Die neuen, pflanzlichen Farben auf Wasserbasis des italienischen Möbelherstellers Pedrali sind ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung seiner expliziten Nachhaltigkeitsstrategie.

2018 feiert Stuhl Frida den zehnten Geburtstag. Das innovative Design mit der filigranen, dreidimensional geschwungenen Sperrholzsitzschale wurde mit dem Compasso d'Oro ausgezeichnet und ist auch mit den neuen pflanzlichen Bio-Lackierungen erhältlich

50 Shades of Green: Pedrali | Aktuelles

2018 feiert Stuhl Frida den zehnten Geburtstag. Das innovative Design mit der filigranen, dreidimensional geschwungenen Sperrholzsitzschale wurde mit dem Compasso d'Oro ausgezeichnet und ist auch mit den neuen pflanzlichen Bio-Lackierungen erhältlich

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“In jeder Farbe, solange es schwarz ist”, soll Henry Ford, Urvater der rationalisierten Serienproduktion, einmal augenzwinkernd in Bezug auf verfügbare Lackierungen seines richtungsweisenden Ford ‘Model T’ gesagt haben, um die Vorteile der Standardisierung zu verdeutlichen.

Über die Produkte des innovativen Möbel- und Leuchtenherstellers Pedrali liesse sich Ähnliches behaupten: die gibt es nämlich nur in grün. Natürlich nicht wortwörtlich, aber das Bekenntnis des Unternehmens zu ökologischer Nachhaltigkeit ist so stark, dass der Vergleich einfach passt. Anders als andere Marken, bei denen Nachhaltigkeit nicht mehr als ein werbewirksames Modewort ist, um dem Imperativ des “Wir-müssen-jetzt-umweltfreundlich-Sein” zu gehorchen, steckt Pedrali schon seit Jahren konsequent Zeit und Geld in die Entwicklung eines grünen Portfolios.

Die Holzmöbel von Pedrali – hergestellt in der eigenen Holzfabrik in Manzano, Udine – erhalten mit der neuen Palette pflanzlicher Farben ein Öko-Upgrade

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Die Holzmöbel von Pedrali – hergestellt in der eigenen Holzfabrik in Manzano, Udine – erhalten mit der neuen Palette pflanzlicher Farben ein Öko-Upgrade

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Kompromisslos auf ganzer Linie

Als einer der ersten Stuhlhersteller in Italien beispielsweise setzte die Marke auf wasserbasierte Oberflächenveredelungen und stellte alle Büros und Produktionsstätten auf LED-Beleuchtung um. Da überrascht es wenig, dass Pedrali komplett ISO-14001 zertifiziert ist, also ein Umweltmanagementsystem für den gesamten Betrieb nachweisen kann. Der gesamte Produktionsablauf ist zertifiziert und jede Abteilung muss in ihrem Jahresbudget aufzeigen, wie sie den Energieverbrauch senken will.

“Das Thema ökologische Nachhaltigkeit wird für die Branchen Architektur und Industriedesign immer wichtiger”, sagt Monica Pedrali, Sales- und Marketing-Chefin des Unternehmens. “Und die Unternehmergesellschaft ist dafür verantwortlich, das dann auch umzusetzen. Immer mehr Designer sind für das Thema sensibilisiert und legen grossen Wert darauf, dass ihre Produkte ökologisch nachhaltig sind.”

Die Stühle Malmö, Nym und Nemea (oben, mitte, unten), in den letzten Jahren von den Pedrali Design-Stallgefährten Cazzaniga Mandelli Pagliarulo designt, werden grün – wenn auch nicht buchstäblich

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Die Stühle Malmö, Nym und Nemea (oben, mitte, unten), in den letzten Jahren von den Pedrali Design-Stallgefährten Cazzaniga Mandelli Pagliarulo designt, werden grün – wenn auch nicht buchstäblich

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Neue Farben auf Wasserbasis

Grüner wird’s nicht? Bei Pedrali schon. Die Marke hat nämlich in eine neue Bio-Innovation aus der Farbenindustrie investiert und damit auf qualitativ hochwertige Lacke auf Wasserbasis umgestellt, die grösstenteils aus pflanzlichen Harzen bestehen. Diese sind langlebig, widerstandsfähig gegen Licht und Chemikalien und vielseitig industriell anwendbar, also genauso robust wie vergleichbare Erzeugnisse auf Erdölbasis, aber gleichzeitig sanft zur Umwelt.

Die neue Farbpalette basiert auf erneuerbaren Rohstoffen, die in einem Veredelungsverfahren aus Abfallstoffen gewonnen werden. Ausserdem lässt sich dank ihnen der Ausstoss von VOCs (Volatile Organic Compounds; flüchtige organische Verbindungen) erwiesenermassen drastisch senken. Das sind Chemikalien, die mit der Zeit aus herkömmlichen Farben entweichen: ein Luftschadstoff und ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko.

“Dadurch wird die Arbeitsumgebung sicherer”, erklärt Monica Pedrali. “Diese Farben sind nicht entzündlich und es gibt weniger Luftverschmutzung. Auch die Produktion der Farben ist energiesparend und erzeugt geringere CO2 Emissionen. Davon profitieren natürlich nicht nur die Endverbraucher, sondern auch unsere Angestellten, die an einem gesünderen Arbeitsplatz arbeiten.”

Architektur als Markenrhetorik: Pedralis hochmoderne Logistikanlage in Bergamo trägt eine grüne Haut, die von Cino Zucchi Architects entworfen wurde, und das langfristige Engagement des Unternehmens für ökologische Nachhaltigkeit unterstreicht

50 Shades of Green: Pedrali | Aktuelles

Architektur als Markenrhetorik: Pedralis hochmoderne Logistikanlage in Bergamo trägt eine grüne Haut, die von Cino Zucchi Architects entworfen wurde, und das langfristige Engagement des Unternehmens für ökologische Nachhaltigkeit unterstreicht

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Im Grünen sitzen

Vor 10 Jahren stellte Pedrali ‘Frida’ vor: Eine Sitzfläche aus nur 3 mm starkem, also ultra-dünnem, gebogenem Schichtholz in Kombination mit einem Gestell aus Eiche, das nicht nur optisch leicht wirkt sondern es auch wirklich ist. Der Stuhl des Industriedesigners Odo Fioravanti aus Mailand gewann damals den Compasso d’Oro. Das innovative Konzept hat seitdem nichts an Aktualität eingebüsst und so ist ‘Frida’ nun auch in der neuen Bio-Farbpalette erhältlich.

Weitere Holzstühle aus anderen Pedrali-Kollektionen, die allesamt in der auf Holz spezialisierten Produktionsstätte in Manzano (Udine) hergestellt werden, haben ebenfalls ein Öko-Upgrade mit den neuen Pflanzenfarben bekommen: darunter Nym (eine zeitgemässe Interpretation des englischen Windsor-Stuhls aus massiver Esche), Nemea (hier treffen klassische Formen und zeitgenössische Details aufeinander) und Malmö (der durch die Wahl der Materialien trotz formaler Reduktion nicht zu kühl wirkt).

Vertriebs- und Marketingleiterin Monica Pedrali: "Die Energieeinsparungen bei der Lackherstellung führen zu einem geringeren CO2-Ausstoss. Davon profitieren die Kunden, aber auch unsere Mitarbeiter, die unter gesünderen Bedingungen arbeiten können"

50 Shades of Green: Pedrali | Aktuelles

Vertriebs- und Marketingleiterin Monica Pedrali: "Die Energieeinsparungen bei der Lackherstellung führen zu einem geringeren CO2-Ausstoss. Davon profitieren die Kunden, aber auch unsere Mitarbeiter, die unter gesünderen Bedingungen arbeiten können"

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Alle drei Entwürfe sind das Ergebnis einer Langzeitkollaboration zwischen Pedrali und dem Design-Trio Cazzaniga Mandelli Pagliarulo. Und das Trio ist nicht allein: es scheint, als bedeute Nachhaltigkeit für Pedrali auch immer langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Oft hört man ja, dass Eigenlob stinkt. Vor allem in der Geschäftswelt kann es manchmal aber nicht schaden, seine USPs ins rechte Licht zu rücken. Pedrali ist eine der wenigen Möbelmarken, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie ganzheitlich und aktiv verfolgen und das auch thematisieren. Warum auch nicht? Dreimal dürfen Sie also raten, für welche Farbe man sich entschied, als Cino Zucchi Architekten 2016 die wunderschön texturierte Aussenhülle für die hochmoderne, 85.000 qm grosse Logistikanlage in Bergamo gestalteten, die fast schon einer Kathedrale ähnelt.

Kleiner Tipp: Schwarz war es nicht.

© Architonic

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