Hotel Amo by Amano

Im Herzen des Berliner Ortsteils Mitte wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde ein 1873 errichtetes, gründerzeitliches Mietshaus zu einem modernen Design-Hotel umgebaut.

Der Mauerwerksbau mit Holzbalkendecken und Holzsparrendach ist Teil des denkmalgeschützten Bauensembles Spandauer Vorstadt. Das Gebäude wurde in den Jahren 1930 und 1950 umgebaut und zuletzt in den 1990er Jahren grundlegend saniert. Das fünfgeschossige Volumen mit Dachgeschoss ist unterkellert. Vorderhaus und Seitenflügel bilden einen für Berlin typischen Innenhof.

Während das Vorderhaus und der südliche Seitenflügel eine gänzlich neue Dachkonstruktion erhalten haben, wurde das Dach des nördlichen Seitenflügels thermisch ertüchtigt und unter Beibehaltung der historischen Dachstuhlkonstruktion neu eingedeckt. In den Obergeschossen und dem Erdgeschoss entstanden 93 Hotelzimmer und zusätzlich Gastronomie- und Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss des Vorderhauses. Alle Fenster wurden durch neue Holzfenster mit Schallschutzisolierverglasung ersetzt.

Der Zugang zur Hotellobby erfolgt von der Friedrichstraße über die Hofeinfahrt und den Innenhof. Der Empfangsbereich, die Frühstücksbar sowie die Hotel-Bar befinden sich im Untergeschoss. Hierfür wurde der Innenhof des Gebäudekomplexes unterkellert und die angrenzenden Kellerräume entsprechend abgesenkt.

Die Erschließung erfolgt über einen neu errichteten, vollverglasten Pavillon mit Aluminium Pfosten-Riegel-Fassade und bronzefarben eloxierten Deckschalen. Ein Aufzug im Inneren des Entreé- Pavillons befördert die Gäste hinunter in die Lobby oder hinauf in den Innenhof. Die Bar wurde durch aufwändige Doppelwand- und Decken-Konstruktionen schalltechnisch von den angrenzenden Räumen entkoppelt.

Im Bestand verfügt das Gebäude über drei Treppenhäuser. Das Haupttreppenhaus wurde erhalten, jedoch mit neuen, nichtbrennbaren Stahlbeton-Treppenläufen ausgestattet. Das zweite Treppenhaus im Vorderhaus wurde entfernt und komplett neu errichtet. Das dritte Treppenhaus blieb im Bestand erhalten.

Die Hauptfassade wurden neugestaltet: Die Fassadengliederung mit Kanneluren, Rundbögen und einer Oberbeschichtung aus Glattputz fügt sich farblich wie stilistisch harmonisch in die historische Bebauung des Viertels ein. In der Erdgeschosszone erhielt das Gebäude eine Natursteinverkleidung aus Kohlplatter Muschelkalk.

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden alle öffentlich zugänglichen Bereiche im Gebäude barrierefrei ausgebaut, zehn Zimmer sind überwiegend barrierefrei nutzbar, drei davon uneingeschränkt.

Tchoban Voss Architekten: Sergei Tchoban
Projektleiter: Frederik-Sebastian Scholz
Mitarbeiter: Niina Ballheimer, Charlotte Lennertz und Meryem Bahadir

Bauleitung (LP 6-8): das projekt Projektmanagement, Consulting & Service GmbH
Innenarchitektur: ST Design
Statik: Ingenieurbüro BauArt
Haustechnik: Schmitz + Sachse Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin, Sass Ingenieure, Birkenwerder
Brandschutz: Krebs und Kiefer, Berlin, KLW-Ingenieure
Schallschutz/Akustik: MMT Network, Berlin
Denkmaldokumentation: winterfuchs – Büro für Bauforschung und Baukultur
Vermessung: Zech + Ruth Vermessungsingenieure
Dachdecker: Kleemann & Kleemann GbR
Fassade: Siedler & Kowalski Malermeister GmbH
Tischler / Fenster / Türen: HFBB Holzfensterbau Bernau GmbH
Metallbau: Metallbau Franz GmbH
Pavillon: Heidersberger Fassadenbau GmbH