Die PALMBERG-Workplace-Intelligence-Reihe untersucht die sich – sowohl hinsichtlich Nutzerverhalten als auch Bürogestaltung – rasch entwickelnde Arbeitslandschaft. Gesponsert vom führenden deutschen Büromöbelhersteller PALMBERG, der seit Jahrzehnten Produkte entwickelt, die auf neue Forschungen im Bereich der Arbeitskultur reagieren, bietet sie eine Plattform für Experten, die mit ihren Erkenntnissen und Kommentaren dazu beitragen, die Debatte über die Arbeitskultur im 21. Jahrhundert zu formen.

Für den Neubau der SAB (Sächsische AufbauBank) wurden flexible PALMBERG-Büromöbel ausgewählt. Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

Die Zukunft ist hybrid – PALMBERG Intelligence Series | Aktuelles

Für den Neubau der SAB (Sächsische AufbauBank) wurden flexible PALMBERG-Büromöbel ausgewählt. Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

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Am 21. November 1980 wurde Fernsehgeschichte geschrieben. Schätzungsweise 83 Millionen Menschen weltweit wollten endlich wissen, „wer J.R erschossen hatte.” Das ganze Büro wusste dank Austausch am Watercooler, wann das Geheimnis gelüftet wird. Damit Abgeordnete des türkischen Parlaments rechtzeitig zu Hause sein konnten, wurde angeblich sogar eine Sitzung vertagt. Nur wer sich mit Dallas auskannte, konnte mitreden. Die besagte Episode war Anlass für Bürowetten und wilde Spekulationen, wer der Täter sei und erzielte damals Rekordeinschaltquoten. Heute, rund 40 Jahre später, sieht man den Watercooler immer seltener, doch im kollektiven Gedächtnis ist er nach wie vor präsent als Begegnungsort und Metapher für kollegiales Miteinander.

Libby Sellers ist eine Designautorin, Kuratorin und Beraterin. Seit der Veröffentlichung ihres letzten Buches, Women Design (Frances Lincoln, 2018), hat Sellers viel über geschlechtsspezifische Unterschiede im Design geschrieben und Vorträge gehalten

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Libby Sellers ist eine Designautorin, Kuratorin und Beraterin. Seit der Veröffentlichung ihres letzten Buches, Women Design (Frances Lincoln, 2018), hat Sellers viel über geschlechtsspezifische Unterschiede im Design geschrieben und Vorträge gehalten

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Wo ist heute noch Platz für Watercooler-Momente? Zum Schutz der Gesundheit und Arbeitskraft der Mitarbeiter hat man sich seit Beginn der Pandemie einiges einfallen lassen: Wir folgen aufgeklebten Richtungspfeilen, machen Pause mit Social Distancing, Trennwände schirmen unsere Arbeitsplätze voneinander ab, viele Interaktionen sind automatisiert und kontaktlos. Wenn ich die Wichtigkeit spontaner Begegnungen betone, übertreibe ich keineswegs. Wie sollen Freundschaften entstehen, wie können wir uns weiterentwickeln oder kreativ einbringen, wenn wir uns nie zu Gesicht bekommen? Meetings im virtuellen Raum sind auf Effizienz optimiert, doch sie liefern weder Aha-Momente noch können sie Kollaboration, Gemeinschaft und Freude echter Präsenz ersetzen.


Wie sollen Freundschaften entstehen, wie können wir uns weiterentwickeln oder kreativ einbringen, wenn wir uns nie zu Gesicht bekommen?


Man sollte nicht vergessen, dass der rasche Wandel der letzten anderthalb Jahre nicht dem Wunsch der Kollegen oder Arbeitgeber, sondern einem Virus geschuldet ist. Gleichzeitig belegen immer mehr Studien die steigende Beleibtheit von Home-Office und Remote Work. Man weiss die Vorteile dieses Modell spätestens seit den Lockdowns zu schätzen. Auf beide Tendenzen wirkt die Pandemie als Katalysator und bringt eine unbequeme Wahrheit ans Licht: wollen wir ein inspirierendes Arbeitsumfeld schaffen, einen Ort jenseits der eigenen Bubble, der Lust aufs Kennenlernen macht, an dem wir gerne unser Bestes geben, müssen andere Probleme dringend zuerst angegangen werden.

Die Büroräume der Bank sind so gestaltet, dass Flexibilität im Vordergrund steht, die Kommunikation gefördert wird und zukunftsfähige Raumtypen entstehen. Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

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Die Büroräume der Bank sind so gestaltet, dass Flexibilität im Vordergrund steht, die Kommunikation gefördert wird und zukunftsfähige Raumtypen entstehen. Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

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Egal ob freiwillig oder nicht: Heimarbeit hat einen nachweislichen Effekt auf die Psyche und die meisten Studien bestätigen, dass der Mensch ein Herdentier ist. Andererseits wird Neurodiversität immer besser erforscht und auch für Diskriminierungen aufgrund von Gender, Ethnie, Alter oder sozioökonomischem Hintergrund sind wir inzwischen sensibilisiert. „One size fits all“ am Arbeitsplatz funktioniert eben doch nicht für alle, stellenweise versagt das Modell völlig. In ihrem Buch Unsichtbare Frauen argumentiert Caroline Criado Perez stichhaltig, dass der zugrunde liegende Massstab – für Uniformen bis zu Klimaanlagen – in aller Regel ein weisser Mann ohne körperliche Beeinträchtigungen ist.


Selbst wenn Hybrid nicht zum Standard und für manche Unternehmen nie umsetzbar sein wird, haben wir doch Folgendes erkannt: Hybrid beginnt im Kopf. Wir sollten den Arbeitsplatz der Zukunft als flexibel und agil verstehen


Wir haben jetzt die einmalige Gelegenheit, den Status Quo zu überdenken. Innovative Personaler, Leads für People & Culture oder klassische Officemanager sind mit ihren Initiativen Treiber dieses positiven Wandels. Für Teams oder ganze Unternehmen schaffen sie eine Balance zwischen physischen und virtuellen Räumen, Home-Office und Büro. In solchen Hybridmodellen haben wir die Wahl zwischen Heimarbeit, drittem Raum oder Büro, je nachdem, ob Konzentration, Teamwork oder direkte Kommunikation gefragt ist. Mag sein, dass nicht alle Optionen stets in gleichem Umfang genutzt werden, doch sie sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Flexibilität, Empowerment und Wir-Gefühl. Aber reicht das schon oder werden die bekannten Probleme nur umverteilt?

Es mag eine weltweite Pandemie nötig gewesen sein, um den Wandel auszulösen. Ist der hybriden Arbeitsplatz das Modell der Zukunft? Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

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Es mag eine weltweite Pandemie nötig gewesen sein, um den Wandel auszulösen. Ist der hybriden Arbeitsplatz das Modell der Zukunft? Konzept und Realisierung: Deutsche Werkstätten, Leipzig. Fotos: Strohhut Pictures, Leipzig

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Selbst wenn Hybrid nicht zum Standard und für manche Unternehmen nie umsetzbar sein wird, haben wir doch Folgendes erkannt: Hybrid beginnt im Kopf. Wir sollten den Arbeitsplatz der Zukunft als flexibel und agil verstehen. Er muss dieselben Vorteile und Freiheiten wie das Home-Office bieten und so den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter Rechnung tragen. Wie das aussehen kann, haben die letzten 18 Monate gezeigt: Rückzugsorte für Deep Work oder ein Platz mitten im Geschehen, dimmbare Tageslichtlampen und Temperaturregler für jeden einzelnen, Kinderbetreuung vor Ort, sichere Arbeitswege, ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsame Mahlzeiten und auch für die leiseren Stimmen ein offenes Ohr im Meeting. Die Liste ist unvollständig und es liegt in der Verantwortung eines jeden Arbeitgebers und Mitarbeiters, dass sie weiter wächst.

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