Jetzt wird’s technisch: Eine Einführung in technische Beleuchtungslösungen

In Räumen wie Gaststätten, Büros und Läden kann es schwierig sein, komfortable, funktionale und ausgefallene Beleuchtungssysteme zu schaffen. Doch in Zeiten, in denen Veranstaltungsorte, Unternehmen und Marken mehr denn je um die Aufmerksamkeit von KundInnen, KäuferInnen und MitarbeiterInnen buhlen, ist es noch schwieriger als vermutet, den perfekten Mix aus Ambiente, Komfort und Ästhetik zu schaffen und dabei die Marke im Blick zu behalten.

Normalerweise achtet man an diesen Orten nicht auf die Beleuchtungssysteme – ich natürlich schon, aber ich bin nicht normal. Selbst in trendigen, modernen Bars mit überdimensionalen Industrieleuchten fällt einem zuerst die Farbtemperatur des Lichts im Raum auf. Gemessen in Kelvin (K), lässt sich die Farbtemperatur einer Leuchte auf einer sehr einfachen Skala erfassen. Und so funktioniert es:

Am unteren Ende der Skala beginnen die Leuchten mit niedrigeren Werten wie z. B. die Globe In Alu Pol von Tobias Grau (2700K), die ein weicheres, wärmeres und eher gelbliches Licht erzeugen, das sich perfekt für die Beleuchtung einer gemütlichen Ecke mit lauschigen Sitzplätzen eignet. Die unverwechselbare optische Linse von Globe sorgt für ein warmes, blendfreies Licht.

Wenn die Tische und Separees eines Raumes eine schummrige, intime oder vertrauliche Beleuchtung erfordern, der Rest des Veranstaltungsortes jedoch im Verborgenen bleiben soll, dann erzeugt die hochtechnische Minus-Serie von Apure (2700K - 4000K) einen unglaublich scharfen Strahl „unsichtbaren“ Lichts – das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass die Leuchte kein zusätzliches Umgebungslicht auf dem Weg zu ihrem Objekt abgibt.

Moderne Büroräume müssen sich im Moment ein wenig ungeliebt fühlen, und doch geht nichts über ein gut gestaltetes, multifunktionales Büro, um die Kreativität und Inspiration der MitarbeiterInnen zu steigern. Da zu den bestehenden Anforderungen für Besprechungen, informelle Treffen und Kundenbesprechungen – ganz zu schweigen von altmodischen Arbeitsplätzen – auch noch Platz zum Essen, für geselliges Beisammensein und zum Kontakteknüpfen hinzukommt, müssen die in Büroumgebungen eingesetzten Beleuchtungssysteme eine breite Palette von Lichttemperaturen bieten.

Das Büro ist der stereotype Hort von flackernden Leuchtstoffröhren. Die mit Quecksilber gefüllten Röhren sind zwar effizienter als Glühbirnen, lassen sich aber nur schwer sicher entsorgen, und das von ihnen verströmte ultraviolette Licht gefährdet die körperliche und geistige Gesundheit. Dazu gibt es jedoch eine Alternative.

Die Umstellung von Leuchtstoffröhren auf LED-Beleuchtung hat endlich in den Büros Einzug gehalten. Doch obwohl damit ein Problem gelöst wird, bleibt ein anderes bestehen. Die hängenden oder eingebauten langweiligen Quadrate mit zu hellem Licht sorgen für keine Arbeitsplatzästhetik, auf die man stolz sein könnte. Die Liquid Line-Serie von Lightnet ist dagegen ein Band aus scheinbar biegsamem LED-Licht, das aufgehängt, montiert oder in die Decke eingelassen wird. Mit einem riesigen Temperaturbereich (2200K - 6500K) können die charaktervollen Leuchten die Nutzbarkeit eines Raums bestimmen und den Verkehr über eine bestimmte Route leiten.

Ladenflächen müssen sich vorsichtig an die richtige Lichttemperatur herantasten. Ist das Licht zu hell, werden KundInnen das Geschäft bald verlassen; ist es zu schwach, kommen die Produkte nicht zur Geltung. Viele EinzelhändlerInnen entscheiden sich für eine Kombination aus angenehmem, atmosphärischem Licht, z. B. aus einem minimalistischen Spot wie Gypsum von der Linea Light Group (3000K - 4000K) – sein anstreichbarer Gipsrahmen verschwindet einfach im Hintergrund – und gezielten Akzentleuchten wie dem Adjustable Spot von Letroh (2700K - 3000K). Das anpassbare Schienensystem macht es leicht, einzelne Spots mit unterschiedlich grossen Strahlen aufzustecken und zu entfernen. Das schafft flexible Möglichkeiten der Produktbeleuchtung und lenkt die Aufmerksamkeit der KundInnen auf wechselnde Zielobjekte.

Die Darstellung einer Marke ist ein wichtiger Faktor in Ladenräumen. Im Allgemeinen gilt: Je heller das Geschäft, desto billiger die Ware (man denke nur an einen überbeleuchteten Supermarkt oder ein Bekleidungsgeschäft der Marke Hollister). Ein Laden, in dem man sich in einem Nachtclub glaubt, mag zwar ein attraktives Ziel für den Einzelhandel sein, doch wenn Sie Ihre Waren nicht angemessen beleuchten, sehen KundInnen nicht, was sie kaufen. Das Leuchtwand-System von Pixlip hat dagegen die Idee der Produktbeleuchtung völlig neu erfunden. Lightwall kommt ohne Umgebungsbeleuchtung aus und rückt die Produkte, hinter denen sie stehen, ins rechte Licht. Kundinnen müssen also nahe an den Produkten bleiben, um sich zu orientieren.

Neben angenehmen Lichttemperaturen und wärmender Persönlichkeit benötigen technische Beleuchtungssysteme in öffentlichen Räumen eine weitere wichtige Eigenschaft. Bei mehreren Eingängen, Ausgängen und Ausstellungen müssen die BesucherInnen wissen, wohin sie gehen, ganz gleich, ob sie nur kurz durch den Raum gehen oder dort längere Zeit verweilen.

Wegeleitpläne und Navigationsdesigns können den ArchitektInnen öffentlicher Räume Kopfzerbrechen bereiten. Wegweiser, Karten und Systeme müssen klar genug sein, um im Vorbeigehen gelesen zu werden, einfach genug, um keine Sprache zu benötigen, aber auch dezent genug, um ignoriert zu werden, wenn man sie nicht braucht. Die Nukav LED von Modular Lighting Instruments ist ein Modell, das all diese Anforderungen erfüllt. Sie positioniert sich als kleine Fussnote an Treppen und beleuchtet auf hilfreiche und dezente Weise den Weg, um Unfällen vorzubeugen.

In einer ganz anderen Grössenordnung bewegt sich die Säulenverkleidung von Koch Membranen – hinterleuchtete Stoffhüllen, die unansehnliche Betonpfeiler in Lichtobjekte verwandeln. Mithilfe einer speziellen Stoffbahn oder einer farbigen Innenbeleuchtung lassen sich die Säulen auch in eine klare – farblich gekennzeichnete oder nummerierte – Beschilderung oder sogar in unübersehbare Fluchtwegbeleuchtung verwandeln.

Oft müssen Leuchten gar nicht gross und imposant sein, um zu wirken. Nehmen Sie zum Beispiel den einfachen LEDA LED-Einbaustrahler von Daisalux. Mit einer LED in einer bestimmten Farbe wird aus der einfachen Leuchte ein international anerkanntes Symbol für Gefahr und Sicherheit.

Die Auswahl an technischen Beleuchtungslösungen – von Einbauleuchten mit geringem Stromverbrauch bis zu architektonischen Schienensystemen – scheint auf den ersten Blick begrenzt. Wenn PlanerInnen jedoch genau hinschauen, gibt es viele ausgefallene Leuchten in allen Bereichen und Formaten, die einfache, aber verblüffende, individuell anpassbare Beleuchtungssysteme bieten – Systeme, die hervorstechen oder sich unauffällig einfügen.

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