Im Wesentlichen geht es bei der Revitalisierung der ehemaligen Frucht- und Lebensmittelbörse (1878) um die Neu-Definierung des hohen Potentials gründerzeitlicher Architektur am Schottenring. Die Voraussetzungen waren sehr brauchbar. Eine offene Struktur bietet die Möglichkeit nutzungsneutrale Flächen zu entwickeln. Eine Vielzahl von Arbeitswelten lässt sich vor dem Hintergrund des alten Gebäudeinneren realisieren – vom Kombibüro bis zur Großraumzone.

In Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurde die Dachzone erweitert und der Innenhof als halböffentlicher Außenraum nutzbar gemacht. Auch der 2-geschoßige Raum der eigentlichen Börse wird mit dem Pendant einer neuen Halle am Schottenring wieder hergestellt. Sie vermittelt als Entrée bereits jene Großzügigkeit, die das alte Haus mit seiner zeitgemäßen Interpretation durch die Architektur verbindet. RLP Rüdiger Lainer + Partner hat das prägnante Gründerzeit-Ensemble als Gesamtheit für die Zukunft fit machen können.

Dazu wurden folgende Maßnahmen ergriffen:
- Nutzungsneutrale und flexible Flächen für Büro+Wohnen
- Statische Ertüchtigung der Trag- und Schubfestigkeit ( Erdbebensicherheit Eurocode 8)
- Halbierung des Heizwärmebedarfs (Wärmedämmung, Isolierverglasung, Fernwärme+Fernkälte)
- Erweiterung der Dachzone und Ausbau des Innenhofes
- Freilegung der historischen Bausubstanz und Revitalisierung großzügiger Räume
- Restaurierung der Fassaden

All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Gebäude im wirtschaftlichen Rahmen nutzbar ist und der ökologische Fußabdruck deutlich reduziert wurde. Gleichzeitig dazu wurde jenes Gebäude revitalisiert, das städtebaulich einen Eckpunkt im Verlauf der nördlichen Ringstraße gegenüber der Börse markiert.

Rüdiger Lainer + Partner