Das 1917 gegründete Möbelunternehmen Casala gehörte früh zu den führenden in Deutschland. Alexander Begge arbeitete nun an einer Serie von Monoblöcken.

Es war ein wahrer Plastikboom: Als man Ende der 60er Jahre in der Lage war, komplexe Formen aus Kunststoff in einem Stück zu giessen, wurde Plastik zum ultimativen Werkstoff der Möbelindustrie. Mit den Objekten von Designer wie Verner Panton, Luigi Colani oder Joe Colombo wurden organische Freiformen und geschlossene Konturen zur allgegenwärtigen Formsprache.

Das 1917 gegründete Möbelunternehmen Casala gehörte damals zu den führenden in Deutschland. Fast zwei Jahre arbeitete der Bildhauer Alexander Begge im Auftrag von Casala an Form und Verarbeitung einer Serie von Monoblocks. Das Ergebnis war ein formvollendeter, stapelbarer und dem Zeitgeist entsprechender Freischwinger - der Casalino. 1971 mit dem Preis "Die gute Industrieform" - heute iF Award - ausgezeichnet, wurde der Casalino bald zum Exportschlager und machte Casala weltweit bekannt. Um Transportkosten zu sparen, verschiffte man nicht die fertigen Stühle, sondern schickte die Gussformen nach Australien, Brasilien, Japan und Amerika um die Stühle vor Ort zu fertigen.

Als sich der heutige Geschäftsführer Daan van der Winkel, der Casala in 2002 kaufte und das Werk vom niedersächsischen Lauenau nach Culemborg in den Niederlanden verlegte, vornahm, die Casalino Serie wieder in Produktion zu nehmen, waren die alten Formen verschwunden. Mit der festen Absicht nur die originalen Stühle zu produzieren, nahm er eine lange Suche, die schliesslich in die Türkei führte, auf. Dort fand man die alten Gussformen und einer Reedition des beliebten Klassikers stand nichts mehr im Weg.

Im Januar 2008 ist es dann endlich so weit. Auf der Kölner Möbelmesse wird die gesamte Serie von damals, bestehend aus einem Stuhl mit und ohne Armlehnen, einem Kinderstuhl in zweierlei Grössen und einem dazugehörigen Hocker, zum ersten mal seit über zwanzig Jahren wieder präsentiert. Das deutsche Designerduo Kressel + Schelle entwarf außerdem eine Reihe von passenden Tischen und bestimmte eine neue Farbpalette.