Brunner bringt Holz und Kunststoff harmonisch zusammen

Gegensätze ziehen sich an, heisst es. Aber gilt das auch bei extremen Antagonismen – wie dem zwischen Natur und Technologie? Und können völlig konträre Materialien wie Holz und Kunststoff jemals eine echte Einheit bilden? Wenn man den Blickwinkel ändert und an Gegensätze herangeht wie Steffen Kehrle, ist das möglich.

Der in München ansässige Designer sieht in Holz einen Hightech-Werkstoff. „Holz ist natürlich, extrem belastbar, perfekt zu verarbeiten und emotional“, erklärt Kehrle und zeigt zugleich in seinem Holzstuhl-Entwurf für Europas führenden Objektmöbelhersteller Brunner, wie man Gegensätze zusammenführt, als wären sie füreinander erschaffen.

Von Anfang: Dass sich der Geschäftsführer der Brunner GmbH Dr. Marc Brunner direkt an Steffen Kehrle vom gleichnamigen Atelier (A S K) wendet, ist kein Zufall. Das A S K ist für seine progressiven Entwürfen bekannt und Kehrle zeichnet sich zudem dadurch aus, dass er Alltäglichkeiten hinterfragt und sich nicht mit Bewährtem zufriedengibt.

Steffen Kehrle ist überzeugt „Die zukunftsorientierte Gestaltung eines Produkts beginnt nicht mit der Hülle, sondern mit dem Kern“. Brunner und A S K hatten die gleiche Vorstellung davon, dass sich etwas wandeln soll. Und wie man dann an das Design herangeht. Beste Voraussetzungen für eine Kooperation für einen Holzstuhl 2.0.

Grundlage für die Arbeit an dem Holzstuhl 2.0 ist die gemeinsame Vision, in Sachen anspruchsvollem Design, Komfort, Nachhaltigkeit, zeitgemässe Produktionsbedingungen, Materialien und Langlebigkeit neue Massstäbe zu setzen. Stabilität und Stapelbarkeit sollen zum Beispiel so selbstverständlich sein wie die unverwechselbare Ästhetik und eine konsequent ökologische Herstellung.

Das Ziel ist ein ansprechender Hightech-Holzstuhl, mit einer weichen, harmonischen Form, um dem Ursprung des Materials entgegenzukommen. Ein Baum wächst nämlich organisch – ohne gerade Linien, meint Steffen Kehrle: „Trotzdem wird Holz oft zu Brettern verarbeitet, gegensätzlich zur Natur. Das wollten wir nicht.“ Mit modernsten Produktionstechnologien, über die Brunner verfügt, ändert er das.

Insgesamt drei Jahre dauert es, bis aus der gemeinsamen Vision der Holzstuhl nate entstanden ist, der die Werte des Unternehmens und das moderne Designverständnis von Brunner und Steffen Kehrle widerspiegelt. Hier trifft tatsächlich Natur auf Technologie und so überzeugt nate mit klarer Linienführung, organischer Formsprache und nachhaltigem Ansatz.

Um die sortenreine Trennung der Materialien am Ende des Lebenszyklus zu garantieren, ersetzt eine Zarge aus recyceltem Kunststoff, die verschraubt wird, die Verleimung des hauchdünnen Formholzes mit dem stabilem Massivholz. Dieser Kreislaufgedanke ist so zukunftsweisend, wie der Produktionsablauf mit kurzen Wegen umweltschonend ist: Mehr „Made in Germany“ geht kaum. Dass das verwendete Holz zertifiziert ist, versteht sich dabei fast von selbst.

Und weil nate vom Umweltbewusstsein bis zum hohen Sitzkomfort überzeugt, haben A S K und Brunner den Gedanken weitergeführt. Entstanden ist so eine ganze Produktfamilie, die die Zargenkonstruktion und die organische Linienführung des Holzstuhls aufnimmt. Ob als Stuhl, Hocker, Barhocker, Bank oder Tisch: nate ist natürlich präsent, ohne sich optisch in den Vordergrund zu drängen – ein Gewinn für jede (Innen-)Architektur.

Philip Brunner, Gesellschafter und jüngster Sohn des Gründerpaars, gab schliesslich den Anstoss, auf Grundlage des starken Designs über eine Stahlrohrvariante nachzudenken. Und tatsächlich fügt sich das Material überraschend leicht in das Konzept von nate. Mit nate s ist die Produktfamilie nicht nur erweitert: Das beständige, hochwertige und recycelbare Rundstahlrohr verleiht dem Design eine Art naturverbundenen Industrie-Look.

Ob in der Gastronomie, im Office, in Bildungseinrichtungen oder im Gesundheitswesen: Die organische Formsprache der gesamten nate collection sorgt nicht nur für hohen Komfort, sie passt harmonisch in jede Architektur und verfügt darüber hinaus über zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten.

„Unsere Möbel sollen Grenzen verschieben und neu definieren – dafür arbeiten wir unermüdlich, unvergleichbar und manchmal auch unkonventionell,“ sagt Philip Brunner. Der Innovationsgedanke ist im Unternehmen tief verwurzelt, schon der erste Auftrag des 1977 gegründeten Unternehmens galt als „unmöglich“ umsetzbar. „Wir leben für Möbel, die Neues möglich machen“, betont Dr. Marc Brunner. So bilden sich hier seit mehr als 40 Jahren aus Gegensätzen Einheiten und aus Unmöglichkeiten neue Designs.

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