Ensemblestück: die neuesten Hüttenprojekte

Die meisten Urlauber wollen in Zukunft mehr Zeit in der Natur und in ihren Heimatländern verbringen, so das Ergebnis einer Umfrage von TripAdvisor aus dem vergangenen Jahr. Zum Glück ist der regionale Tourismus schon seit einiger Zeit im Kommen, und selbst in abgelegenen Winkeln des Landes lassen sich komfortable Unterkünfte finden. Denjenigen, die moderne Boutique-Hotels dem rustikalen Charme alter Bauernhäuser oder Blockhütten vorziehen, bieten sich zahllose Alternativen. Eine neue Generation von Architekten und Hoteliers schafft Ensembles zeitgenössischer Architektur als ein Skulpturenpark, die sich auf spannende Weise in die Landschaft einfügen und Architektur mit Pittoreske verbinden.

Ein klassisches Beispiel ist das 48° Nord von Reiulf Ramstad Arkitekter, ein Landschaftshotel im französischen Elsass, das in einem Naturschutzgebiet errichtet wurde. Der Komplex besteht aus skulpturalen Holzhütten, die Besuchern einen Ausblick auf die umliegende Natur bieten und das Ambiente skandinavischer Hütten mit dem rustikalen Charme der französischen Landschaft verbinden. Die Architekten entwarfen vier verschiedene Hüttentypen, die in Kleingruppen den Hügel säumen. Sie folgen den natürlichen Konturen des Geländes, bringen die einzigartigen architektonischen Formen zur Geltung und schaffen so einen bewohnbaren Skulpturenpark.

In Lettland zeichnet das Büro Open AD für das Ziedlejas Wellness Resort verantwortlich. Das Resort wurde in mehreren Phasen gebaut – weitere sollen folgen – und umfasst derzeit eine traditionelle lettische Sauna aus Holzstämmen, einen gemeinsamen, im Hang versteckten Wellnessbereich und drei moderne Hütten aus Cortenstahl und Glas, in denen Besucher übernachten können. Angesichts der minimalen individuellen Ausstattung müssen die Gäste quer durch den Waldpark laufen, um die Gemeinschaftsbereiche zu erreichen, was den Kontakt mit der Natur verstärkt. Die skulpturalen Qualitäten der Architektur – selbst die traditionelle Sauna hat ein weit auskragendes Dach aus verwittertem Stahl – schaffen ein Ensemble, das sich einerseits von der Umgebung abhebt, andererseits aber auch ganz in ihr zu Hause ist.

In den Bergen südlich der kasachischen Hauptstadt Almaty hat das Architekturbüro Levelstudio das Tenir Eco Hotel fertiggestellt, eine modulare “Glamping”-Anlage in einem der beliebtesten Skigebiete des Landes. Das Resort besteht aus zwölf individuellen, 30 Quadratmeter grossen Hütten, die sich entlang eines Bergrückens erstrecken und über raumhohe Fenster mit Blick auf die Pisten verfügen. Mit ihrer relativ einfachen Rautenform und den Schindelfassaden heben sich die Gebäude mit ihrer skulpturalen Silhouette markant von der bergigen Wildnis ab. Die Innenräume sind hingegen mit höchstem Komfort ausgestattet und verfügen sogar über eine eigene Sauna, damit sich die Gäste nach einem Ski- oder Wandertag entspannen können.

Im Küstenstädtchen Zandvoort in den Niederlanden haben 2by4architects das Qurios Zandvoort entworfen, eine Ferienanlage in den Dünen. Der Komplex besteht aus einer Reihe unterschiedlicher Hüttentypen – teils zweigeschossige, rechteckige Volumen, teils niedrige, eher traditionell geformte Hütten –, die sich in kleinen Gruppen in der natürlichen Landschaft verteilen. Eine gewundene Promenade durch die parkähnliche Anlage betont die skulpturalen Qualitäten der Architektur, während die nach Themen gestalteten Innenräume den Gästen Komfort und Charakter bieten.

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