„Occhio ist bereits in der Zukunft angekommen“

Die Idee zu Occhio entstand aus der Praxis heraus – bereits in den 1990er-Jahren entwickelte Axel Meise erste Lichtkonzepte. „Der ästhetische und lichttechnische Wildwuchs“, wie es der Designer und Unternehmer nannte, waren ihm ein Dorn im Auge. So liess ihn die Suche nach einem universellen, auf die jeweilige Situation anpassbaren Lichtsystem nicht mehr los. Nach nur einem Jahr Entwicklungszeit präsentierte er 1999 das Resultat – das erste Occhio-System war geboren. Der Gründer und Lichtgestalter Axel Meise im Gespräch über die Faszination Licht, die Meilensteine und warum Occhio bereits in der Zukunft angekommen ist.

Axel Meise: Licht ist elementarer Bestandteil unseres Lebens, mit Licht erschaffen wir Lebensräume, erschaffen wir Stimmung und Atmosphäre. Wenn Licht, Interior Design und Architektur eine symbiotische Verbindung eingehen – und damit das Gefühl von höchstem Wohlbefinden vermittelt wird, entsteht Lebensqualität. Dieser Passion war ich früh erlegen – Licht für Menschen und Lebensräume der heutigen Zeit zu schaffen. Eine neue Kultur des Lichts, die den Anwender:innen neue, faszinierende Möglichkeiten der Lichtgestaltung gibt.

AM: Gutes Licht entsteht, wenn Licht und Schatten, direktes und indirektes, fokussiertes und allgemeines Licht perfekt mit Architektur und Raum zusammenspielen – und dies in bester Lichtqualität. So entsteht eine Atmosphäre, in der sich Menschen wohlfühlen. Für die Beleuchtung gilt dabei „less is more“ – eine tolle Atmosphäre lässt sich mit wenigen, gut platzierten Leuchten oder Strahlern erreichen, die idealerweise in Lichtqualität und Gestaltung harmonieren und auch steuerbar sind. Denn die Lichtatmosphäre sollte man jederzeit verändern können, ganz nach Bedarf und Stimmung. Kompetente Beratung ist dabei essenziell, damit die Magie des Lichts ihre volle Wirkung entfaltet.

AM: Meine Passion war es schon immer, Lebensräume ganzheitlich mit Licht zu gestalten. Mit dem perfekten Licht, versteht sich. Aber das richtige „Werkzeug“ dafür gab es nicht. Es fehlte eine Leuchtenfamilie mit durchgängigem Design und Lichtqualität, die für jede Situation das richtige Licht bietet. Das war die Idee von Beginn an. So entstand das ursprüngliche Occhio-System, das wir nach und nach zu einem umfassenden Produktportfolio ausgebaut haben. Es gab und gibt kein System, das in Design, Funktion und „joy of use“ so ganzheitlich ist wie Occhio. Wir haben keine Leuchtenkollektion, sondern ein durchdachtes, präzise aufeinander abgestimmtes Produktportfolio. Dieses ist klar und einfach strukturiert, umfassend konzipiert und in der Breite der Anwendungsmöglichkeiten absolut einzigartig. Es ermöglicht perfekte Lösungen für jede Situation und jeden Raum. Wir haben ein maximal individualisierbares, ganzheitliches Eco-System geschaffen, das ein optimales Zusammenspiel mit der Architektur, dem Interior Design und natürlich den Kundenwünschen ermöglicht. Zum Beispiel sind praktisch alle Oberflächen über das ganze Portfolio hinweg wählbar. Der Kreativität in der Lichtgestaltung sind dabei dank einer grossen Auswahl an Gestaltung und Beweglichkeit der Leuchten keine Grenzen gesetzt. Linsen sind hier das perfekte optische Instrument. So erzeugen wir gerichtetes, blendfreies Licht – für höchste Lichtqualität. Ob präzise fokussiert oder weich gestreut, die Auswahl an Optiken bietet Profis wie Endkund:innen eine umfassende Toolbox. So machen wir die Anwender:in zur Lichtgestalter:in ihres Lebensraums.

AM: Die Grundidee von Occhio war und ist die ganzheitliche Lichtgestaltung, durchgängig in Design, Lichtqualität und „joy of use“. Zuerst haben wir diese Idee 1999 mit unserem damals wirklich disruptiven, modularen „body-head“-System in Halogentechnik umgesetzt, auf dem die Sento-Leuchtenserie und später die Più-Strahler basieren. Die LED-Technik hat uns dann ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung und Steuerung eröffnet. Das ist insbesondere in der Serie Mito zu erkennen, mit der wir technisch wie gestalterisch völlig neue Ansätze verfolgt haben. Mit Mito ist uns ein ikonisches Design gelungen, und wir haben ganz neue Möglichkeiten der Lichtgestaltung und Bedienung realisiert. Dabei haben wir immer den Mehrwert für die Kund:innen im Blick, die wir begeistern und ihre Lebensqualität bereichern wollen. Diese „Designer to user“-Philosophie ist sicher der wichtigste Erfolgsfaktor von Occhio.

AM: Occhio macht die Menschen zu Lichtgestalter:innen ihres Lebensraums. Weil die Anforderungen an Licht und Leuchten vielfältig sind, bieten unsere Systeme maximale Gestaltungsfreiheit. Das bedeutet: Wir denken Lichtqualität ganzheitlich. Unser Vorbild, die Sonne, ist perfekt. Die Farbwiedergabe unserer LEDs kommt ihrem Licht sehr nahe. Dabei sorgt die Auswahl an präzisen, blendfreien Optiken für das richtige Licht in jeder Situation – und damit für höchsten Lichtkomfort. Schönheit und Produktexzellenz sind für uns eine Einheit. Dazu gehören durchgängig über das ganze Portfolio hinweg wählbare Oberflächen und Funktionen ebenso wie unser hoher Anspruch an Ästhetik und unsere Liebe zum Detail: eine optische und funktionale Symbiose auf höchstem Niveau. Darüber hinaus laden wir die User:innen ein, mit der Occhio air App, dem Occhio controller oder ganz intuitiv per magischer Geste seine persönliche Lichtatmosphäre zu schaffen, und diese jederzeit zu verändern. Das ist der occhiotypische „joy of use“.

AM: Jede einzelne Leuchtenserie von Occhio, jedes ihrer charakteristischen Designs erfüllt mich mit grossem Stolz. Aber klar, unsere neusten Modelle haben immer eine Sonderstellung: Mito aura, unser Centerpiece aus 2021, Mito cosmo aus 2022, die eine ganz neue Leuchtenkategorie geschaffen haben und dank ihrer elektrischen Höhenverstellung die Lichtinszenierung auf einzigartige und spektakuläre Weise revolutionieren. Doch mit der Gioia-Serie, die wir soeben launchen, haben wir ein wenig Geschichte geschrieben, denke ich. Gioia ist wirklich unsere Neudefinition von Tisch- und Leseleuchten. Eine wirklich unglaubliche Serie – technisch, gestalterisch und funktional. Gioia bedeutet Freude. Man erlebt diese Freude jedes Mal, wenn man diese faszinierende Leuchte berührt.

AM: Unser Ziel ist es, für jede Situation, für jeden Lebensraum das richtige Licht bereitzustellen – und so unseren Kund:innen ein einzigartiges Erlebnis zu schenken. Damit ist jede neue Leuchte für uns ein zusätzliches Element zur Erweiterung des Anwendungsspektrums von Occhio. Wichtig ist dabei auch immer, nur das zu machen, was für das Portfolio Sinn macht und natürlich für die Anwender:innen ein Mehrwert ist. Unser Ansatz lautet Ganzheitlichkeit – konsistent zu denken, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden – und unseren Kund:innen das Beste zu bieten.

AM: Die Zukunft des Lichts ist für mich immer mit einem Mehrwert für die Nutzer:innen verbunden. Der Mensch wird noch aktiver, intuitiver und spielerischer mit Licht umgehen und er wird dabei ganz neue Möglichkeiten erleben, mit Licht seine Umgebung zu gestalten – und sein Wohlbefinden zu beeinflussen. Im Grunde sind dies die Features, die unsere Leuchten jetzt schon mitbringen – wir nennen es „joy of use“. Ich würde sagen, wir sind bereits in der Zukunft angekommen.

Text: Roland Merz | Fotos © Robert Rieger

© Architonic

Im Architonic Magazin finden Sie weitere Informationen über die neuesten Produkte, Trends und Praktiken in Architektur und Design.