Win-win-Situation: Die Duschrinnen von Joulia gewinnen die wertvolle Energie von warmem Duschwasser zurück und sorgen auf einfache Weise für nachhaltiges Duschen bei vollem Komfort.

Wie gewonnen, so zerronnen? Mit den Duschrinnen von Joulia lässt sich die Wärme des davonfliessenden Duschabwassers rückgewinnen. Kaltwasser wird innerhalb des kompakten Systems vorgewärmt und erst anschliessend zum Mischer geführt

Joulias einzigartiges Duscherlebnis mit Wärmerückgewinnung | Aktuelles

Wie gewonnen, so zerronnen? Mit den Duschrinnen von Joulia lässt sich die Wärme des davonfliessenden Duschabwassers rückgewinnen. Kaltwasser wird innerhalb des kompakten Systems vorgewärmt und erst anschliessend zum Mischer geführt

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So sehr wie seit meinem Gespräch mit Reto Schmid hatte ich noch nie über meine persönliche Umweltbilanz unter der Dusche nachgedacht. Der Designer ist CEO und Miterfinder beim Schweizer Unternehmen Joulia, welches sich ganz der Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser verschrieben hat.

Joulia-Inline im Detail: Das Abwasser umfliesst ein doppelwandiges Kupferrohr, nach dem Wärmetauschprinzip geht dabei die Restwärme auf das Kaltwasser über. Beim Duschen wird danach weniger Heisswasser benötigt, um die Komforttemperatur zu erreichen

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Joulia-Inline im Detail: Das Abwasser umfliesst ein doppelwandiges Kupferrohr, nach dem Wärmetauschprinzip geht dabei die Restwärme auf das Kaltwasser über. Beim Duschen wird danach weniger Heisswasser benötigt, um die Komforttemperatur zu erreichen

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Dass dahinter Potenzial steckt, leuchtet ein, denn mit der Körperhygiene ist es so: Während Generationen vor uns lange gar kein fliessendes Wasser hatten, sich an der Waschschüssel wuschen und höchstens einmal pro Woche ein warmes Vollbad nahmen, duschen wir in unserer westlich geprägten Zivilisation heute täglich. Manchmal sogar zweimal am Tag. Wir verwenden enorme Energie darauf, unser Duschwasser aufzuheizen, isolieren Leitungen, die das warme Wasser vom Heizkeller bis zu unserer Regendusche führen – nur um ihm sodann, nachdem es uns einmal von Kopf bis Fuss übergoss, beim Davonfliessen zuzusehen. Besser kann man Ressourcen nicht verschwenden!

Lücken im Kreislauf schliessen

In zeitgemässen und gut isolierten Wohnhäusern fallen über die Hälfte des Wärmebedarfs allein auf die Warmwasseraufbereitung, und 50 bis 80 Prozent davon wird fürs Duschen verwendet, erklärt Reto Schmid. Die Europäische Kommission erklärte unlängst, wie wichtig eine Reduktion des Warmwasserverbrauchs in Zukunft sei. Da liegt es nahe, sich diesen Kreislauf etwas genauer anzuschauen. Was bereits vielfach geschah. Nur galt der Blick bislang allem, was vor der Duschbrause liegt, nicht aber der Wärmeenergie, die noch immer im abfliessenden Duschabwasser steckt. Vor gut zwölf Jahren entstand daher die Idee einer Wärmerückgewinnung unterhalb der Duschwanne. Initiiert wurde dies als Projekt der Innovationsfabrik Creaholic, die – wie auch das daraus gegründete Spin-off Joulia – im schweizerischen Biel beheimatet ist. Ideengeber war der heutige CTO und Miterfinder bei Joulia, Christoph Rusch. Ihr erstes käufliches Produkt präsentierten sie 2012, das Interesse war auf Anhieb riesig.

Links sieht man das übliche Installatiosschema: 100 Prozent der Restwärme gehen verloren. Mittig und rechts wird das Kaltwasser durch eine Joulia-Rinne geführt und um 10 bis 20 Grad Celsius vortemperiert, was Energie, CO2 und letztendlich Geld spart

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Links sieht man das übliche Installatiosschema: 100 Prozent der Restwärme gehen verloren. Mittig und rechts wird das Kaltwasser durch eine Joulia-Rinne geführt und um 10 bis 20 Grad Celsius vortemperiert, was Energie, CO2 und letztendlich Geld spart

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Komfort und Effizienz im Einklang

Inzwischen ist das damalige Modell, eine 90 mal 90 Zentimeter grosse Duschwanne mit Kupferrohren an der Unterseite, zu einer kompakten Duschrinne weiterentwickelt worden. Das erklärte Ziel: Die duschende Person soll die wärmerückgewinnende Technologie weder im Design noch in der Anwendung spüren, sondern beim Energieverbrauch und letztlich auf der Rechnung des Energieversorgers. Die Joulia-Duschrinne wird dafür ganz ähnlich wie herkömmliche Abläufe installiert. Der entscheidende Unterschied ist, dass der Kaltwasserzulauf der Dusche zunächst durch ein doppelwandiges Rohr aus wärmeleitendem Kupfer im Inneren der Rinne geführt wird, ehe er ganz normal mit dem Kaltwasseranschluss des Duschenmischers verbunden wird.

Beginnt man nun zu duschen, umfliesst das warme Abwasser geräuschlos diese spezielle Kaltwasserleitung innerhalb der Rinne und wärmt so nach dem Wärmetauschprinzip das Kaltwasser von 10 auf bis zu 30 Grad Celsius vor. Im weiteren Duschvorgang wird folglich viel weniger Heisswasser benötigt, um die gewünschte Komforttemperatur von 36 bis 40 Grad Celsius zu erlangen. Reto Schmid spricht von einer Energieeinsparung von 20 bis 50 Prozent, was enorm ist.

Ansporn war es, ein System zu entwickeln, dass man eigentlich nicht bemerkt – ausser beim geringeren Energieverbrauch natürlich. Anwendbar ist Joulia-Inline dank verschieden Bauhöhen sowohl im Neubau (links) als auch im Altbau (rechts)

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Ansporn war es, ein System zu entwickeln, dass man eigentlich nicht bemerkt – ausser beim geringeren Energieverbrauch natürlich. Anwendbar ist Joulia-Inline dank verschieden Bauhöhen sowohl im Neubau (links) als auch im Altbau (rechts)

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Systemunabhängig im Alt- und Neubau

Abhängig ist das Einsparpotenzial dabei nicht nur von der Wunschtemperatur und der Temperatur des Kalt- und Warmwassers. „Je mehr Kupferrohr verbaut ist, desto effektiver ist die Rinne“, konkretisiert Schmid. So gebe es für Joulia-Inline verschiedene Bauhöhen. Besonders im Altbau geeignet ist die Bauhöhe von neun Zentimetern, die mit drei Kupferrohren ausgestattet ist. Für Neubauten empfiehlt sich die mit zwölf Zentimeter etwas höhere Version, die über fünf Kupferrohre verfügt und die es auch etwas tiefer gibt, dann mit zehn Kupferrohren (Joulia-Twinline).

Die Anzahl der integrierten Kupferrohre entscheidet über den Wirkungsgrad des Systems. Neben Duschrinnen mit drei und fünf Rohren gibt es Joulia-Twinline mit zweimal fünf Kupferrohren

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Die Anzahl der integrierten Kupferrohre entscheidet über den Wirkungsgrad des Systems. Neben Duschrinnen mit drei und fünf Rohren gibt es Joulia-Twinline mit zweimal fünf Kupferrohren

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Es ist ein simples Prinzip mit hoher Wirkung – noch dazu unabhängig von der Art der Warmwasseraufbereitung. Das heisst, das System kann mit Öl, Gas, Pellets, Wärmepumpe, Solarthermie, Frischwasserstationen, Durchlauferhitzern und weiteren Technologien kombiniert werden. Ein gutes Argument gegen Zweifel ist, dass der Wärmetauscher einer Joulia-Duschrinne sich auch einfach ausbauen lässt. Natürlich ist das System trinkwasserzertifiziert, dafür sorgt ein eigens patentiertes Sicherheitssystem und ein aufwendiger Langzeittest des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Das System ist KfW-anrechenbar, Passivhaus-zertifiziert und in der DIN V 18599 integriert. Gestaltet ist das Produkt bewusst zurückhaltend. Und selbstverständlich ist auch die Reinigung der Rinne denkbar einfach, wie Schmid versichert. Die Abdeckung kann dafür vom Anwender abgenommen, das Innere einfach gebürstet und ausgespült werden.

So minimalistisch wie das Design, so simpel ist auch die Pflege der Duschrinnen von Joulia: Abdeckung und Geruchsverschluss lassen sich einfach herausnehmen, die Rohre und das Innere werden mit der mitgelieferten Bürste gereinigt und dann ausgespült

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So minimalistisch wie das Design, so simpel ist auch die Pflege der Duschrinnen von Joulia: Abdeckung und Geruchsverschluss lassen sich einfach herausnehmen, die Rohre und das Innere werden mit der mitgelieferten Bürste gereinigt und dann ausgespült

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Um das Prinzip in noch grösserer Vielfalt anbieten zu können, kooperiert Joulia derzeit mit Sanitärherstellern wie Kaldewei, welche die emaillierte Duschfläche zur Joulia-Wärmerückgewinnung entwickeln. „Uns geht es nicht in erster Linie darum, dass die Menschen durchs Wassersparen ihre Energie sparen“, sagt Reto Schmid. „Wir möchten erreichen, dass die eingesetzte Energie bei gleich bleibendem Komfort viel effizienter genutzt wird.“ In der Schweiz und den Niederlanden ist Joulia bereits in tausenden von Haushalten installiert. Nun baut das Unternehmen vor allem auf den deutschen Markt, wo das System über Installateure angeboten wird. Für die Integration der Duschrinnen nennt Schmid einen Mehrpreis von zirka 600 Euro gegenüber Duschrinnen ohne Wärmerückgewinnung. Die sich nach drei bis fünf Jahren amortisiert haben werden – und zweifelsohne eine gute Investition in die Umwelt sind.

© Architonic

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