Lighting

In der Architektur versteckte Beleuchtung kann dunkle Räume zu ganz neuem Leben erwecken. In kleinerem Massstab können hyperlokale integrierte Leuchten Innenräume nutzerfreundlicher und zweckmässiger machen.

Das Cumberland Entertainment Center von Barefoot Design, ein privater Vorführraum für das CGI-Studio The Scope in Berlin, überrascht durch seine gewagte indirekte Beleuchtung. Foto: Michael Tewes

Integrierte Beleuchtung für intuitive Räume | Aktuelles

Das Cumberland Entertainment Center von Barefoot Design, ein privater Vorführraum für das CGI-Studio The Scope in Berlin, überrascht durch seine gewagte indirekte Beleuchtung. Foto: Michael Tewes

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Natürliches Licht ist besser für die Augen, besser für die Gesundheit und besser für die Stimmung. Es ist daher nur verständlich, dass die meisten Menschen diese Beleuchtungsmethode bevorzugen. Leider ist sie eine unkontrollierbare Ressource. Mit grösseren Fenstern, offenen Raumkonzepten und reflektierenden oder hellen Oberflächen lässt sich die Lichtintensität zwar erhöhen, doch sobald kalte Winternächte hereinbrechen, tappen wir meistens im Dunkeln.

Das muss nicht sein. Gut durchdachte Beleuchtungskonzepte können Innenräume radikal verändern. Dieses Haus in Japan zum Beispiel betont seine architektonischen Merkmale mit versteckten Leuchten und erweckt sie nachts zum Leben, während dieses kleine Showroom-Kino seinen Innenraum mit indirekten Lichtbändern grafisch definiert.

Die indirekten Beleuchtungselemente von Wrap (oben, Mitte) und dem Cumberland Entertainment Center (unten) rücken Innenflächen ins Rampenlicht. Fotos: Masao Nishikawa (oben, Mitte), Michael Tewes (unten)

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Die indirekten Beleuchtungselemente von Wrap (oben, Mitte) und dem Cumberland Entertainment Center (unten) rücken Innenflächen ins Rampenlicht. Fotos: Masao Nishikawa (oben, Mitte), Michael Tewes (unten)

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Hyperlokale personalisierte Beleuchtung

Bei einem Stromausfall zum Beispiel wirkt die eingeschränkte Sicht zunächst überwältigend, doch sobald man sich im Haus orientiert und die Kerzen ertastet hat, stellt sich eine Art Kerzenscheinromantik ein. Bald werden verstaubte Brettspiele hervorgeholt, die Stimmen werden merkwürdig gedämpft und das Ergebnis ist nahezu beglückend.


Kombiniert man bestimmte Aufgaben mit hyperlokalen Beleuchtungselementen, können grössere Gruppen offene Räume gemeinsam nutzen


Neben dem Gefühl gemütlichen Beisammenseins bieten lichtarme Umgebungen auch mehr persönlichen Komfort, wenn Menschen weniger eng beieinander sind. Versieht man die Decke mit Reihen von Strahlern, erhält man zwar für alle Bereiche ein nützliches Licht, es kann allerdings ähnlich wirken, als würde man eine Tür mit einer Schrotflinte statt mit der Türklinke öffnen. Kombiniert man bestimmte Aufgaben mit hyperlokalen Beleuchtungselementen wie Leselampen und Klavierleuchten, tief hängenden Pendelleuchten und integrierten Lichtbändern, können grössere Gruppen offene Bereiche gemeinsam nutzen, ohne ins gegenseitige Sichtfeld zu geraten.

LED-Einbauleuchten wie Light von Leicht Küchen AG (oben) und Tribeca von Panzeri (unten) verleihen schlichten, minimalistischen Küchen zusätzliche Funktionalität

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LED-Einbauleuchten wie Light von Leicht Küchen AG (oben) und Tribeca von Panzeri (unten) verleihen schlichten, minimalistischen Küchen zusätzliche Funktionalität

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Light-up kitchens

In dunklen Aufbewahrungselementen wie Küchenschubladen oder tiefen Schränken und Regalen können schlanke, aber leistungsstarke LED-Lichtleisten wie Licht von Leicht Küchen dafür sorgen, dass alles im Blick bleibt. In die Schrankdecke oder unter die Oberfläche eingelassen wirken Leuchten wie Tribeca von Panzeri selbst in der minimalistischsten Küche kein bisschen störend.

Fixe zusätzliche Beleuchtungskomponenten wie Dynamic LED Squash von Hera (oben) und AREA Unterbauleuchten von Holy Trinity (unten) sind einfach zu installieren und leicht zu bedienen

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Fixe zusätzliche Beleuchtungskomponenten wie Dynamic LED Squash von Hera (oben) und AREA Unterbauleuchten von Holy Trinity (unten) sind einfach zu installieren und leicht zu bedienen

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Sollten Einbauleuchten zu schwierig zu installieren sein – sei es aufgrund von nicht geeigneten Oberflächenmaterialien oder mangelndem Platz in der Küche –, gibt es Unterbauleuchten wie Dynamic LED Squash von Hera, die auf sämtlichen flachen Oberflächen angebracht werden können, ohne das Aussehen von oben zu beeinträchtigen. Die AREA Unterbauleuchten von Holy Trinity sind sensorgesteuert, sodass der Gang zum Lichtschalter ausbleibt.

Mit sanft integriertem Stauraumlicht wie diesen wasserdichten FR 68-LED-Spots (oben) oder den LED-Top-Stick-Bändern von Hera (unten) lässt sich das Gesuchte rasch finden, ohne dass die Lichtumgebung darunter leidet

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Mit sanft integriertem Stauraumlicht wie diesen wasserdichten FR 68-LED-Spots (oben) oder den LED-Top-Stick-Bändern von Hera (unten) lässt sich das Gesuchte rasch finden, ohne dass die Lichtumgebung darunter leidet

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Stauraum besser zugänglich machen

Natürlich können nicht nur Küchen von einem hyperlokalen Beleuchtungsnetz profitieren. Für angenehm schummrige, spa-ähnliche Bäder bieten sich zum Beispiel weiche Spots wie diese wasserdichten Einbaustrahler an; mit leistungsfähigeren LED-Lichtbändern muss man sich nicht mehr entscheiden, ob man seine Mitbewohner schon in aller Frühe stören will oder sich stattdessen im Dunkeln anziehen und modische Fauxpas riskieren will.

Die TR Moon Leuchte von Insolit mit integriertem Spiegel leuchtet rundherum und vertreibt Handschatten

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Die TR Moon Leuchte von Insolit mit integriertem Spiegel leuchtet rundherum und vertreibt Handschatten

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Eine ehrliche Reflexion: Spiegelleuchten

Ob auf dem Schminktisch, an der Badezimmerwand oder im Flur: Spiegel haben eine ebenso wichtige Funktion wie andere Sehhilfen wie Schreibtischleuchten oder Leselampen. Denn bei der Überprüfung des eigenen Aussehens ist ein ehrliches und realistisches Spiegelbild – so erschreckend es auch sein mag – entscheidend. Spiegel mit eingebauter Beleuchtung, vor allem Spiegel mit Licht aus mehreren Richtungen wie TR Moon von Insolit, lassen störende Schatten gar nicht erst auftreten.

Das Haus Mige von Oyo Architects im belgischen Gent (oben) und die T60 Bar von Movedesign im japanischen Fukuoka (unten) sorgen durch eine optimale Stufenbeleuchtung für mehr Sicherheit. Fotos: Luc Roymans (oben), Ikunori Yamamoto (unten)

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Das Haus Mige von Oyo Architects im belgischen Gent (oben) und die T60 Bar von Movedesign im japanischen Fukuoka (unten) sorgen durch eine optimale Stufenbeleuchtung für mehr Sicherheit. Fotos: Luc Roymans (oben), Ikunori Yamamoto (unten)

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Steiler Aufstieg: Sicherheitsbeleuchtung für Treppen

Stufenbeleuchtung ist ein gängiges und sogar unerlässliches Merkmal für Aussenbereiche, die ungeschützt der Witterung ausgesetzt sind. In den eigenen vier Wänden wird diese Funktion jedoch oft vernachlässigt. Verschlafene Abend-Sherpas wecken so oft den Rest der Schläfergruppe oder riskieren einen Fehltritt, der zu schweren Verletzungen führen kann.

Hier im Haus Mige in Belgien sind nur wenige in die Wand eingelassene Stufenleuchten für dezente Sicherheitsmassnahmen an der Treppe erforderlich. Wenn ein Aufbrechen des Putzes auf keinen Fall in Frage kommt, kann die Beleuchtung auch in den einzelnen Stufen untergebracht werden. In der japanischen Weinbar T60 zum Beispiel sorgen versteckte LED-Leuchtbänder dafür, dass die Umrisse der Stufen gut erkennbar sind, ohne das schummrige Ambiente zu stören.

Der Coworkrs Workspace von Leeser Architecture weist Mitarbeiter:innen mit integrierten Lichtbändern den Weg (oben), während kleine Mood-Wandeinbauleuchten von Simon Flure und Treppenabsätze bei Nacht sicherer machen (unten)

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Der Coworkrs Workspace von Leeser Architecture weist Mitarbeiter:innen mit integrierten Lichtbändern den Weg (oben), während kleine Mood-Wandeinbauleuchten von Simon Flure und Treppenabsätze bei Nacht sicherer machen (unten)

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Niedrige Einbauleuchten müssen nicht unbedingt in der Nähe der Treppe bleiben. In diesem Coworking Space in New York dienen LED-Leuchtbänder als Innenraummotiv, das die Mitarbeiter:innen zur Treppe geleitet und sie hinaufführt. In Wohnräumen hingegen können eingelassene Streifen und Wandleuchten wie die Mood-Serie von Simon als Nachtlicht eingeschaltet bleiben, um den Boden sanft zu beleuchten und nächtlichen Besucher:innen den Weg zu weisen.

© Architonic

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