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Aus weniger mehr machen: die kreislauffähigen Möbellösungen von Triboo
Aus weniger mehr machen: die kreislauffähigen Möbellösungen von Triboo
Mit der Umwandlung von Abfall in kreislauffähige Designmöbel ist Triboo seinen Mitbewerbern in Sachen umweltbewusste Industrie einen Schritt voraus. Sein Rezept ist einfach, aber radikal: weniger Materialien, weniger CO2, weniger Abfall.
März 10, 2024 | 11:00 pm CUT

Die Möbelkollektion NeverEnding von Triboo bietet dramatische organische Formen, die aus recyceltem Kunststoff und Naturfasern 3D-gedruckt sind

Das niederländische Unternehmen ist entschlossen, ein nachhaltigeres Modell für die Büromöbelindustrie zu schaffen
Nachhaltige Oberflächen
Ein wichtiges Standbein des Unternehmens sind Tischplatten, Schreibtische, Regale, Akustikpaneele, Sichtschutzkabinen und Innenwandsysteme. Das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens besteht darin, dass seine Produkte je nach Dicke 60-90 % weniger Material als herkömmliche Paneele verbrauchen, aber deutlich stabiler sind und sich nicht verziehen. Triboo kann Paneele mit einer Länge von bis zu fünf Metern herstellen, was für einteilige, ultralange Tischplatten perfekt ist.„Die wirklich innovative Idee besteht darin, Material gar nicht erst zu verwenden“

Die #GREENGRIDZ-Paneele von Triboo sind die Definition von „weniger ist mehr“: Sie werden mit 60-90 % weniger Material als herkömmliche Paneele hergestellt, sind aber viel stärker
Materialeffizienz
„Die wirklich innovative Idee besteht darin, Material gar nicht erst zu verwenden“, so der Gründer von Triboo, Marc van der Heijden. Dieses Weniger-ist-mehr-System bedeutet, dass bei der Herstellung 60 % weniger CO2 erzeugt werden als bei herkömmlichen Verfahren. Und die massive Gewichtseinsparung bedeutet, dass viel mehr Paneele in einem Lkw transportiert werden können, was die logistikbedingten Emissionen senkt.
Die #GREENGRIDZ-Paneele können am Ende ihrer langen Nutzungsdauer in wertvolle Aktivkohlepellets umgewandelt werden
Einfache Ideen, enorme Wirkung
Dass die Gitterstruktur keine höhere Mathematik ist, daraus macht van der Heijden keinen Hehl. Doch wie bei vielen Nachhaltigkeitsinnovationen liegt die eigentliche Kunst in der Durchführbarkeit – und darin, Produkte in der richtigen Qualität und im richtigen Umfang herzustellen. „Die Idee ist sehr einfach. Das Schwierige ist, sie schnell und in industriellem Massstab zu produzieren. Triboo produziert heute zwischen 5.000 und 7.000 Paneele pro Woche.”„In Europa werfen wir jedes Jahr 11 Milliarden Kilo Möbel weg. Unser Umgang mit Möbeln und ihre Herstellung müssen sich ändern“

Marc van der Heijden, der Gründer von Triboo, möchte weitere Produktionsstandorte in ganz Europa eröffnen
Kreislaufwirtschaft neu definieren
Van der Heijden kommt aus der Logistikbranche und hat daher einen guten Überblick über die Abfälle, die bei der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung von Möbeln entstehen. „In Europa werfen wir jedes Jahr 11 Milliarden Kilo Möbel weg“, erklärt er. „Unser Umgang mit Möbeln und ihre Herstellung müssen sich ändern.“
Van der Heijden betont, dass die zirkuläre Produktion entscheidend für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen ist
Vom Abfall zur Ressource
„Unternehmen werfen Möbel weg, weil sie veraltet sind, weil sich die technischen Spezifikationen ändern oder das Design nicht mehr zeitgemäss ist“, so van der Heijden. „Unsere Arbeitsweise ändert sich, aber Rohstoffe können ihre Form ändern, um neuen Wünschen oder Anwendungsszenarien gerecht zu werden. Daher haben wir uns auf die Suche nach Materialien gemacht, die aus Abfallströmen hergestellt werden und im 3D-Verfahren gedruckt können.“

Triboo hat alles, von ausgedienten Staubsaugern über ausgemusterte Euro-Noten bis hin zu lokal angebautem Hanf, in bedruckbare Materialien verwandelt
Die Reise fängt gerade erst an
Van der Heijden möchte ein Netz von 3D-Druckern aufbauen und die Logistik so weit wie möglich auf die letzte Meile beschränken. Er verfügt bereits über Druckzentren in den Niederlanden, Belgien, der Slowakei und Abu Dhabi. „Wir können unsere Möbel nicht per Lkw oder Schiff verschicken, sondern über eine elektronische Autobahn“, sagt er. „Ich möchte die Möbel von der Strasse holen oder zumindest nur die letzte Meile fahren und die Überproduktion abbauen. Beim 3D-Druck muss man keine 10.000 Stück herstellen und 2.000 wegwerfen, weil man sie nicht verkauft hat. Man kann auf Bestellung aus lokalen Abfallströmen drucken. Mir geht es einfach darum, weniger Material zu verwenden und weniger Abfall und CO2 zu erzeugen.“
Triboo hofft, ein Netzwerk von 3D-Druckeinrichtungen aufzubauen und hat bereits Druckzentren in den Niederlanden, Belgien, der Slowakei und Abu Dhabi
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