Furniture
Hospitality

Umnutzungsprojekte mögen ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich bringen. Aber wenn sie mit Bedacht angegangen werden, ermöglichen sie Architekten und Designern, den vorhandenen Charme der Räumlichkeiten zu nutzen – und ihnen gleichzeitig neues Leben und einen neuen Sinn und Zweck zu verleihen. Wie hier in unserer selektiven Auswahl an neuen Barprojekten.

Das KINK Bar & Restaurant in Berlin, entworfen von Oliver Mansaray und Daniel Scheppan, erstreckt sich über drei miteinander verbundene Räume in einer ehemaligen Brauerei. Foto: Robert Rieger

Raising the Bar: Neues aus dem Hospitality Design | Aktuelles

Das KINK Bar & Restaurant in Berlin, entworfen von Oliver Mansaray und Daniel Scheppan, erstreckt sich über drei miteinander verbundene Räume in einer ehemaligen Brauerei. Foto: Robert Rieger

×

In den meisten Teilen der Welt sind Bars derzeit nicht gerade Besuchermagneten. Doch wo das Ende der globalen Pandemie in Sicht ist, werden diese sozialen Räume zweifellos bald wieder zahlreiche Gäste anziehen. Dem aktuellen Trend zur Umnutzung folgend, wenden sich Architekten zunehmend der Renovierung im Bestand zu – Räumlichkeiten, die von ihren früheren Nutzern zurückgelassen wurden.

Mit einer Raumfolge von Bar, Ladengeschäft und Brennerei ist das Atelier Four Pillars Laboratory in Sydney von YSG ein Umnutzungsprojekt, das sich durch seine zurückhaltende Materialwahl auszeichnet. Fotos: Anson Smart

Raising the Bar: Neues aus dem Hospitality Design | Aktuelles

Mit einer Raumfolge von Bar, Ladengeschäft und Brennerei ist das Atelier Four Pillars Laboratory in Sydney von YSG ein Umnutzungsprojekt, das sich durch seine zurückhaltende Materialwahl auszeichnet. Fotos: Anson Smart

×

Im trendigen Stadtteil Surry Hills in Sydney hat das YSG Studio eine Verkaufsfläche und einen Büroraum aus den 1930er Jahren in das Four Pillars Laboratory verwandelt, ein Gin-Kaufhaus mit Ladenraum, Bar und Gin-Brennerei. Aussen liessen die Architekten die Klinkerfassade intakt, im Inneren konzentrierten sie sich darauf, ein ruhiges und etwas geheimnisvolles Ambiente zu schaffen. Hier sorgen dunkelblaue Fliesen, polierter Stahl, Einbauten aus australischem Hartholz sowie Kupfer- und Messingakzente für ein stimmiges Raumgefühl. Gleichzeitig schaffen zwei separate Eingänge – einer für das Geschäft und einer für die Bar – unterschiedliche Möglichkeiten, wie Kunden mit der Marke interagieren können.

Grosszügig und flexibel: Das KINK Bar & Restaurant in Berlin von Oliver Mansarays und Daniel Scheppans zeigt, wie postindustrielle Räume zu intimen Innenräumen umgestaltet werden können. Fotos: Robert Rieger

Raising the Bar: Neues aus dem Hospitality Design | Aktuelles

Grosszügig und flexibel: Das KINK Bar & Restaurant in Berlin von Oliver Mansarays und Daniel Scheppans zeigt, wie postindustrielle Räume zu intimen Innenräumen umgestaltet werden können. Fotos: Robert Rieger

×

Im Herzen des Kulturzentrums Pfefferberg in Berlin schufen Oliver Mansaray und Daniel Scheppan das KINK Bar & Restaurant. Ihr Umnutzungsprojekt erstreckt sich über drei miteinander verbundene Räume in einer ehemaligen Brauerei und vereint den ursprünglichen industriellen Charakter des Gebäudes mit einer entspannten Atmosphäre und einer eklektischen, aber komfortablen Einrichtung. Raue, freiliegende Ziegelwände und die ursprünglichen Dielenböden bilden die Kulisse für einen eleganten neuen Barbereich und eine ortsspezifische Neonskulptur, die von der acht Meter hohen Decke herabhängt. Die grosszügigen Räume dienen nicht nur der Bewirtung, sondern können auch für Workshops, Veranstaltungen und Partys genutzt werden und spiegeln damit das vielfältige kulturelle Angebot des Pfefferbergs wider.

Das House of Wine mit Bar und Ladengeschäft zeigt die gelungene Umnutzungsgestaltung von Räumen unterschiedlichster Epochen durch Chybik + Kristof Architects & Urban Designers. Fotos: Laurian Ghinitoiu (ganz oben, oben), Alex Shoots Buildings (Mitte)

Raising the Bar: Neues aus dem Hospitality Design | Aktuelles

Das House of Wine mit Bar und Ladengeschäft zeigt die gelungene Umnutzungsgestaltung von Räumen unterschiedlichster Epochen durch Chybik + Kristof Architects & Urban Designers. Fotos: Laurian Ghinitoiu (ganz oben, oben), Alex Shoots Buildings (Mitte)

×

Von der Brauerei zur Bar – diesen Weg nahm auch das House of Wine in Znojmo im Weinbaugebiet Mähren in der Tschechischen Republik. Die Umnutzung von Chybik + Kristof Architects & Urban Designers erstreckte sich dabei auf ein Ladengeschäft, einen Veranstaltungsraum und eine Bar. Das Geschäft befindet sich in einem vornehmen, sorgfältig restaurierten Teil des Komplexes aus dem 19. Jahrhundert. Die Bar hingegen befindet sich in einer benachbarten, komplett entkernten Industriehalle aus den 1970er Jahren, deren neue Fensteröffnungen den Blick auf die historischen Gebäude von Znojmo freigeben. Inmitten des weiss getünchten Raumes schafft eine Kaskade von dunklen, geschwungenen Holzbalkonen einzigartige Inseln für den stilvollen Genuss von Wein.

Mit einfachen Mitteln verwandelte das Büro SER-ra eine stillgelegte Strassenbahnstation in eine helle, einladende Bar, das Brewpub in Colares. Fotos: emontenegro / architectural photography

Raising the Bar: Neues aus dem Hospitality Design | Aktuelles

Mit einfachen Mitteln verwandelte das Büro SER-ra eine stillgelegte Strassenbahnstation in eine helle, einladende Bar, das Brewpub in Colares. Fotos: emontenegro / architectural photography

×

Von aussen erinnert die Umwandlung einer alten portugiesischen Strassenbahnstation in eine Mikrobrauerei mit angeschlossener Bar an eine konventionelle Gebäudesanierung. Das Äussere des Brewpub in Colares wurde unter der Regie des portugiesischen Büros SER-ra originalgetreu restauriert, das Innere hingegen rundum erneuert. Mit polierten Betonböden, einer schwarz gestrichenen Decke und hellgelben Sockelleisten, Fensterrahmen und Barhockern wirkt der Raum hell, einladend und unprätentiös. Grosse Innenfenster geben den Blick auf das Sudhaus mit seinen Edelstahltanks frei und gewähren den Gästen einen Blick hinter die Kulissen des Bierbrauens.

© Architonic

Erwähnte Profile