Nur mehr 80 Tage: Fassadenmontage am WM-Stadion in Johannesburg geht in die Endrunde

Detailansicht Stadionhülle

Hightech-Fassade am Stadion | Noticias del sector

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Die heisse Phase der Fassaden-Montage am Soccer City Stadion, der derzeit grössten Stadionbaustelle der Welt, hat begonnen. Alle fibreC Elemente des österreichischen Unternehmens Rieder Smart Elements mit Produktionsstandort im bayerischen Kolbermoor haben die Lieferstrecke von 8.500 km Luftlinie nach Südafrika bewältigt und werden nun vor Ort im fibreCamp für die Montage vorbereitet. „Uns liegt natürlich die schnellstmögliche Fertigstellung des Stadions sehr am Herzen. Deshalb haben wir nicht nur alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Transport der fibreC-Platten nach Südafrika so rasch wie möglich durchzuführen, sondern wir haben auch das fibreCamp direkt vor Ort in Johannesburg eingerichtet“, kommentiert Wolfgang Rieder, Geschäftsführer von Rieder Smart Elements den reibungslosen Projektablauf.

fibreCamp

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fibreCamp

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fibreCamp ist der Name der Feldfabrik, die derzeit auf der Baustelle des Soccer City Stadions in Johannesburg in Südafrika stationiert ist. Diese wurde von Rieder vor Ort errichtet, um die Installation der über 40.000 fibreC Platten in unterschiedlichsten Farben und Grösse effizienter zu gestalten. In 80 Tagen wird die Fassade komplett montiert sein und in neuem Glanz erstrahlen.

Kreative Ideen und komplexe Gesamtlösung stach Konkurrenz aus Fernost aus.
Da im Werben um den Auftrag für die Fassade die Mitbewerber aus China mit billigen Aluminiumpaneelen auf der Preisebene nicht zu schlagen waren (der Materialpreis von Aluminium beträgt nur ein Viertel von Glasfaserbeton), entwickelte Rieder ein umfassendes Gesamtlösungskonzept für die Fassade. Dies beinhaltete die Modularisierung der Fassade, die Entwicklung eines eigenen Farbcodesystems für das komplexe Design der Fassade, eine intelligente Integration der Unterkonstruktion und die Errichtung einer Feldfabrik (fibre Camp) vor Ort in Südafrika. Durch die entstandenen Synergien konnte die gesamte Stadionhülle um 5 Millionen Euro billiger angeboten werden als mit Aluminium der Konkurrenz.

Durch die natürlichen Farben von fibreC leuchtet die Soccer City wie ein African Pot.

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Durch die natürlichen Farben von fibreC leuchtet die Soccer City wie ein African Pot.

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Von den Planern des südafrikanischen Architekturbüros Boogertman Urban Edge & Partner wurde lediglich eine vage Visualisierung der Fassade geliefert. Die genaue Verteilung und das Aufmass der einzelnen Platten wurden von der Firma Rieder übernommen, ebenso wie die Produktion und Vormontage der einzelnen Elemente. Dadurch konnte dem Kunden ein Gesamtlösungskonzept geboten werden (Design, Modularisierung, Systembauweise, Zuschnitt und Konfektionierung, Verbindung mit Unterkonstruktion, Herstellen der Befestigungsprofile, Abdichtungen, Logistik und Montage). Durch die grossen Spannweiten von fibreC Glasfaserbeton konnte gegenüber den dünnen und kleinformatigen Aluminiumplatten der Einsatz von Stahl auf 1/3 reduziert werden. Vor Ort können die benötigten Rahmenmodule nun just in time zusammen gebaut werden. Die Stahlelemente bestehen aus Rohren und Hüllen, die von ansässigen Arbeiten nur mehr zusammen gesteckt werden. Für jedes Modul gibt es einen eigenen Bauplan. Die Befestigungsrahmen und die Plattenelemente wurden unabhängig voneinander in Österreich entwickelt und hergestellt, aber durch die Feldfabrik als integrierte Einheit dem Kunden übergeben.

Innenansicht

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African Pot – Natürlichkeit durch fibreC Glasfaserbeton
Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 findet erstmals in der Geschichte des Weltfussballverbandes die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden statt. Vor allem die Eröffnungsfeier und das Finale sind die Publikumsmagneten, die von Milliarden Menschen weltweit gesehen werden. Die FIFA Fussball WM 2010 soll eine „afrikanische“ Weltmeisterschaft werden, die das Flair und die Kultur des Kontinents vermittelt. Genauso spektakulär wie das nationenverbindende Fussballevent und sein Veranstalter sollten auch die Stadien in Südafrika in neuem Glanz erscheinen. Dem Soccer City Stadion in Johannesburg soll einen modernen Hightech-Look verpasst werden, der gleichzeitig an die tief verwurzelten Traditionen des Landes erinnert. Daher nimmt auch das Stadion zahlreiche Elemente aus Afrika im Design auf. Bisher ein offener Bau, werden die Ränge der Soccer City vollständig überdacht. Das Stadion wird von einer Aussenhaut aus Glasfaserbeton umhüllt, die in ihrer Form an das traditionelle afrikanische Trinkgefäss, die Kalebasse, erinnert. Die natürlichen Farbtöne und Oberflächentexturen der Glasfaserbetonplatten spiegeln die Farben der Kalebasse-Frucht wider.

Mit gebogenen Trägerstrukturen wird dem Raum ein leichtes und elegantes Erscheinungsbild verliehen.

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Mit gebogenen Trägerstrukturen wird dem Raum ein leichtes und elegantes Erscheinungsbild verliehen.

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Das Naturprodukt fibreC mit seinen authentischen Farbtönen und lebendigen Oberflächen entspricht ganz dem Konzept der Architekten und ist für die Realisierung dieses Projekts geeignet, da es nicht nur die Naturverbundenheit, sondern auch die erdigen Farbtöne bereit stellt. Neben der technischen und ästhetischen Lösung eignet sich die Fassade aus Glasfaserbeton vor allem durch ihren ökologischen Vorteil. Denn durch das ausgezeichnete Öko-Profil liegt der Energieverbrauch von fibreC deutlich unter dem alternativer Fassadenprodukte: Die Herstellung von fibreC benötigt 40 Prozent weniger Primärenergie als Aluminiumfassaden oder Faserzementplatten. HPL-Fassaden (high pressure laminates) verbrauchen sogar fünfmal soviel Energie verglichen mit fibreC. Aufgrund von Struktur und Betonhülle wird das Bauprojekt auch „African Pot“ genannt. Perforierte Platten und Glaselemente ergänzen die in ihrem Design unkonventionelle Aussenfassade und ermöglichen eine optimale Lichtdurchflutung des Stadions. Zehn vertikale Sektionen über die gesamte Fassadenhöhe unterteilen die Aussenhülle. Ihre gedankliche Verlängerung führt zu den anderen WM-Stadien Südafrikas. Die zehnte Sektion orientiert sich am Berliner Olympiastadion, in dem das Finale der FIFA WM 2006 ausgetragen wurde. Diese bildet symbolisch eine Brücke zwischen Europa und dem Kontinent Afrika.

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Die imposante Gebäudehülle ist unterteilt in das Dach aus transparenten Polycarbonat-Elementen und der Fassade aus fibreC Glasfaserbeton. Die Kantenlängen der fibreC-Elemente betragen 1,2 mal 1,8 Meter. Insgesamt 2.100 Module zu je 16 fibreC Platten werden in der Feldfabrik vorgefertigt. Die 13 Millimeter starken Fassadenelemente halten Wind und Wetter Stand. Darüber hinaus entspricht die fibreC Fassade hohen Anforderungen bezüglich Brandschutz und Beständigkeit. „Mit einem äusserst intelligenten und innovativen Fassadenkonzept haben wir es geschafft, uns gegen eine Vielzahl internationaler Mitbewerber durchzusetzen", freuen sich Wolfgang Rieder und Josef Valenta.

Für die Umsetzung der gesamten Gebäudehülle ist ein Zeitraum von zwölf Monaten geplant. In dieser Zeitspanne werden alle Teilaufgaben wie Zuschnitt, Konfektionierung, Herstellen der Befestigungsprofile, Abdichtungen et cetera umgesetzt und die Montage der Bauteile durchgeführt. Das Soccer City Bauprojekt beschäftigt derzeit täglich bis zu 3.000 Mitarbeiter.

Perforierte Platten und Glaselemente ermöglichen eine optimale Lichtdurchflutung des Stadions.

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Perforierte Platten und Glaselemente ermöglichen eine optimale Lichtdurchflutung des Stadions.

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Rieder Smart Elements - 50 Jahre Erfahrung mit Beton
Die Rieder Gruppe befindet sich zu 100 Prozent in Familienbesitz und wird in zweiter Generation von Wolfgang Rieder geführt. 1958 von KR Hans Rieder gegründet, beschäftigt sie heute mehr als 330 Mitarbeiter. Das mittelständische Unternehmen mit Stammsitz in Maishofen / Österreich erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von mehr als 49 Millionen Euro. Seit 50 Jahren ist die Rieder Gruppe durch praxisorientierte Forschung und laufende Innovationen in den Bereichen Lärmschutz, Verkehrssicherheit und Architekturbeton im europäischen Spitzenfeld fest verankert.

Zu den aktuellen Highlights zählen die europaweit erste gekrümmte Lärmschutzwand mit ssI-Aufsätzen (Sound Screen Improver) und der Einsatz von fibreC für die Aussenverkleidung des Zaragoza Bridge Pavillons in Spanien von Zaha Hadid. Möglich wurde dies durch intensive Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Vorfeld, welche durch Mittel der FFG unterstützt wurden.

Die britische Stararchitektin Zaha Hadid hat sich bei dem 275 Meter langen „Zaragoza Bridge Pavillon“, dem Symbol der Expo 2008 im nordspanischen Zaragoza, für Glasfaserbeton von Rieder entschieden.

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Die britische Stararchitektin Zaha Hadid hat sich bei dem 275 Meter langen „Zaragoza Bridge Pavillon“, dem Symbol der Expo 2008 im nordspanischen Zaragoza, für Glasfaserbeton von Rieder entschieden.

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Die Aussenhaut des Bauwerks ist mit 29.000 Dreiecken in verschiedensten Graunuancen aus fibreC verkleidet.

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Die Aussenhaut des Bauwerks ist mit 29.000 Dreiecken in verschiedensten Graunuancen aus fibreC verkleidet.

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Das Expo-Motto „Wasser und Nachhaltigkeit“ wurde auf Design und Material der Konstruktion umgelegt.

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Das Expo-Motto „Wasser und Nachhaltigkeit“ wurde auf Design und Material der Konstruktion umgelegt.

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