Wenn es um die Renovierung von Räumen im Bestand geht, können Architekt:innen optimale Bodenlösungen finden, indem sie vorhandene Merkmale mit modernen neuen Elementen kombinieren.

Die Renovierung des 27+14 Apartments von Agora Arquitectura in Barcelona zelebriert die lebendigen Farb- und Musterkombinationen der ursprünglichen Fussböden des Gebäudes. Fotos: Adrià Goulà

Wie man bestehende Böden bei Renovierungsprojekten nutzt | Aktuelles

Die Renovierung des 27+14 Apartments von Agora Arquitectura in Barcelona zelebriert die lebendigen Farb- und Musterkombinationen der ursprünglichen Fussböden des Gebäudes. Fotos: Adrià Goulà

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Bei Umnutzungen geht es nicht nur um die Wiederverwendung von Räumen, sondern auch um den Erhalt und die Aufwertung der vorhandenen Oberflächen in diesen Räumen. In letzter Zeit haben ArchitektInnen und InnenarchitektInnen die Patina und Unvollkommenheiten bestehender Böden zu schätzen gelernt und sich bemüht, die vorhandenen Materialien, Texturen und Farben zu verbessern und gleichzeitig neue und eigene Elemente hinzuzufügen. In den folgenden Projekten verschmelzen Originalböden mit neuen Oberflächenbehandlungen und schaffen charaktervolle Räume, die ihre Geschichte respektieren und gleichzeitig heutigen Lebensstilen und Geschmäckern Rechnung tragen.

Arturo Sanz fügte die vorhandenen gemusterten Fliesen in den neuen Fussböden des Mira House wieder zusammen und kombinierte historische Elemente auf eigenwillige Weise. Fotos: Mariela Apollonio

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Arturo Sanz fügte die vorhandenen gemusterten Fliesen in den neuen Fussböden des Mira House wieder zusammen und kombinierte historische Elemente auf eigenwillige Weise. Fotos: Mariela Apollonio

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In Valencia hat Arturo Sanz das Stadthaus Mira House renoviert. Obwohl die traditionellen Stahl- und Ziegelgewölbe und -wände freigelegt wurden, ist der Fussboden die Hauptattraktion. Als Collage aus alten und neuen Materialien spiegelt er die Funktion der Räume sowie die Geschichte des Gebäudes wider. Das Erdgeschoss besteht aus einem glatten Boden aus Beton und rotem Ziegelstein, der sich zum Garten hin fortsetzt und die Grenzen zwischen Innen und Aussen verschwimmen lässt. Sanz hat einige der ursprünglichen hydraulischen Fliesen beibehalten, die jetzt unregelmässig als Akzente auf dem Boden verlegt sind – fast so, als wären es Teppiche. Die Schlafzimmer im Obergeschoss sind mit einem herkömmlichen warmen Holzfussboden ausgestattet.

Die Bodenbeläge im 27+14 Apartment von Agora Aquitectura erlauben es den heutigen BewohnerInnen, die Räume des ursprünglichen Grundrisses von 1872 nachzuzeichnen. Fotos: Adrià Goulà

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Die Bodenbeläge im 27+14 Apartment von Agora Aquitectura erlauben es den heutigen BewohnerInnen, die Räume des ursprünglichen Grundrisses von 1872 nachzuzeichnen. Fotos: Adrià Goulà

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In Barcelona renovierte Agora Arquitectura das Apartment 27+14, in dem die ursprünglichen Fliesenböden noch vorhanden sind und erhalten blieben. Allerdings wurden die Wände herausgerissen, um grössere Räume zu schaffen, sodass die ursprünglichen Böden in der Mitte der Räume in lebhaften, oft widersprüchlichen Farbkombinationen aufeinandertreffen. Einige der Wände und Türöffnungen wurden in Mitleidenschaft gezogen, und mehrere Ziegelwände wurden freigelegt; sie unterstreichen den historischen Charakter des Gebäudes und schaffen einen fliessenden Raum voller Charakter.

Die zeitgemässen baulichen Eingriffe von CAVAA Arquitectes und der Erhalt der traditionellen Fussbodenelemente im Casernes House sorgen für hohen Komfort. Fotos: Adrià Goulà

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Die zeitgemässen baulichen Eingriffe von CAVAA Arquitectes und der Erhalt der traditionellen Fussbodenelemente im Casernes House sorgen für hohen Komfort. Fotos: Adrià Goulà

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In der Stadt Villanueva y Geltrú westlich von Barcelona verbindet ein weiteres Wohnhaus Altes und Neues auf überraschende Weise. In die Gewölbedecke des Gebäudes fügten CAVAA Arquitectes einen neuen Lichtschacht ein, der nicht nur für natürliches Licht, sondern auch für räumliche Dramatik sorgt. Eine mintgrüne Stahlkonstruktion unterstützt diesen neuen Eingriff und bildet einen Kontrast zu den weiss getünchten Wänden. Während das Erdgeschoss in poliertem Beton neugestaltet wurde, blieb der traditionelle Parkettboden in den oberen zwei Stockwerken, in denen sich die Schlafzimmer und andere privatere Räume befinden, erhalten.

Individuell angepasste Holzelemente – nicht nur als Bodenbelag, sondern auch als Wandelemente – ergänzen die farbenfrohen spanischen Fliesen im HV House von built architecture. Fotos: Eugeni Pons

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Individuell angepasste Holzelemente – nicht nur als Bodenbelag, sondern auch als Wandelemente – ergänzen die farbenfrohen spanischen Fliesen im HV House von built architecture. Fotos: Eugeni Pons

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In dem vom lokalen Architektenbüro built architecture entworfenen HV House in Barcelona blieben die traditionellen Nolla-Mosaikböden und die für die Stadt typischen Stuckdecken erhalten. Ähnlich wie beim 27+14 Apartment sind die Räume neu angeordnet, doch damit erschöpfen sich die Ähnlichkeiten auch schon. Während beim vorherigen Projekt die vergangenen Schichten des Gebäudes zutage gefördert wurden, tragen hier individuell angefertigte Eichenholzböden und Tischlerarbeiten dazu bei, den bestehenden Raum neu zu definieren. Sie fungieren als diskretes räumliches Element, das sich durch die Mitte des tiefen Grundrisses zieht und die bestehenden Bodenbeläge miteinander verbindet.

© Architonic

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