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Ab einem bestimmten Punkt schlägt Geschäftigkeit in ihr Gegenteil um – je mehr man arbeitet, desto weniger tut man. Doch was, wenn wir diesen Punkt bereits überschritten haben? Ein flexibler Arbeitsplatz kann uns helfen, mehr zu schaffen, indem wir weniger tun.

Im 6280.CH Coworking Hub im schweizerischen Hochdorf kommen Deckenschalldämpfer zum Einsatz, um den Lärm in dem gemischt genutzten formellen/informellen Besprechungs- und Arbeitsraum zu reduzieren. Foto: Peter Wuermli

Sechs Regeln für die Gestaltung produktiverer Coworking-Spaces | Aktuelles

Im 6280.CH Coworking Hub im schweizerischen Hochdorf kommen Deckenschalldämpfer zum Einsatz, um den Lärm in dem gemischt genutzten formellen/informellen Besprechungs- und Arbeitsraum zu reduzieren. Foto: Peter Wuermli

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Auf vier Kontinenten gibt es bereits Versuche mit der Vier-Tage-Woche. Berichten zufolge hat sich die Produktivität bei Microsoft in Japan in der Versuchsphase um 40 Prozent erhöht.

Das 100-80-100-Modell geht davon aus, dass besser ausgeruhte MitarbeiterInnen durch höhere Produktivität 100 Prozent der Arbeit in 80 Prozent der Zeit erledigen können, sodass keine Gehaltseinbussen entstehen.


Das 100-80-100-Modell geht davon aus, dass besser ausgeruhte MitarbeiterInnen durch höhere Produktivität 100 % der Arbeit in 80 % der Zeit erledigen können


In Verbindung mit einer respektvollen und flexiblen Herangehensweise an hybride Arbeitsformen klingt dies wie der Heilige Gral der Work-Life-Balance, doch für ArbeitgeberInnen bedeuten diese Freiheiten unvorhersehbare und schwankende Anwesenheit. BürodesignerInnen versuchen daher, die Techniken flexibler Coworking-Spaces auf andere Büroräume zu übertragen und dabei die nötigen Produktivitätssteigerungen zu gewährleisten.

Funktionale Möbel wie die Icon-Tische und -Schreibtische von VARIO (oben) sorgen in Kombination mit kreativen Akzenten in The Coven (unten) für angenehmes und zugleich produktives Arbeiten. Foto: Corey Gaffer Photography (unten)

Sechs Regeln für die Gestaltung produktiverer Coworking-Spaces | Aktuelles

Funktionale Möbel wie die Icon-Tische und -Schreibtische von VARIO (oben) sorgen in Kombination mit kreativen Akzenten in The Coven (unten) für angenehmes und zugleich produktives Arbeiten. Foto: Corey Gaffer Photography (unten)

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Anregende Farbkonzepte

Im Gegensatz zu den meisten Büros können Menschen ihren Coworking-Space selbst wählen. Daher sind diese Räume oft mit ausdrucksstarken Farben und Designs versehen, um sie zu einem Gute-Laune-Ort zu machen, an dem man sich gerne aufhält. Doch zugleich ist Vorsicht geboten: Mitunter kann die Kreativität derart sprudeln, dass sie nur schwer wieder abzustellen ist. Zu viel Kreativität kann dazu führen, dass sich eine eigentlich ruhige, konzentrierte Umgebung in eine nervige Lärmkulisse verwandelt.

The Coven zum Beispiel ist ein Coworking-Space, der sich ausschliesslich an Frauen und nicht-binäre ArbeitnehmerInnen richtet. Der Raum sprüht nur so von architektonischer, farbenfroher Kreativität, wie seine pinkfarbenen Rohre und Fussböden zeigen, die spielerisch mit Akzenten in Dunkelblau und Gold versehen sind. Wer genau hinschaut, wird jedoch feststellen, dass die Büromöbel nicht ganz so ausdrucksstark und persönlich sind. Die traditionellen Arbeitsbereiche sind mit einfachen, funktionalen Stühlen und vierbeinigen Schreibtischen und Tischen ausgestattet, die denen der Icon Serie von der VARIO ähneln.

Die Schliessfächer im bubbleHUB (oben) oder höhenverstellbare Schreibtische wie die Change-Modelle von VARIO (Mitte) sowie die im 6280.CH (unten) machen Coworking-Spaces persönlicher. Fotos: Franklin + Franklin (oben), Peter Wuermli (unten)

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Die Schliessfächer im bubbleHUB (oben) oder höhenverstellbare Schreibtische wie die Change-Modelle von VARIO (Mitte) sowie die im 6280.CH (unten) machen Coworking-Spaces persönlicher. Fotos: Franklin + Franklin (oben), Peter Wuermli (unten)

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Wandlungsfähige Möbel

Diese Kreativität mag dem Arbeitsplatz mehr Persönlichkeit verleihen, doch der eingeschränkte persönliche Raum in Coworking-Umgebungen kann dazu führen, dass sich MitarbeiterInnen hier weniger wohl fühlen, vor allem wenn sie im Rahmen ihres Hybridmodells an die persönliche Atmosphäre ihres Homeoffices gewöhnt sind. Manch einen mögen sie an die (womöglich ungeliebte) Schulzeit erinnern, doch Schliessfächer wie diese im bubbleHUB-Co-Working-Space im britischen St. Albans können bei Abwesenheit einen sicheren Platz für die Aufbewahrung persönlicher Gegenstände bieten.

Funktionalität ist einer der wichtigsten Aspekte für die Produktivität von Möbeln, und Hersteller von Büromöbeln wie VARIO wissen, wie wichtig es ist, dass Möbel so lange wie möglich funktional bleiben. Diese Möbel müssen daher so wandlungsfähig wie möglich sein und sich für verschiedene BenutzerInnen und Situationen eignen. Höhenverstellbare Schreibtische, wie sie im 6280.CH Co-Working Hub im schweizerischen Hochdorf zum Einsatz kommen, oder der Sitz-Steh-Schreibtisch Change von VARIO, der von 650 mm auf 1300 mm erhöht werden kann, schaffen Arbeitsplätze, die sich den Vorlieben der MitarbeiterInnen anpassen.

Persönliche Schreibtischleuchten in The Cabinette (oben) und die Innenbegrünung bei Antik Dantel (Mitte, unten) verbessern die Arbeitsatmosphäre. Fotos: Luis Beltran (oben), Ibrahim Özbunar (Mitte, unten)

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Persönliche Schreibtischleuchten in The Cabinette (oben) und die Innenbegrünung bei Antik Dantel (Mitte, unten) verbessern die Arbeitsatmosphäre. Fotos: Luis Beltran (oben), Ibrahim Özbunar (Mitte, unten)

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Licht, Klang und Luftqualität

Ein weiteres Merkmal des 6280.CH Coworking-Hubs sind verschiedene schalldämpfende Systeme, die in allen stark frequentierten Bereichen an der Decke angebracht sind. Wenn Sie von Ihren MitarbeiterInnen erwarten, dass sie in einem Gemeinschaftsraum neben einer informellen Besprechung oder einer Kantine einen Laptop aufklappen, müssen sie sich selbst denken hören können, ohne dass sie ständig von den Gesprächen der anderen gestört werden.

Zu viel Innenbeleuchtung hingegen kann bei manchen MitarbeiterInnen zu Kopfschmerzen führen. In Grossraumbüros mit zu wenig Licht entstehen jedoch dunkle Flecken, in denen die Produktivität nachlässt. Was tun? Der Cabinette Coworking Space im spanischen Valencia von Masquespacio könnte die Antwort sein. Unter der Haube eines jedes Arbeitsplatzes sind dezente Einbauleuchten versteckt, sodass die NutzerInnen die Kontrolle über ihre eigene Lichtumgebung haben.


Am Ende eines Tages, den man in einem schlecht belüfteten Raum verbracht hat, leiden die MitarbeiterInnen unter zusätzlicher Müdigkeit und Apathie


Auch die Luftqualität hat kurz- und langfristig grossen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Am Ende eines Tages, den man in einem schlecht belüfteten Raum verbracht hat, leiden die MitarbeiterInnen unter zusätzlicher Müdigkeit und Apathie. Hier kommt der Bereich des biophilen Designs zum Tragen. Arbeitsplätze, die zahlreiche natürliche Pflanzen in ihre Umgebung integrieren, wie z. B. der Büro- und Ausstellungsraum von Antik Dantel in Istanbul, schaffen nicht nur ein beruhigendes optisches Umfeld, sondern auch einen wohlriechenden Bereich für ihre Mitarbeiter. Ausserdem verbessern die Blätter mit ihren photosynthetischen Eigenschaften die Luftqualität.

Die Möbel und Pflanzen auf dem hellen, luftigen Arbeitsdach in der Orsman Road 6 schaffen einen Sonnenraum mit breiten Glastüren, die sich zu den Innenräumen des Gebäudes hin öffnen. Foto: Ed Reeve

Sechs Regeln für die Gestaltung produktiverer Coworking-Spaces | Aktuelles

Die Möbel und Pflanzen auf dem hellen, luftigen Arbeitsdach in der Orsman Road 6 schaffen einen Sonnenraum mit breiten Glastüren, die sich zu den Innenräumen des Gebäudes hin öffnen. Foto: Ed Reeve

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Nutzen Sie den Aussenbereich

HLK-Lösungen und das herkömmliche Öffnen eines Fensters können die Luftqualität und die Belüftung in Grossraumbüros verbessern. Doch zu welchem Preis? Nicht nur die Umwelt, sondern auch die Beziehungen zu den MitarbeiterInnenn können leiden, denn Thermostate und Fenstergriffe sind eine ständige Quelle von Streitigkeiten.

Viele Bürogebäude verwandeln ihre Aussenterrassen, die bisher nur für eine schnelle und kalte Zigarettenpause genutzt wurden, in voll funktionsfähige, natürlich belüftete Arbeitsbereiche. Der Orsman Road Workspace von Waugh Thistleton Architects + Storey in London verfügt auf der obersten Etage über einen informellen Arbeitsbereich. Die grossen Glastüren des Bereichs, der mit einer Dachterrasse verbunden ist, lassen sich in den Sommermonaten öffnen und füllen den hellen Raum mit frischer Luft.

Versa H von VARIO und Buoy von Steelcase (oben und Mitte) fördern effiziente Mini-Meetings, während Bürobereiche wie die bei Servicenow (unten) MitarbeiterInnen helfen, sich bei der Arbeit zu entspannen. Foto: Yoav Peled

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Versa H von VARIO und Buoy von Steelcase (oben und Mitte) fördern effiziente Mini-Meetings, während Bürobereiche wie die bei Servicenow (unten) MitarbeiterInnen helfen, sich bei der Arbeit zu entspannen. Foto: Yoav Peled

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Kommunikation

Eine der grössten Motivationsbremsen im modernen Büroalltag sind unnötige Besprechungen. Schnarchlangweilige Meetings nach dem Mittagessen können aus einer 15-minütigen Tagesordnung einen Nachmittag machen, an dem man immer nur das Gähnen unterdrückt. Ist die Möbellandschaft jedoch mit frei nutzbaren Sitzgelegenheiten wie Buoy von Steelcase oder Mehrzweckstauraum wie Versa H von VARIO mit integriertem gepolstertem Sitz gefüllt, können MitarbeiterInnen die Arbeitsbereiche ihrer KollegInnen betreten oder sich zu schnellen, informellen Gesprächen zusammenfinden.

Mit einer gut ausgestatteten Bar oder einem Kaffeebereich und Sitzgelegenheiten im Café-Stil wie im Servicenow-Workspace im israelischen Petah Tikva ermutigen Arbeitgeber ihre MitarbeiterInnen, sich währed der Pause auch mal von ihrem Schreibtisch zu entfernen – und ihr hausgemachtes Fischcurry nicht auf die Tastatur zu kleckern. Darüber hinaus fördert der schnelle Drink nach der Arbeit ohne den Druck eines formellen Meetings die kreative Arbeit.

Diese informellen Treffen befriedigen die sozialen Bedürfnisse der MitarbeiterInnen, sodass 15 Minuten Besprechungen tatsächlich möglich sind.

© Architonic

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