Horizontales Gewebe: Domotex 2018

Einfacher denn je können wir uns heute bei der Gestaltung von Räumen von aktuellen Trends, unterschiedlichen Stilen oder kulturellen Einflüssen inspirieren lassen. Die Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten ist gross, ebenso der Anspruch keiner vorgegebenen Norm mehr zu folgen, sondern Lösungen zu finden, die unsere persönlichen Vorlieben widerspiegeln. Mit dem übergreifenden Leitthema „UNIQUE YOUNIVERSE“ legt die weltweit führende Messe für Teppiche und Bodenbeläge DOMOTEX ein neues Konzept vor, das diesem Trend folgt und Raum für neue Perspektiven bietet.

Viele Hersteller berücksichtigen die Entwicklung von der Massen- zur Individualproduktion bereits in ihrem Angebot: "Kunden akzeptieren zukünftig immer weniger, wenn sie lediglich unabgestimmte Massenware erhalten. Sie wollen in ihren spezifischen Wünschen ernst genommen und abgeholt werden", erklärt zum Beispiel Bernhard Reinkemeier, Geschäftsführer im Innendekorationsbereich. Auch Stephan Naacke, Hersteller von Nadelvliesen bietet seinen Kunden individuell abgestimmte Produkte an und erläutert zudem: "Damit einhergehend wird auch die Suche nach der optimalen Möglichkeit und Darstellung dieser Lösung eine noch stärkere Gewichtung bekommen, da diese neuen Varianten schnell und attraktiv den Zielgruppen gezeigt werden müssen."

Wie dies geschehen kann, wird auf der nächsten DOMOTEX im Januar 2018 zu sehen sein. Das Leitthema „UNIQUE YOUNIVERSE“ kommt dabei vor allem in Halle 9 auf der Sonderfläche „Framing Trends“ zum Ausdruck, die vier unterschiedliche Module umfasst. Neben bekannten Bodenbelagsherstellern werden dort Unternehmen aus dem Interior Design Bereich sowie Nachwuchs-Designer und Künstler ausstellen. Damit bewegen sich die Veranstalter weg von der reinen Produktpräsentation hin zur Inszenierung übergreifender Raumkonzepte. Der besondere Reiz liegt dabei in der freien Darstellungsmöglichkeit und dem Zusammentreffen unterschiedlicher Gewerke.

Das Zentrum bildet das Modul „Flooring Spaces“, wo sich etablierte Unternehmen aus der Bodenbelagsbranche abseits der klassischen Messestandästhetik auf individuelle und kreative Weise präsentieren. Im Modul „Living Spaces“ werden in Zusammenarbeit mit Interior Designern ganze Räume gestaltet und so der Vorstellungskraft ein wenig auf die Sprünge geholfen. Die Konzepte schliessen neben der Boden- auch die Wandgestaltung und die Möblierung mit ein und ermöglichen damit die Darstellung kompletter Raumkonzepte. Einen offenen und spielerischen Zugang zum Leitthema bietet ergänzend das Modul „Art & Interaction“. Hier erwarten den Besucher freie Inszenierungen von Künstlern und Designern.

Unkonventionellere Entwürfe und neue Perspektiven bietet ausserdem das Modul „NuThinkers“, das neben Nachwuchs-Designern und Start-ups auch Design-Studierenden eine Plattform bietet. Der Blick auf den Nachwuchs, genauer auf die Hochschulen, lohnt sich, verspricht er doch experimentelle Konzepte und ausgefallene Ideen. Denn wo sonst besteht die Möglichkeit, Visionen zu entwickeln und frei zu experimentieren? Insgesamt drei Hochschulen werden mit unterschiedlichsten Projekten zum Thema Individualisierung vertreten sein.

Studierende des Studiengangs Innenarchitektur der Hochschule Hannover zeigen zum Beispiel mit „Innovative Flooring“ Bodenbeläge, die nachwachsende Rohstoffe nutzen oder Konzepte aus der Pflanzen- und Tierwelt aufgreifen. Die Prototypen besitzen bewusst einen visionären Charakter und werden daher im Rahmen eines Forschungslabors präsentiert, das den Arbeitsprozess erläutert. Mit digitalen Fertigungstechnologien setzen sich hingegen die Studierenden des Innenarchitektur-Masterstudiengangs „Kommunikation im Raum“ der Hochschule Mainz auseinander. Sie werden die eigens entwickelte Virtual Reality-Software „Individual Motion Space“ vorstellen, die aus Körperbewegungen in Echtzeit Räume erschaffen kann.

Mit insgesamt 12 Projekten haben sich Studierende der Fakultät für Produktd Design der HBKsaar aus Saarbrücken beworben. Ihre Entwürfe greifen das Thema Individualisierung in Form von modularen Systemen oder auch mittels moderner 3D-Drucktechnik auf. Eine Jury unter Leitung von Architekt Peter Ippolito wird für die kommende DOMOTEX daraus fünf Finalisten wählen, die anschliessend bei der Suche nach einem geeigneten Produzenten für die Umsetzung unterstützt werden.

Das neue Konzept der DOMOTEX wird in Halle 9 etablierte Firmen mit dem Nachwuchs zusammenbringen und diesen eine Vielzahl an innovativen Präsentationsmöglichkeiten bieten. Darüberhinaus wird durch das Zusammentreffen von erfahrenen Designern sowie Unternehmern und jungen Visionären ein spannender Austausch geboten, der in den angebotenen Talks und Guided Tours vertieft werden kann. Die Besucher dürfen sich im kommenden Januar also auf ein abwechslungsreiches und vor allem inspirierendes Programm freuen.

© Architonic

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