Alle Fäden in der Hand: Die Heimtextil 2019

Der Stoff, aus dem die Zukunft ist: Was Möbel, Wände oder Böden in der kommenden Einrichtungssaison kleidet, konnte man auf der Heimtextil vom 7. bis 10. Januar in Frankfurt sehen. Denn als erste und grösste des Jahres gilt die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien als roter Teppich und Trendbarometer, nach dem sich die Zukunft (ein)richtet.

In diesem Jahr präsentierte sich die Heimtextil mit 3.025 Ausstellern aus 65 Ländern nicht nur als stimmungsvoller Auftakt, sondern auch in neuem Gewand. Um Themen und Produktsegmente noch zielgruppenspezifischer zusammenzufassen, wurde die Veranstaltung neu konzipiert. Besucher profitierten nicht nur von vielseitigen Inspirationen und kürzeren Wegen, sondern auch Interessen konnten effektiver verknüpft werden.

"Aussteller und Besucher nahmen das neue Messekonzept hervorragend an und bestätigten die Stellung als weltweit wichtigster Branchentreffpunkt. Die Qualität der Entscheider überzeugte die Aussteller ebenso wie die Zahl neuer, vor allem internationaler Geschäftskontakte aus 156 Ländern – womit die Heimtextil eine neue Benchmark setzt", bestätigt Geschäftsführer Detlef Braun den Erfolg.

Den pulsierenden Mittelpunkt der Messe bildete der neue Trend Space, der unter dem Titel "Toward Utopia" die Trends 2019/2020 in Form von interaktiven Wohnwelten in Szene setzte. Nach den Prognosen der Designexpertinnen des Londoner Studios FranklinTill sowie des Stijlinstituut Amsterdam und Spott Trends & Business, inszenierte das Frankfurter Atelier Markgraph fünf individuelle Mikrokosmen, die die Lifestyle-, Textil- und Farbneuheiten von morgen mit allen Sinnen erlebbar machten.

Während die Besucher in der minimalistischen Ästhetik von "Seek Sanctuary" audiovisuelle Entspannung umfing oder sie in "Go Off-Grid" mit der Natur und ihren Elementen auf Tuchfühlung gehen konnten, durften sie in "Pursue Play" ihrem Spieltrieb folgen und multimedial agieren. Wer sich ganz in die virtuelle Welt zurückziehen wollte, konnte dies im überdimensionalen Kaleidoskop "Escape Reality" tun. Die Themen Schönheit und Luxus wurden in "Embrace Indulgence" mit hochwertigen Materialien und satten Farben interpretiert.

Allen Welten gemeinsam war die Suche nach Sinnhaftigkeit, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. Themen, die bereits in der Gegenwart eine wichtige Rolle spielen. Mit recycelten PET-Flaschen und Ozeanplastik sowie zertifizierten Naturmaterialien zeigten zahlreiche Aussteller progressive Lösungsansätze. Das wachsende ökologische Bewusstsein der Branche spiegelte sich im Ausstellerverzeichnis "Green Directory" wider, das rund 150 Unternehmen mit nachhaltig produzierten Textilien listet.

Besondere Beachtung fand auch das Thema Schlafen. Ein erholsamer Schlaf ist nichts, wovon man nur träumen sollte, sondern er ist elementar für unser Wohlbefinden. In Kombination mit zahlreichen Vorträgen im Areal "Sleep! The Future Forum" gab es zahlreiche Aspekte und Produkte zu entdecken, die einen gesunden Schlaf fördern.

Weitere Messe-Highlights gab es unter dem Titel "Interior.Architecture.Hospitality" zu entdecken. Dazu gehörte auch die "Interior.Architecture.Hospitality Expo", deren Aussteller sich mit textilen Lösungen speziell an Innenarchitekten, Objektplaner und Hoteliers richteten. Sie erweiterten das ästhetische Angebot um funktionale Antworten – von Textilien mit Akustik- oder Brandschutzfunktion bis hin zu modularen Teppichen oder innovativem Sonnenschutz. Begleitet wurden die Produktpräsentationen von Lectures, in denen international renommierte Architekten und Hotelexperten über aktuelle Projekte berichteten.

Um der Zielgruppe einen noch besseren Überblick mit fachspezifischen Einblicken zu Innovationen und Trends zu geben, wurden spezielle Messeführungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten angeboten. Ein Konzept, das von allen Seiten viel Zuspruch erhielt.

"Es gibt eine Wiederentdeckung der Textilien in der Innenarchitektur. Nachdem man sie jahrelang aus den Räumen verbannt hat, gewinnen sie wieder an Bedeutung – nicht zuletzt durch eine Vielfalt an neuen schallabsorbierenden Funktionstextilien", so Martina Metzner, Inhaberin eines Kommunikationsbüros für Innenarchitektur und Design, die im Rahmen eines bdia-Trendvortrags referierte und mit den Touren von WorldArchitects zu ausgewählten Anbietern von Objekttextilien führte.

Visionäre Exponate, begeisterte Besucher und inspirierende Gespräche – der Rückblick auf die Heimtextil 2019 ist ein sehr positiver und farbenfroher Blick in die Zukunft. Voller Werte und Impulse, die es weiterzuspinnen gilt. In diesem Sinne "Toward Utopia"! Bis zur nächsten Heimtextil in Frankfurt am Main, die vom 7. bis 10. Januar 2020 ihre 50. Ausgabe feiert.

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