Let’s play Design: Bei der zweiten Edition der Design Biennale Zürich präsentieren nationale und internationale Designschaffende aus verschiedenen Bereichen ihre Ideen, Visionen, Installationen oder Projekte – und laden das Publikum zum Entdecken, Ausprobieren und Mitspielen ein.

Impressionen Design Biennale Zürich 2017, Werkstadt Zürich; Foto: Luca Zanier

PLAY – Zweite Design Biennale Zürich | Industrie News

Impressionen Design Biennale Zürich 2017, Werkstadt Zürich; Foto: Luca Zanier

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Auch bei der zweiten Edition der Design Biennale Zürich ziehen Gabriela Chicherio und Andreas Saxer als Kuratoren die Strippen – neu dabei ist Maike Thies als diesjährige Gastkuratorin. Im Interview sprechen die drei über verspieltes, facettenreiches und erlebbares Design.

Kuratierte Plattform für aktuelle Designfragen
Die Design Biennale Zürich ist ein Kulturanlass für aktuelle Designfragen und eine kuratierte Plattform zur Vermittlung von Design. Design soll für ein breites Publikum verständlich und hautnah erlebbar werden. Angesprochen werden dabei nicht nur Designschaffende und -experten, sondern alle, die sich für Design interessieren – auch für Kinder gibt es spannende Angebote. Im Fokus stehen experimentelle und prozessorientierte Projekte aller Designsparten wie Produktdesign, Grafikdesign, Interiordesign, Fashiondesign, Textildesign, Interactiondesign und Gamedesign, sowie Szenografie. Die Design Biennale Zürich fungiert als Plattform für aussergewöhnliche Projekte und will Kollaborationen und Austausch anregen.

Robotic Pavilion, Gramazio Kohler Research, ETH Zürich, Design Biennale Zürich 2017; Foto: Lukas Beyeler

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Robotic Pavilion, Gramazio Kohler Research, ETH Zürich, Design Biennale Zürich 2017; Foto: Lukas Beyeler

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Handlungsabläufe zwischen Spiel und Design
Die zweite Design Biennale Zürich will Design als Spiel und Methode erlebbar machen und zeigen, welche Rolle Design in unserem Leben spielt. In den Vordergrund gerückt werden Projekte, die mit unseren antrainierten Wahrnehmungsmustern und Körperbildern spielen, das Feld des Möglichen neu ausloten oder mit Regeln und Erwartungen brechen und virtuos die Bildschirme und physischen Räume mit dem Ziel verbinden, soziale Ereignisse zu gestalten.

Kuratorenteam der Design Biennale Zürich 2019: Maike Thies, Gabriela Chicherio, Andreas Saxer; Foto Lukas Beyeler

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Kuratorenteam der Design Biennale Zürich 2019: Maike Thies, Gabriela Chicherio, Andreas Saxer; Foto Lukas Beyeler

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Interview mit den Machern

Die Design Biennale geht in die zweite Runde. Worauf dürfen wir uns dieses Jahr freuen?

AS: Wir präsentieren Design aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Wir zeigen Schnittmengen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aus verschiedenen Bereichen der Gestaltung mit herausragenden Projekten. Ausgewählte internationale Arbeiten stehen im Dialog mit zeitgenössischem schweizerischem Design.

GCH: Wir haben dieses Jahr den Sprung über den «Röstigraben» geschafft und konnten die renommierte Design-Hochschule ECAL und das Westschweizer Design-Magazin Espaces contemporains als Partner gewinnen. Die diesjährige Design Biennale eröffnen wir zudem mit einem grossen Opening in der Werkstadt Zürich.

Das Thema PLAY lässt viel Spielraum – wo liegt euer Fokus?

MT: Auf spielerischen Herangehensweisen an Designprozesse, seien es Material- und Raumexperimente, Gedankenspiele und Games, Forschung oder pures Entertainment. Im Programm finden sich hochkarätige Designgrössen, die sich durch unkonventionelle, spielerische Zugänge zur Disziplin auszeichnen. Dieser Mut zum Querdenken macht Spass, animiert zum Teilhaben und Ausprobieren. Wir machen das Thema Spiel in all seinen Facetten erfahrbar.

GCH: Wir zeigen eine spannende Auswahl der besten nationalen und internationalen Projekte, die sich mit dem Thema Spiel inhaltlich oder als Methode auseinandersetzen – und das über die gesamte Bandbreite der Design-Disziplinen hinweg.

Was bietet die Design Biennale Zürich 2019 in einem Satz?

GCH: Die Design Biennale Zürich ist eine einzigartige Designveranstaltung, bei der alle Disziplinen im Dialog stehen. Das macht sie zu einer der vielseitigsten und überraschendsten Designveranstaltungen – auch über die Schweizer Grenzen hinaus.

Inwiefern grenzt sich die Design Biennale von anderen Formaten wie Design Festival Bern, Design Days, Criterion, Maker Days oder Blickfang ab?

AS: Wir stellen das Erfahren von und Mitmachen an Designprozessen an oberste Stelle. Bei uns steht nicht der Verkauf und der Konsum von Produkten im Vordergrund, sondern das Erleben, Erkunden und Entdecken von Design.

MT: Wir sind keine Fans von klassischen Messebesuchen, bei denen man für das blosse Anschauen zahlt. Wir adressieren Kreative, Laien, Familien und die interessierte Öffentlichkeit und machen Design für sie erlebbar.

Gastkuratorin Maike Thies ist dieses Jahr neu an Bord. Welche Rolle übernimmt sie an der Design Biennale Zürich 2019?

GCH: Maike ist unsere Expertin für Game Design und Interaction Design. Für das Thema PLAY können wir uns keine bessere Vertreterin vorstellen.

AS: Durch die verschiedenen Perspektiven in unserem Team werden spannende Projekte aus zahlreichen Disziplinen gegenübergestellt. Kreative werden in Zukunft stärker über Disziplinen hinweg zusammen- arbeiten und kooperieren. Uns interessiert die Schnittmenge und das Neue, das daraus entsteht.

MT: Ich freue mich sehr, Game und Interaction Design zum Thema PLAY in das Programm einbringen zu können. Die Grenzen der eigenen Disziplin zu überschreiten, Spiel in seiner interdisziplinären Breite darzustellen und als soziales Ereignis erlebbar zu machen, empfinde ich als inspirierend. Games sind in der Schweiz zu einem tragenden Teil der Kulturwirtschaft avanciert. Den Blick weg von klischierten Zugängen zu Games und Playful Media zu lenken, ist eine gewinnbringende Aufgabe.

Gabriela Chicherio (*1980) ist Produktdesignerin mit den Schwerpunkten Konzepte, Ausstellungen, Möbel und Accessoires. Sie entwickelt Produkte für Hersteller wie ligne roset oder Stuhl und Tisch Klingnau, produziert Kleinserien und arbeitet als Freelance- rin. Seit Herbst 2018 leitet sie zudem die Geschäftsstelle der Made in Zürich Initiative.

Andreas Saxer (*1975) gestaltet Objekte und Räume für Unternehmen und kulturelle Institutionen. Er ist Dozent im Studienrichtung Objektdesign der Hochschule Luzern und ist im Vorstand der Swiss Design Association.

Maike Thies (*1984) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für die BA-Vertiefung der Fachrichtung Game Design an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie organisiert Ausstellungen und international ausgerichtete Konferenzen. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit beschäftigt sie sich mit interaktiven Theaterprojekten, Installationen (Dramaturgie, Drehbuch, Skript) und dem Potential von immersiven Technologien für Kunst und Design.

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