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Sustainability

Wie können Architekten mehr Grün in ihre Entwürfe für städtische Räume einbringen? Wir stellen vier internationale Projekt mit unterschiedlichen Herangehensweisen vor.

Sunbow Financial Center in Shanghai, von ASPECT Studio: ein Beispiel dafür, wie die Einführung von Grünflächen die Qualität von städtischen Räumen radikal verändern kann. Foto: Bing Lu

Die Natur in die gebaute Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Sunbow Financial Center in Shanghai, von ASPECT Studio: ein Beispiel dafür, wie die Einführung von Grünflächen die Qualität von städtischen Räumen radikal verändern kann. Foto: Bing Lu

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Da Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, insbesondere in Bezug auf das Bauwesen und die gebaute Umwelt im Allgemeinen, immer stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, ist das Hineinholen der Natur in unsere Städte zu einem weit verbreiteten und wichtigen Trend in der zeitgenössischen Architektur geworden. ArchitektInnen entwerfen zunehmend Gebäude, in denen Grün eine grössere Rolle spielt – und dies nicht nur, um städtische Gebiete lebenswerter und attraktiver zu machen, sondern auch mit Blick auf das Wohlbefinden der Menschen, die in ihnen wohnen, sowie mit Blick auf die Umwelt selbst.

Die Zimmer der Erweiterung des Shiroiya-Hotels von Sou Fujimoto Architects verfügen über Balkone, die aus dem Hügel vorkragen und Gästen das Gefühl geben, in das umliegende Grün einzutauchen. Fotos: Shinya Kigure, Katsumasa Tanaka (unten)

Die Natur in die gebaute Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Die Zimmer der Erweiterung des Shiroiya-Hotels von Sou Fujimoto Architects verfügen über Balkone, die aus dem Hügel vorkragen und Gästen das Gefühl geben, in das umliegende Grün einzutauchen. Fotos: Shinya Kigure, Katsumasa Tanaka (unten)

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Im Zentrum der japanischen Stadt Maebashi wurde Sou Fujimoto Architects mit der Neugestaltung des Shiroiya Hotel beauftragt – einem Gebäude aus den 1970er Jahren, das seit seiner Schliessung im Jahr 2008 leer stand. Durch den Abriss der bestehenden Decken im so genannten Heritage Tower schufen die Architekten ein raumhohes Atrium und Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss, in denen Pflanzen und Möbel die Sichtbetonwände ergänzen. Auf der Rückseite des Heritage Tower zeigt sich die Hotelerweiterung – der sogenannte Green Tower – als grasbewachsener Hügel, der an die typische Landschaft der Tone River Region erinnert. Wie ein Stück künstlicher Landschaft, eingebettet in das städtische Gefüge, wird diese erhöhte Böschung von mehreren Balkonen durchbrochen und oben von einer gemauerten Treppe durchquert; diese führt führt zu kleinen Kammern, darunter einer finnischen Sauna und einer Installation von Tatsuo Miyajima.

Die von PLUS Architecture entworfene POAL Car Handling Facility an der Uferpromenade von Auckland ist mehr als nur funktional. Sie dient auch als Katalysator für eine stärkere Einbindung der Öffentlichkeit. Fotos: Simon Devitt

Die Natur in die gebaute Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Die von PLUS Architecture entworfene POAL Car Handling Facility an der Uferpromenade von Auckland ist mehr als nur funktional. Sie dient auch als Katalysator für eine stärkere Einbindung der Öffentlichkeit. Fotos: Simon Devitt

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Wenn die Gebäudetypologie oder mangelnder Platz keine konventionelle Begrünung zulassen, kann die Gebäudefassade zu einer wertvollen Pflanzfläche werden, die der Architektur eine stärkere, effektvollere Identität verleiht. Die POAL Car Handling Facility im Hafengebiet der neuseeländischen Hauptstand Auckland ist ein solches Gebäude – ein fünfstöckiges Parkhaus von Plus Architecture. Die Gebäudehülle ist wie eine riesige urbane Leinwand konzipiert, die von Kunst und Natur "gemalt" wurde: Die 110 Meter lange digitale Lichtwand bietet einen ansprechenden kommunikativen Bildschirm, während die Fassade durch den weltgrössten bodengebundenen vertikalen Garten an der Südseite und seine verspielte geometrische Tetrisform einen grafischen Charakter erhält.

Im Sunbow Financial Center in Shanghai bereichert ASPECT Studio den Alltag von MitarbeiterInnen und StadtbewohnerInnen mit einem integrierten Design aus grünen Texturen und Sitzgelegenheiten, das die soziale Interaktion fördert. Fotos: Bing Lu

Die Natur in die gebaute Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Im Sunbow Financial Center in Shanghai bereichert ASPECT Studio den Alltag von MitarbeiterInnen und StadtbewohnerInnen mit einem integrierten Design aus grünen Texturen und Sitzgelegenheiten, das die soziale Interaktion fördert. Fotos: Bing Lu

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Das Shanghaier Sunbow Financial Center von ASPECT Studio ist ein Beispiel dafür, wie die Einführung von Grünflächen selbst im Falle von technisch bedingten Einschränkungen die Qualität des städtischen Raums radikal verändern kann. Eine geschichtete Komposition aus verschiedenen weissen Rahmen mit Grünpflanzen und Sträuchern überdeckt die oberirdischen technischen Versorgungselemente zwischen den beiden Gebäuden und schafft einen lebendigen Platz mit einem schwebenden Garten in der Mitte. Die Rahmen sorgen entlang des Bürgersteigs für ein dynamisches Strassenbild und stellen eine solide grüne Pufferzone dar, die die Grenze zwischen dem Platz und der nahen Strasse neu definiert.

Für den Viettel-Hauptsitz in Hanoi entwarf Gensler ein energieeffizientes Gebäude, bei dem Nachhaltigkeit und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen des Unternehmens im Mittelpunkt stehen. Fotos: Owen Raggett

Die Natur in die gebaute Umwelt einbeziehen | Aktuelles

Für den Viettel-Hauptsitz in Hanoi entwarf Gensler ein energieeffizientes Gebäude, bei dem Nachhaltigkeit und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen des Unternehmens im Mittelpunkt stehen. Fotos: Owen Raggett

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In der Viettel-Zentrale in Hanoi – dem ersten Bürogebäude von Gensler in Vietnam – wird die Begrünung zu einem gestalterischen Mittel, das einen ökologischen Lebensraum in der Stadt schafft und die Extreme des tropischen Klimas abmildert. Mit einem Ansatz, der Ästhetik und ökologische Nachhaltigkeit verbindet, haben sich die Architekten für eine ovale Struktur entschieden, die eine hohe Energieleistung erreichen soll. Die grüne, abfallende Landschaft, die mit einer Reihe von Oberlichtern und Terrassen das ikonische Dach bildet, macht das Gebäude zu einem architektonischen Wahrzeichen in einem ansonsten uniformen Stadtbild.

© Architonic

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