Detail in Process

Christine Killory und Rene Davids zitieren das Motto Cecil Balmonds von Arup "to release the world of engineering and feel free to enter architecture" vice versa und untersuchen anhand von 25 in den USA realisierten Bauten den Einfluss von High-Tech-Ingenieurswesen in konstruktiver wie energetischer Hinsicht plus fortgeschrittener Software wie CNC-Systemen, 3-D-Printern und Rapid Prototyping auf die Architektur. Die ausgewählten Architekten sind u.a. Behnisch, Chipperfield, Eisenman, Herzog & de Meuron, Foster und Sanaa mit Institutsgebäuden, Hochhäusern, Geschäften, Museen, Brücken, Wohnhäusern - also querbeet.

So reicht die Spannweite tatsächlich von Chipperfields Bibliothek für Des Moines in Iowa mit der großflächigen Fassade aus Okatech-Paneelen, also 3-fach verglasten Paneelen mit Kupfer-Streckmetalleinlage, die Wärme- und Blendschutz mit visueller Spannung im Wechsel von Tag und Nacht verknüpfen, bis zum Flagshipstore für Longchamp in New York von Heatherwick Studio und Atmosphere Design Group, die in einer komplexen Geometrie die Treppen, Podeste und Wareninseln aus einer Kaskade gekrümmter Stahlbänder konstruieren. Allein die Vermaßungsorgie der einzelnen Stahlbänder ist sehenswert und sollte jegliche Nachahmer zum Nachdenken zwingen.

Die Projekte an sich werden dabei mit Grundrissen, Ansichten, Schnitten und Details sowie sehr guten Fotos, darunter oft sogar Baustellenfotos, gut lesbar dargestellt. Verwunderlich ist nur, dass die beteiligten Fachingenieure, auf deren Zusammenarbeit ja gemäß Intention dieser Publikation soviel Wert gelegt wird, erst hinten im Anhang zu finden sind.

Christine Killory und Rene Davids (Hrsg.)
208 Seiten, 300 Abbildungen,
30,7 x 23,1 cm, gebunden
Princeton Architectural Press, New York 2008 über Birkhäuser Verlag
Preisempfehlung des Verlags: 52,00 EUR
englischer Text
ISBN 978-1-56898-718-7