Wettbewerb 2004, 1.Preis

Der neue Park mit zwei Stadtplätzen im Osten und Westen entstand als Mitte eines neuen Stadtquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Container – Bahnhofs, in Sichtweite des Hauptbahnhofs München. Der zentrale Park ist als Initialmassnahme bestimmender Imageträger des neu entstehenden Quartiers an der Bahnachse. Ziel ist, mit hochwertiger Gestaltung und Materialisierung ein eindeutiges Signal für die weitere Entwicklung des Stadtquartiers zu setzen. Heute noch zur Bahnachse räumlich offen, liegt der Park nach Ende der baulichen Entwicklung in Binnenlage, räumlich gefasst von teilweise hohen Gebäuden.

Das in einem internationalen landschaftsarchitektonischen Ideen- und Realisierungswettbewerb 2003 mit dem 1. Preis ausgezeichnet Entwurfskonzept wurde weiterverfolgt, konsequent verfeinert und realisiert.

Entwurfskonzept und Umsetzung
Das dynamische Erscheinungsbild des Parks ist geprägt von „fliessenden“, sich zu einem ganzheitlichen Erscheinungsbild addierenden Teilflächen. Bereiche des Parks, wie gartenflux oder spielflux ordnen sich wie selbstverständlich in den Gestaltungsduktus des Gesamtkonzeptes ein. Das Grundthema des Entwurfes - die Interpretation des Ortes als Verdichtung verschiedenster Bewegungen und Beziehungen zur Innenstadt hin - drückt sich in der Transformation der typischen „wilden“ bahnbegleitenden Ruderalvegetation in eine innerstädtisch geprägte, sich verdichtende Rasterpflanzung aus. Der gesamtheitliche Entwurf des Parks und der beiden Stadtplätze findet sich in den Belägen wieder, wie z.B. der entwurfsübergreifende Flächentextur des Frame aus hellbeigem Asphalt. Der Stadtplatz West wird als leerer Platz ohne Bäume ausgebildet, mit einem prägnaten Kunstwerk in direkter Nachbarschaft zum Kulturzentrum im alten Heizkraftwerk. Auf dem Stadtplatz Ost hingegen verdichtet sich das Baumraster des Parks, so daß ein urbaner mit Bäumen überstandenen Platz entsteht.

Licht und Transparenz
Das gestalterisch-ästhetische Zielbild des Arnulfparks ist ein heller, lichtdurchfluteter Park. Dies drückt sich in der Materialität der Bodenbeläge, Einbauten und in der Wahl der Baumarten aus. Eierschalenfarbene und hellbeige Asphalt- und Fallschutzbeläge in Kombination mit Einbauten aus Weisszementbeton auf hellen Splittdecken unterstreichen diesen Charakter. Über den lichten Habitus und die Frühjahrsblüte hinaus bestimmen die ausgewählten Baumarten den Park durch die leuchtend gelbe Blattfärbung in der Herbstzeit.

Fakten und Zahlen
Die planerische und bauliche Umsetzung des Wettbewerbsentwurfes erfolgte in einem Zeitraum von nur 18 Monaten. Fast 4 ha Parkfläche sind als grüne Mitte des neuen städtebaulichen Entwicklungsgebiets Arnulfpark® zentrumsnah entstanden. 150 Bäume wurden neu gepflanzt, 18.500 qm Rasenteppich ausgerollt, 3.700 qm Promenadenfläche bekiest, 7.100 qm hellbeiger Asphalt eingebaut. 370 m Sitzmodule wurden aufgestellt und zwei grosse Spiel- und Erlebnisbereiche gebaut. Trotz extrem kurzer Planungs- und Bauzeit wurden innovative Lösungen erarbeitet: zur Umsetzung des Farbkonzeptes wurde ein neu entwickelter hellbeiger Asphalt verwendet, die Herstellung der weissen, 3-dimensional stark verformten Sitzmodule war nur durch aktuelle Glasfaser-Spritzbeton-Technologie möglich.

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