um Aktivitäten wie Arbeiten, Essen und Ausruhen zu unterstützen; und natürlich muss es in der Lage sein, mit seiner eigenen Persönlichkeit ein gutes Gespräch anzuregen. Wenn die Gleichung stimmt, kann ein Sofa oder ein Sessel als sozialen Katalysator für Innenräume von Lobbys bis hin zu Wohnzimmern wirken und den Funken überspringen lassen.

Als Experten für Gastronomiedesign waren Hines Fischer und Matthew Goodrich vom multidisziplinären Designstudio Goodrich Design oft auf der Suche nach dem perfekten sozialen Katalysator – einer Polstermöbelkollektion, die in allen Bereichen von Gastgewerbe-, Wohn- und Arbeitsräumen eingesetzt werden kann und viele Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung bietet, um zu einzigartigen, eleganten Kombinationen anzuregen.

Eines Tages beschlossen sie, ihrer Suche ein Ende zu setzen und gemeinsam mit Parla, einem seit 1910 in Istanbul ansässigen Hersteller hochwertiger Möbel, eine eigene Kollektion zu entwerfen. Goodrich hatte bereits zuvor Möbel von Parla für Projekte wie Danny Meyers Restaurant Ci Siamo in New York ausgewählt, doch dies sollte ihre erste direkte Zusammenarbeit sein, bei der Goodrichs ganzheitlicher Designansatz mit Parlas Verschmelzung von Tradition, Handwerkskunst und Technologie kombiniert wurde.

Das Ergebnis ist Hew, eine Polstermöbelkollektion, bestehend aus einem Sofa, einem Sessel und einer Bank – erhältlich in einer Reihe von Lederarten und Textilien mit grossflächigen und linearen Mustern. Hew wird auf der imm cologne (14. Januar - 18. Januar 2024) zusammen mit den neuesten internationalen Möbeltrends und -innovationen vorgestellt. Hew löst ein häufiges Problem in der zeitgenössischen Inneneinrichtung, indem es auf das zunehmende Interesse an Komfort und Ungezwungenheit im Raum eingeht und gleichzeitig elegant und schick aussieht. Hersteller Parla fasst Hew als „luxuriös, anpassungsfähig und unaufdringlich langlebig“ zusammen.

„Hew ist das, was wir gerne als ‚Konversationsssofa’ bezeichnen. Es ist tief und bequem, aber man fühlt sich aufrecht und würdevoll, wenn man sich darin entspannt“, sagt Hines Fische von Goodrich Design. „Bei unseren Hotelprojekten sind wir ständig auf der Suche nach Loungemöbel, die es den Gästen ermöglichen, sich zu entspannen, sich zu unterhalten, zu arbeiten, zu trinken und sogar an einem ausziehbaren Tisch zu speisen. Hew ist bequem, unterstützend und flexibel und damit perfekt für eine Lobby, eine Hotelsuite, ein Büro oder ein Wohnzimmer.“

Die Haltbarkeit und Vielseitigkeit von Hew liegt in ihrem Design und ihrer Konstruktion. Der starke, massive Holzrahmen zeigt viel Präsenz und hat – einem „behauenen“ Baumstamm nachempfunden – Gewicht. Das Holz schützt die Ecken, an denen die Polsterung beim „Loungen“ am stärksten beansprucht wird. Die geschnitzten, keilförmigen Beine aus massiver Esche verleihen Hew eine organische, geerdete Ästhetik. Dank der grossen Spannweite der symmetrischen Polsterpaneele kann Hew mit einem aussagekräftigen, gemusterten Stoff bezogen werden, um dem Raum die gewünschte Persönlichkeit zu verleihen.

„Wir lieben es, bei unseren Projekten mit interessanten Stoffen zu spielen. Deshalb wollten Matthew und ich ein Design entwickeln, das Gestalter:innen die Möglichkeit bietet, mit grossflächigen oder linearen Mustern zu spielen“, so Fischer. „Bei Hew verlaufen die Stoffe ohne Nähte über die Armlehnen, die Vorderseite des Sitzes und über die Rückenlehne, so dass das Muster nicht unterbrochen wird. Lineare Muster wie Kord oder Streifen können dabei aufregende Sterneffekte oder Kastenmuster ergeben, je nachdem, wie der bzw. die Designer:in den Stoff ausrichtet.“

Als Familienunternehmen in dritter Generation, das ursprünglich mit der Herstellung von Möbeln für die osmanische Königsfamilie begann, verfügte Parla glücklicherweise über das nötige Fachwissen, um die komplizierte, wissenschaftliche Gleichung für die perfekte Möbelkollektion zum Entspannen zu lösen. Während Parla mit Niederlassungen in New York, Dallas, London, Dublin und Dubai international tätig ist, arbeitet das hauseigene Team von Designer:innen und erfahrenen Handwerker:innen in seiner 15.000 Quadratmeter grossen Fabrik in Istanbul, wo es traditionelle Handwerkskunst mit modernster Technologie in den Bereichen Holz, Metall und Polsterung miteinander verbindet. So stellt sich heraus, dass eine gute soziale Chemie lediglich ein gutes Möbelstück oder eine gute Sitzmöbelkollektion braucht.

© Architonic

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