Sustainability

Diese Projekte im Bildungsbereich lehren die Architekt:innen von morgen, wie wichtig grünes Bauen ist, und schützen gleichzeitig die Gemeinschaften von heute.

Die Gemeinschaftsbereiche des neuen Studierendenwohnheim der Universität Osijek, die sich an den Enden und in der Mitte des Gebäudes befinden, verfügen über Glaswände mit integrierten Solarzellen. Foto: Marko Banić

Nachhaltiger unterrichten: Lernräume, die uns lehren, grün zu sein | Aktuelles

Die Gemeinschaftsbereiche des neuen Studierendenwohnheim der Universität Osijek, die sich an den Enden und in der Mitte des Gebäudes befinden, verfügen über Glaswände mit integrierten Solarzellen. Foto: Marko Banić

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Kinder sind unsere Zukunft. Sie sind aber auch unsere Gegenwart, denn sie sind heute die sensibelsten Denker:innen in Sachen Umweltschutz. Umweltthemen, die an Schulen gelehrt werden, basieren auf wissenschaftlicher Forschung, intelligentem Design und Aktivismus, um echten gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Aber die Verantwortung kann nicht allein auf den Schultern von Kindern liegen, und wir können es uns nicht leisten zu warten, bis sie sie übernehmen können.


Ökologische Schulbauten vermitteln Kindern und Fachleuten die Vorteile und die Bedeutung ökologischen Denkens


Ökologische Schulgebäude und andere Bauprojekte im Bildungsbereich können Kindern und Fachleuten die Vorteile und die Bedeutung ökologischen Denkens vermitteln. Die hier vorgestellten innovativen nachhaltigen Technologien und Verfahren zeigen, was alles möglich ist.

Der ovale Kakapo Creek verfügt über einen zentralen Raum (oben) und eine wettergeschützte Terrasse (Mitte) mit Blick auf einen nahegelegenen Bach (unten). Fotos: Mark Scowen

Nachhaltiger unterrichten: Lernräume, die uns lehren, grün zu sein | Aktuelles

Der ovale Kakapo Creek verfügt über einen zentralen Raum (oben) und eine wettergeschützte Terrasse (Mitte) mit Blick auf einen nahegelegenen Bach (unten). Fotos: Mark Scowen

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Kakapo Creek Children’s Garden von Collingridge And Smith Architects (CASA) in Mairangi Bay, Neuseeland

Das Kakapo Creek Lernzentrum und die Waldschule sind so konzipiert, dass sie alle Kinder einbeziehen. Die vier Hauptklassenzimmer für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren sind um einen gemeinsamen Spiel- und Begegnungsraum im Freien herum angeordnet. So werden die verschiedenen Alters- und Leistungsgruppen zusammengebracht und ermuntert, auf natürliche Weise und durch Interaktion mit- und voneinander zu lernen. Das Gleiche gilt für die Förderung der forschenden Fähigkeiten und das Erleben der natürlichen Umwelt und deren Einbindung in die Schullandschaft und den Lehrplan.

Mit nachhaltigen Materialien, Konstruktionsmethoden und Gebäudeeigenschaften – wie beispielsweise einem elektrischen Wärmepumpensystem, einer biodiversen Landschaftsgestaltung und einem begrünten Dach – wurde die langfristige Beziehung des Zentrums zu seiner Umwelt genau bedacht, wie die Projektarchitekten, Collingridge And Smith Architects (CASA), betonen: „Durch die behutsame Platzierung des Gebäudes mussten nur drei kleine Bäume entfernt werden – und durch die neue Landschaftsgestaltung wurden weit mehr neue Bäume angepflanzt.“

Die integrierten Solarzellen in den Gemeinschaftsbereichen des Studierendenwohnheim (oben) erzeugen dekorative Schatten (Mitte, unten) – und einen Grossteil des Strombedarfs des Gebäudes. Fotos: Marko Bankić

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Die integrierten Solarzellen in den Gemeinschaftsbereichen des Studierendenwohnheim (oben) erzeugen dekorative Schatten (Mitte, unten) – und einen Grossteil des Strombedarfs des Gebäudes. Fotos: Marko Bankić

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Pavillon des Studentenwohnheims Campus Osijek von NFO in Osijek, Kroatien

An der Universität von Osijek in Kroatien können die Studierenden etwas über Nachhaltigkeit lernen, indem sie in ihr wohnen. Die gemeinschaftlichen Ess-, Küchen- und Wohnbereiche im Studierendenwohnheim der Universität von NFO sind mit Bedacht in der Mitte und an den beiden Enden des langen Gebäudes positioniert und versorgen die Flure mit natürlichem Licht. Die glasverkleideten Gemeinschaftsbereiche teilen ihr Licht jedoch mit Tausenden von integrierten Solarzellen, die bis zu 40 % des Strombedarfs der Bewohner:innen decken, während die so erzeugten grafischen Schattenmuster den Innenraum mit einer ständigen Erinnerung an die entsprechende Technologie schmücken.


Die Studierenden können etwas über Nachhaltigkeit lernen, indem sie in ihr wohnen


Wie in Kakapo Creek beherbergt auch dieses Gebäude eine ganze Reihe innovativer Nachhaltigkeitstechnologien. Das Projekt verfügt nicht nur über eine eigene, in die Wände integrierte Solaranlage, sondern auch über bewegungssensorgesteuerte LED-Beleuchtung, Regen- und Grauwassersammel- und -filtrationsnetze, eine hinterlüftete Faserzementverkleidung sowie eine eigene Abfallentsorgung und -verdichtung.

Die Schule von Article 25 mit ihrer Passivdachkonstruktion (oben) lehrt die Einheimischen den Umgang mit handgefertigten Ziegeln (Mitte) und Lateritstein (unten). Fotos: Toby Pear (oben, Mitte), Grant Smith (unten)

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Die Schule von Article 25 mit ihrer Passivdachkonstruktion (oben) lehrt die Einheimischen den Umgang mit handgefertigten Ziegeln (Mitte) und Lateritstein (unten). Fotos: Toby Pear (oben, Mitte), Grant Smith (unten)

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Schule Collège Amadou Hampaté Bâ von Article 25 in Niamey, Niger

Sowohl Kakapo Creek als auch das Studierendenwohnheim der Universität Osijek zeigen, was nach jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung im Bereich des nachhaltigen Bauens und Entwerfens heute möglich ist. Aber Nachhaltigkeit ist kein Luxus, der nur den reichsten Bauherren und Ländern vorbehalten ist.

Das humanitäre Architekturbüro Article 25 ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich von der a Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen hat inspirieren lassen (Artikel 25 der Erklärung besagt, dass jeder Mensch das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard hat). Bei der Gestaltung neuer Klassenräume und verbesserter Einrichtungen für das Collège Hampaté Bâ in Niger werden keine teuren Technologien, sondern innovative Techniken eingesetzt.


Nachhaltigkeit ist kein Luxus, der nur den reichsten Bauherren und Ländern vorbehalten ist


In Niamey klettert das Thermometer regelmässig auf über 40 Grad Celsius. Das Leben in diesem extremen Klima kann daher eine grosse Herausforderung sein. Die von Francis Kéré entwickelte Doppeldachkonstruktion des Gebäudes besteht daher aus vor Ort von Hand abgebauten und luftgetrockneten Lateritsteinen und einem inneren Ziegeldach, durch dessen Hohlraum und das darüber liegende zweite Leichtmetalldach kühlende Luft strömt. Die Lateritsteine sind atmungsaktiver als die in der Region üblicherweise verwendeten Zementblöcke und geben die Wärme im Laufe des Tages viel langsamer ab, sodass die Temperaturen im Klassenzimmer um bis zu acht Grad unter der Aussentemperatur liegen.

Das auffallend verwinkelte PANNAR Sufficiency Learning Center zieht Besucher:innen aus nah und fern an, die sich über die Philosophie des Zentrums informieren und gleichzeitig die Dorfgemeinschaft unterstützen wollen. Fotos: Ketsiree Wongwan

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Das auffallend verwinkelte PANNAR Sufficiency Learning Center zieht Besucher:innen aus nah und fern an, die sich über die Philosophie des Zentrums informieren und gleichzeitig die Dorfgemeinschaft unterstützen wollen. Fotos: Ketsiree Wongwan

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PANNAR Sufficiency Economic and Agricultural Learning Center von Vin Varavan Architects in Nai Mueang, Thailand

Bei Nachhaltigkeit geht es nicht nur um Temperaturschwankungen und Naturkatastrophen. Wirklich nachhaltige Projekte müssen auch die relevanten sozioökonomischen Faktoren des jeweiligen Standorts mit einbeziehen. Das PANNAR Learning Center von Vin Varavan Architects basiert auf der 1974 von Thailands König Bhumibol Adulyadej vorgestellten Wirtschaftsphilosophie der Suffizienz und ist ein zweistöckiges Aktivitätszentrum auf einem gut fünf Hektar grossen Gelände. Eine trockene, felsige und unbrauchbare Fläche wurde in Land für den Anbau von Reis, Gemüse und Obst sowie in Ackerland für Vieh verwandelt. Bei der Verwirklichung des ansprechenden, modernen Designs kamen nicht nur lokale Materialien wie Bambus und Erde, sondern auch lokale Handwerker zum Einsatz. Als lokales und nationales Wahrzeichen soll das Zentrum Besucher:innen anziehen, um ihnen die Suffizienz-Philosophie nahezubringen, und zugleich das Land mit Regenwasser und Bewässerung bzw. die Gemeinde mit verbesserten Industrien, Dienstleistungen und Einrichtungen versorgen.

© Architonic

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