Herausfordernde Zeiten verlangen nach einer anderen Perspektive. PEDRALI liefert neue Ideen durch neue Kooperationen mit Sebastian Herkner und Robin Rizzini.

Designer des Jahres 2019 Sebastian Herker (links) und Robin Rizzini, Chefdesigner des Mailänder Studios Metrica, kombinieren in ihrer ersten Zusammenarbeit mit Pedrali ihr kreatives Talent mit der Problemlösungskompetenz der Premium-Möbelmarke

The new crew: Pedrali | Aktuelles

Designer des Jahres 2019 Sebastian Herker (links) und Robin Rizzini, Chefdesigner des Mailänder Studios Metrica, kombinieren in ihrer ersten Zusammenarbeit mit Pedrali ihr kreatives Talent mit der Problemlösungskompetenz der Premium-Möbelmarke

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Pass dich an oder stirb. Ich fand diesen Ausdruck immer ziemlich dramatisch. Etwas übertrieben. Aber im Kontext der Evolutionsgeschichte hat er wohl seine Berechtigung. Und genauso in Zeiten einer Pandemie, wenn es um die Wirtschaft geht.

Es gibt nur sehr wenige Branchen, die von der Covid-Krise nicht betroffen sind. Die, die besonders viel Glück hatten, haben sogar von den umfassenden Veränderungen im gesellschaftlichen Verhalten, die wir in den letzten Monaten erlebt haben, profitiert. Während wir lernen, mit der Krise zu leben, wird uns klar, dass es Business as usual nicht mehr unbedingt geben wird. Agilität, Innovation, Kreativität und Qualität werden mit darüber entscheiden, welche Unternehmen mit dem neuen Tempo Schritt halten.

Pedralis jüngste Kollektion "New Ideas 2020" betont die zeitgemässe Idee der Vielseitigkeit und Flexibilität vor dem Hintergrund der sich rasch verändernden Lebens-, Arbeits- und Gesellschaftsformen. Im Bild: Kollektion Blume von Sebastian Herkner

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Pedralis jüngste Kollektion "New Ideas 2020" betont die zeitgemässe Idee der Vielseitigkeit und Flexibilität vor dem Hintergrund der sich rasch verändernden Lebens-, Arbeits- und Gesellschaftsformen. Im Bild: Kollektion Blume von Sebastian Herkner

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Der italienische Möbelhersteller Pedrali gibt definitiv sein Bestes. Durch seine jahrelangen strategischen Investitionen in modernste Fertigungstechnologie, optimierte Prozesse und sichere Lieferketten ist das Unternehmen gut positioniert, um weiterhin das zu tun, was es am besten kann – Architekten und andere professionelle Planer mit ästhetisch ansprechenden Produkten zu beliefern, die sich durch Komfort, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit auszeichnen. Und, was wichtig ist, dies in grossem Massstab zu tun.

Natürlich ist das nur ein Teil der Formel. Eine ganze Reihe kreativer Partnerschaften mit namhaften Designer hat dazu beigetragen, ein zeitgemässes Produktportfolio zu entwickeln, das aber zugleich die Vergänglichkeit von Trends meidet.

Pedralis neue Kollektion für dieses Jahr – lanciert unter dem Titel "New Ideas 2020" – legt den Schwerpunkt auf die überaus zeitgemässe Idee der Vielseitigkeit, mit einer Reihe von freundlichen Designs, die sowohl in Objekt- als auch in Wohnräumen zu Hause sind. Darüber hinaus leitet sie zwei neue Kooperationen ein: mit dem deutschen Designer des Jahres 2019, Sebastian Herkner, dessen Arbeiten von tiefem Verständnis für Materialien und einem ausgeprägten Sinn für handwerkliches Können zeugen und mit dem anglo-italienischen Designer Robin Rizzini, Chefdesigner des Mailänder Studios Metrica, der vor allem für Materialreduktion und innovative Prozesse steht.

Die konisch zulaufenden Aluminiumdruckguss-Beine von Robin Rizzinis Tisch Toa für Pedrali erzeugen ein materiell minimales Design mit einer ultra-grafischen Optik

The new crew: Pedrali | Aktuelles

Die konisch zulaufenden Aluminiumdruckguss-Beine von Robin Rizzinis Tisch Toa für Pedrali erzeugen ein materiell minimales Design mit einer ultra-grafischen Optik

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Herkner entwickelte die Polstersessel und Couchtische der Blume-Familie, die mit stranggepresstem Aluminium organische Formen mit einem hohen Mass an Komfort erzeugen. Rizzini schuf den superrationalen Tisch Toa mit massivem, druckgegossenem Aluminium, der industrielle Ästhetik mit feinem Gespür für das Dekorative vereint.

Ich habe den beiden Neuzugängen des Pedrali Design-Stalls die gleichen fünf Fragen gestellt, um herauszufinden, wie ihr Denken konvergiert und wo es sich unterscheidet. Eine der Fragen war die Aufforderung, zu erklären, was ihre neuen Entwürfe denn tatsächlich auf den Tisch bringen.

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Videoprojekt: AlbatrosFilm

SEBASTIAN HERKNER

01
Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit mit Pedrali?


Ich kenne Monica und Giuseppe Pedrali schon seit Längerem, und letztes Jahr hatte ich Zeit, sie in ihrem Hauptquartier zu besuchen, das mich sehr beeindruckt hat. Pedrali ist eines der italienischen Unternehmen, das intern produziert und eine grosse Leidenschaft und Vision für die Produktion, die Qualität und die Gestaltung der Gastfreundschaft hat.


02
Was sind für Sie die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung, mit welchen Herstellern Sie zusammenarbeiten wollen?


Diesmal war es eine sehr persönliche Entscheidung. Pedrali ist immer noch ein familiengeführter Möbelhersteller; Monica und Giuseppe sind sehr bodenständig und gaben mir die Freiheit, etwas wirklich Einzigartiges für sie zu entwerfen.

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Videoprojekt: 150UP

03
Was erhofften Sie sich von der Entwicklung Ihrer Sitz- und Couchtisch-Familie Blume? Was zeichnet sie aus, das spezifisch oder neu ist?


Die Kollektion wurde aus der Idee geboren, einen bequemen und eleganten Stuhl für Restaurants und Lounges herzustellen. Ich wollte schöne Beine schaffen, etwas, das man anfassen möchte, das nicht rein funktional ist. Also habe ich eine blumenähnliche Form aus stranggepresstem Aluminium erdacht. Mit dieser Technik können Sie die Oberfläche in verschiedenen Metallic-Finishes eloxieren, was dem Stuhl eine subtile Eleganz verleiht. Die Sitz- und Rückenelemente sind gemütlich und mit einem feinen Keder versehen, der die Schwünge der Beine aufnimmt.

04
Und was haben Sie aus dem Entwicklungsprozess gelernt?


Es war ein intensiver Dialog mit dem Pedrali-Team. Es gibt immer etwas, was man von einem solchen Projekt lernen kann. Die Ingenieure haben eine erstaunliche Arbeit geleistet und eine fantastische Lösung gefunden, um die Rückenlehne unsichtbar am extrudierten Bein zu befestigen.


"Ich wollte schöne Beine schaffen, etwas, das man anfassen möchte, das nicht rein funktional ist"


05
Und schliesslich: Was haben Sie in den letzten Monaten während des Lockdowns über sich selbst als Kreativer gelernt?


Am Anfang war es eine Herausforderung, für eine beträchtliche Zeit zu Hause zu arbeiten, aber am Ende lief es sehr gut. Ich denke, Zoom-Meetings und so weiter können produktiv sein; sie ermöglichen es, Ihre Projekte voranzubringen. Abgesehen davon reise ich aber auch gerne und besuche Workshops. Auf der anderen Seite habe ich es wirklich genossen, mehr Zeit mit meinem Partner zu verbringen, ohne den üblichen Stress, dreimal pro Woche meinen Koffer ein- und auszupacken.

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Videoprojekt: AlbatrosFilm

ROBIN RIZZINI

01
Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit mit Pedrali?


Ich hatte seit vielen Jahren Kontakt zu Giuseppe Pedrali, und wir beide spürten einen soliden, gegenseitigen Respekt und Interesse füreinander. Aber aus verschiedenen Gründen ergab sich bisher einfach nicht der richtige Moment für eine Zusammenarbeit. Manchmal braucht es die richtige Kombination von Zeitpunkt und persönlicher Situation. Dieses Mal stimmte alles.

02
Was sind für Sie die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung, mit welchen Herstellern Sie zusammenarbeiten wollen?


Ich bin mir nicht sicher, ob ich konkrete Kriterien festmachen kann. Ich habe keine Vorurteile gegenüber Unternehmen; solange ich mich bei den Leuten, mit denen ich arbeiten werde, am richtigen Platz fühle und das Unternehmen eine starke Affinität zu Qualität und Design hat, ist alles möglich. Der Fall Pedrali ist ein Besonderer, da wir genug Zeit hatten, uns gegenseitig kennenzulernen und eine gute Beziehung aufzubauen, noch bevor wir mit der Zusammenarbeit begannen.

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Videoprojekt: 150UP

03
Was erhofften Sie sich von der Entwicklung Ihres Toa-Tisches? Was bietet er, was spezifisch oder neu ist?


Es ist mir etwas gelungen, was mir eher selten gelingt: Der Tisch war am Ende genau so, wie ich es mir zu Beginn erhofft hatte. Er ist optisch leicht und strukturell einwandfrei. Technisch ist er gut entwickelt. Er ist modular und hat angenehme Proportionen, in grossen und kleinen Konfigurationen. Ich denke, er bietet all das, was ein Tisch heute bieten kann: Flexibilität in der Grösse und eine Auswahl an Materialien für die Oberfläche. Etwas, das angesichts des globalen Geschehens heute ziemlich relevant ist, denke ich.

04
Und was haben Sie aus dem Entwicklungsprozess gelernt?


Zwei Dinge: Pedrali ist ein sehr effizientes und kompetentes Unternehmen und auf einer persönlicheren Ebene habe ich einige zusätzliche technische Kenntnisse im Bereich des Aluminiumdruckgusses hinzugewonnen. Ich denke, es ist wichtig, von den Unternehmen, mit denen man zusammenarbeitet, etwas zu lernen und seine eigenen Erfahrungen einzubringen. Es ist ein gegenseitiger Austausch, der die Beziehung fruchtbarer macht und von dem das Produkt profitiert.


"Ich denke, es ist wichtig, von den Unternehmen, mit denen man zusammenarbeitet, etwas zu lernen und seine eigenen Erfahrungen einzubringen"


05
Und schliesslich: Was haben Sie in den letzten Monaten während des Lockdowns über sich selbst als Kreativer gelernt?


Erstens: dass der Mensch sich sehr schnell an extreme Situationen anpasst. Und zweitens: dass es fast unmöglich ist, mit Kindern zu arbeiten.




Foto Sebastian Herkner: Gaby Gerster; alle weiteren Bilder: mit freundlicher Genehmigung von Pedrali

© Architonic

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