In diesen Büroräumen werden Trennvorhänge in verschiedenen Farben, Texturen und mit unterschiedlicher Transparenz eingesetzt, um flexible Arbeitsbereiche zusammenzuführen und voneinander zu trennen.

Das Studio 1 der BUFA, in dem früher eine beliebte Live-Musik-Fernsehsendung stattfand, ist jetzt mit bunten Vorhängen abgetrennt, um Mehrzweckräume für Aktivismus und soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Foto: Yasutaka Kojima

Vorhang auf: vier flexible Büroräume, die mit Vorhängen ausgestattet sind | Aktuelles

Das Studio 1 der BUFA, in dem früher eine beliebte Live-Musik-Fernsehsendung stattfand, ist jetzt mit bunten Vorhängen abgetrennt, um Mehrzweckräume für Aktivismus und soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Foto: Yasutaka Kojima

×

Kürzlich als ein sich abzeichnender Trend für 2023 genannt, verleiht die Verwendung von Schienenvorhängen in der Innenarchitektur grossen, vielseitig nutzbaren Räumen, die flexibel bleiben müssen, Funktionalität und Komfort. Viel leichter und einfacher zu manövrieren als massive Wände, sind Vorhänge einfach zu installierende, aber effektive Trennwände. Weiche Stoffvorhänge bieten nicht nur mehr dekorative Möglichkeiten mit kontrastierenden Farben und Texturen, sondern können auch die Schall- und Wärmedämmung verbessern und einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer neuen, „wohnlicheren“ Bürolandschaft leisten.

Diese vier Projekte für die Inneneinrichtung von Büros zeigen, wie Schienenvorhänge zusammen mit anpassungsfähigen Möbeln und Beleuchtungsarrangements komfortable, flexible Umgebungen schaffen können, die positiven Arbeitsergebnissen im modernen Zeitalter förderlich sind.

Die verschiedenen farbenfrohen geschlossenen und offenen Umgebungen, die das flexible Schienenvorhangsystem bietet, ermöglichen es dem Studio, Versammlungen, Vorträge und Gemeindeveranstaltungen zu beherbergen. Fotos: Stefan Korte

Vorhang auf: vier flexible Büroräume, die mit Vorhängen ausgestattet sind | Aktuelles

Die verschiedenen farbenfrohen geschlossenen und offenen Umgebungen, die das flexible Schienenvorhangsystem bietet, ermöglichen es dem Studio, Versammlungen, Vorträge und Gemeindeveranstaltungen zu beherbergen. Fotos: Stefan Korte

×

Atelier Gardens Studio 1 in Berlin, Deutschland, von MVRDV

Die BUFA (Berliner Union Film Ateliers) stellt der deutschen Unterhaltungsindustrie seit über 100 Jahren auf einem 23.800 m2 grossen Campus Fernseh- und Filmstudios sowie Einrichtungen für Audio-, Postproduktions- und Spezialeffekte zur Verfügung. Eine Änderung der Identität bedeutete jedoch, dass der grosse Hangarraum von Studio 1 umgestaltet werden musste, um mehrere Gruppen in verschiedenen kleineren Räumen unterzubringen.

Da das Gebäude jedoch unter Denkmalschutz steht, konnten die Architekt:innen von MVRDV die bestehende Struktur in keiner Weise verändern. Aber wenn ein Filmstudio kein geeigneter Ort ist, um mehrere neue Umgebungen zu schaffen, wo dann? „Das Design“, so die Architekt:innen, „erreicht dies durch eine Low-Tech-Umwandlung mit einem herausragenden Merkmal: einer komplizierten Vorhangschiene, die – anders als in den meisten Filmstudios, in denen die Vorhangschienen versteckt sind – zu einem zentralen Punkt wird.“ Mehrere Vorhänge in leuchtenden Farben unterteilen den Raum und bilden die verschiedenen Kulissen, die er benötigt, von flexiblen Arbeitsbereichen bis hin zu gemeinschaftlichen Besprechungs-, Vortrags- und Gruppenräumen.

Bei der Neugestaltung ihres eigenen Büros setzte Crossboundaries Schienenvorhänge ein, um private Arbeitsbereiche von den sozialen abzugrenzen. Fotos: You Bai

Vorhang auf: vier flexible Büroräume, die mit Vorhängen ausgestattet sind | Aktuelles

Bei der Neugestaltung ihres eigenen Büros setzte Crossboundaries Schienenvorhänge ein, um private Arbeitsbereiche von den sozialen abzugrenzen. Fotos: You Bai

×

Transformable Workplace von Crossboundaries in Peking, China, von Crossboundaries

Crossboundaries ist ein chinesisches Architekturbüro, das sich ebenfalls an die sich verändernde hybride Arbeitsplatztypologie und -kultur anpassen musste, aber als ein Studio, das sich stark in seiner lokalen Gemeinschaft engagiert, nicht umziehen wollte. Die Lösung bestand darin, die harte Abtrennung privater Büroräume zu entfernen und sie durch ein flexibleres Schienenvorhangsystem in ihrem neuen Transformable Workplace zu ersetzen.

„Der Hauptraum ist fliessend und durchgängig, geformt durch eine leichte Vorhangstruktur, die als Insel fungiert und die unveränderlichen Arbeitsstationen mit einem zentralen multifunktionalen Raum verbindet“, erklären die Architekt:innen ihres eigenen Büros, was bedeutet, dass ruhige Arbeitsbereiche akustisch von lauteren Kommunikationsbereichen getrennt bleiben können, wobei „mehr als fünf Aktivitäten und Besprechungen – sowohl formell als auch informell – gleichzeitig stattfinden können.“ Der gleiche abgetrennte Besprechungsraum kann dann zu einem komfortablen Feierabendraum werden, der den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit gibt, den Vorhang des Arbeitstages zu schliessen und in einer sozialen Umgebung richtig abzuschalten.

Das QV1-Gebäude verwendet einen Netzvorhang, um Sitz- und Besprechungsräume vom ständigen Lärm und der Bewegung in der Lobby zu trennen. Fotos: Acorn Photo

Vorhang auf: vier flexible Büroräume, die mit Vorhängen ausgestattet sind | Aktuelles

Das QV1-Gebäude verwendet einen Netzvorhang, um Sitz- und Besprechungsräume vom ständigen Lärm und der Bewegung in der Lobby zu trennen. Fotos: Acorn Photo

×

QV1-Lobby in Perth, Australien, von Plus Architecture

Durch die Umwidmung der Lobby des architektonisch bedeutsamen, modernistischen Bürogebäudes QV1 in einen Gastronomiebereich haben die Projektarchitekten von Plus Architecture die Lobby von einem reinen Wartebereich in einen voll funktionsfähigen Arbeitsbereich verwandelt. In Anlehnung an die Gestaltung von Hotellobbys kombiniert die QV1-Lobby ruhige, private Arbeitsbereiche, die sich für konzentriertes Arbeiten eignen, mit belebteren Zonen für geselliges Beisammensein und Wegen, die von den Bewohner:innen des Gebäudes ständig genutzt werden.

Vier separate Teppichinseln verteilen sich über das 1.215 m2 grosse Lobby-Archipel. Umrandet von geschwungenen Bänken und begrünt, ist jede Insel „durch Netzvorhänge in die 14 Meter hohe Decke eingefügt“, erklären die Architekt:innen. „Sie folgen der Welle ihrer Linie und bieten eine vertikale Abgrenzung und visuelle Privatsphäre zwischen ruhigen Räumen und belebten Durchgangsstrassen.“

Der Hauptunterrichtsraum der Victorian Academy nutzt Vorhangschienen, um sich in drei Bereiche aufzuteilen oder um kleinere Lerngruppen mit Privatsphäre zu umgeben, selbst in der Mitte des Raumes. Fotos: Dianna Snape

Vorhang auf: vier flexible Büroräume, die mit Vorhängen ausgestattet sind | Aktuelles

Der Hauptunterrichtsraum der Victorian Academy nutzt Vorhangschienen, um sich in drei Bereiche aufzuteilen oder um kleinere Lerngruppen mit Privatsphäre zu umgeben, selbst in der Mitte des Raumes. Fotos: Dianna Snape

×

Victorian Academy of Teaching and Leadership in East Melbourne, Australien, von DesignInc

Obwohl es sich bei dieser Bildungseinrichtung nicht um ein reines Unternehmensbüro handelt, ist eine ähnliche Mischung aus ruhigen und privaten Arbeitsbereichen sowie aus Bereichen für Treffen und Kommunikation von Gruppen unterschiedlicher Grösse erforderlich. „Die Integration von Anpassungsfähigkeit und Transparenz ist ein zentraler Wert der Akademie“, so die Projektarchitekt:innen von DesignInc. „Wir haben dies mit flexiblen Räumen umgesetzt, die eine Reihe von Lernmodi unterstützen, vom individuellen Lernen über die Zusammenarbeit in kleinen Gruppen bis hin zu grösseren Vorträgen.“

Um diese flexible Raumaufteilung zu ermöglichen, ist die obere Ebene der Akademie, die hauptsächlich für den Unterricht genutzt wird, mit einer Reihe von abgehängten, kreisförmigen Vorhangschienen ausgestattet, die mit geraden Schienen verbunden sind, die den grossen, offenen Raum in drei Teile unterteilen. Das System ermöglicht es, dass die Vorhänge von ihrer geraden Bahn abweichen und in der Mitte des Raumes einen neuen, privaten Besprechungs- oder Kooperationsbereich einschliessen, um dann wieder in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren, wo sie weder ein visuelles noch ein funktionales Hindernis darstellen.

© Architonic

Im Architonic Magazin finden Sie weitere Informationen zu den neuesten Produkten, Trends und Praktiken in Architektur und Design.

Erwähnte Profile