Urban Living auf der Techtextil 2019

Megatrend Urbanisierung. Schon heute leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Laut der Vereinten Nationen gibt es weltweit 548 Millionenstädte, 33 davon Megacitys – sprich Orte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Bis 2030 soll die Zahl auf 706 Metropolen anwachsen, darunter 43 Megacitys. Mit dieser scheinbar unaufhaltsamen Entwicklung verändert sich nicht nur die Größe der Ballungszentren, auch fast alle aktuell geltenden Strategien müssen überdacht werden: vom Bauen und Wohnen über Lebens-, Arbeits- und Gesundheitskonzepte bis hin zur Grundversorgung.

Anlass genug, für die Frankfurter Fachmessen Techtextil und Texprocess, dieser Herausforderung ein exklusives Themenspecial zu widmen. „Urban Living – The City of the Future“ lautet der Titel der großen Sonderpräsentation, die vom 14. bis 17. Mai 2019 in Frankfurt zu sehen sein wird. Unterstützt von Creative #olland, dem sektoralen Verband der niederländischen Kreativwirtschaft, richtet das Projekt sein Augenmerk auf die Rolle, die Textilien und textile Verbundstoffe in der Stadt der Zukunft spielen können. Schauplatz ist das Foyer der Halle 4.2, in dem sich die zwei internationalen Leitmessen treffen.

Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, zu Idee, Ausrichtung und Partner des diesjährigen Messehighlights.

Herr Schmidt, die Techtextil ist die internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe. Deren Anwendungsfelder sind weit gefächert. Wie fiel die Wahl auf diesen durchaus architektonisch geprägten Schwerpunkt 2019?

Olaf Schmidt: Das textile Bauen ist von jeher eines der zentralen Themen der Techtextil. Rund 500 der über 1.500 ausstellenden Unternehmen bieten verschiedenste Lösungen im Bereich Buildtech. Das Special „Urban Living – City of the Future“ schafft auch einen Interaktionsraum, der die Anwendungsgebiete der beiden Fachmessen Techtextil und Texprocess näher zusammenführt. Darüber hinaus bringen wir auch durch andere Textilmessen, beispielsweise die Heimtextil in Frankfurt, und nicht zuletzt durch top Branchenevents unseres Konzerns wie Ambiente, ISH oder Light & Building eine recht beachtliche Kompetenz in den Bereichen Architektur und Design sowie einen guten Überblick über die relevanten Trends und Entwicklungen mit ein. Diesen Wissensvorsprung nutzen wir natürlich.

Warum die Partnerschaft mit Creative #olland?

OS: Während wir bei der Konzeptionierung der Veranstaltungen auf unseren internen Erfahrungsschatz zurückgreifen, arbeiten wir bei der Ausgestaltung der Messeevents gerne mit externen Spezialisten zusammen. Deren Aufgabe ist es, unseren Trend- und Themenspecials sowohl die inhaltliche Tiefe als auch die fachliche Objektivität zu verleihen, die unser anspruchsvolles internationales Publikum von uns erwartet.

Die Zusammenarbeit mit der niederländischen Kreativwirtschaft lag für uns nahe: Zum einen sind Textilien in der Geschichte und nationalen DNA der Niederlande fest verankert; zum anderen ist das Land quasi eine einzige Metropolregion. Darüber hinaus verbindet uns die Designorientierung der niederländischen Kreativwirtschaft sowie der zukunftsorientierte und nachhaltige Erfindergeist unserer Nachbarn. Das alles passt hervorragend zur Ausrichtung unserer Messen.

Das Areal im Foyer der Halle 4.2 misst 500 qm. Das ist beachtlich. Was werden wir zu sehen bekommen?

OS: Im Mittelpunkt der Installation steht eine kuratierte Auswahl an angewandten textil-urbanen Innovationen, darunter smarte Textilien, neue Materialien und Entwicklungen für Möbel, Interior Design und Architektur – aber auch für den Mode- oder Gesundheitssektor. Ein übergeordneter Aspekt ist das Thema Nachhaltigkeit, das das gesamte Special thematisch durchzieht.

Das heißt konkret?

OS: Details kann ich noch nicht verraten, aber vielleicht ein paar Namen: Kurator der Ausstellung ist das Stijlinstituut Amsterdam – ein Vorreiter für textile Innovationen und strategische Design-Konzepte. Die bauliche Umsetzung übernimmt die Gruppe Refunc, die mit ihrem Recycling-Ansatz von sich reden macht. Passend dazu kommen die Exponate und Anwendungsbeispiele unter anderem von dem Upcycling-Unternehmen DenimX, dem Next Nature Network und Forschungseinrichtungen wie dem Hyperloop-Team der TU Delft. Darüber präsentieren wir Beiträge unabhängiger Vertreter der niederländischen Kreativszene wie etwa der Architekturdesignerin Samira Boon. Insgesamt erwartet uns also ein wirklich spannender Mix.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Urban Living – City of the Future“ auf der Techtextil und der Texprocess vom 14. bis 17. Mai 2019 in Frankfurt am Main. Tickets gelten für beiden Messen.