Flat’n-Teppiche für einzigartige Bodenbilder nach Kundenwunsch

Nicht Meterware und auch nicht handgeknüpft; nicht Teppichkunst, jedoch durchaus Unikat: Spricht man mit Sascha Schiller über seine Firma Flat’n, dann kristallisiert sich schnell etwas heraus, das man auf den ersten Blick vielleicht nicht vermutet – was aber die Marke ganz besonders macht: nämlich die Möglichkeit einer praktisch grenzenlosen Individualisierbarkeit – und das schon ab einer Stückzahl von eins.

Wie so oft steckt hinter der Initiatividee der eigene Bedarf: Sascha Schiller ist selbst Produktdesigner und gründete Flat’n als Eigenmarke seines Kölner Studios, nachdem er für ein Projekt auf der Suche nach einem individuell hergestellten Bodenbelag gewesen ist. 2014 war das; mittlerweile ist die Kollektion um zahlreiche Teppichentwürfe gewachsen. Und nun möchte sich der kreative Kopf hinter Flat’n verstärkt auf das Objektgeschäft konzentrieren, um noch mehr die Vorzüge einer massgeschneiderten Teppichproduktion auszuschöpfen.

Seine Rolle versteht der Kölner dabei als Gestalter, Berater und Schnittstelle zur Produktion. Hergestellt wird natürlich in Deutschland, das Verfahren heisst Chromojet Print und sorgt für brillante Druckergebnisse, zum Beispiel auf hochwertigem Woll-Tufting-Velours. Je nach Anwendungsbereich und erwarteter Beanspruchung stehen als Druckmedium mehr als zwei Dutzend Materialoptionen, von hohem Schurwollanteil bis hin zu besonders strapazierfähigem Polyamid, zur Auswahl. „Für alle Teppiche garantiert Flat’n eine sehr hohe Abriebfestigkeit, denn die Muster werden nicht nur oberflächlich aufgetragen, sondern tief bis in das Trägermaterial eingefärbt“, betont Schiller. Nach dem Bedrucken des Rollenmaterials werden die Teppiche in jedwede Form geschnitten und per Kettelung abgepasst.

Feinabstimmung im Landgestüt Redefin

Eine Referenz, die lediglich mit rechteckigen Formaten auskommt, bei der Flat’n nichtsdestoweniger die Vorzüge der Individualisierbarkeit ausgereizt hat, ist das Landgestüt Redefin im Südwesten von Mecklenburg-Vorpommern. Im Zuge der Restaurierung des Landstallmeisterhauses, dem Haupt- und nun Gästehaus des Gestüts, entstanden für 24 verschiedene Räume jeweils eigene, auf die Wand- und Textilfarben abgestimmte Entwürfe – jeder Teppich ein Einzelstück. Produziert worden sind die Läufer und Bodenbeläge nach Objektbesichtigung und auf Basis von Grundrissen und Farbkonzepten in engem Austausch mit den Planern vor Ort. Die gesamte Umsetzung und Produktion haben inklusive Anlieferung und Einrichtung der Räume gerade einmal drei Monate in Anspruch genommen – in der klassischen Teppichherstellung würde man hier von deutlich längeren Zeiträumen und wesentlich höheren Kosten sprechen.

Im Umfang wesentlich überschaubarer ist demgegenüber die Ausstattung des Münchner Studios von Sebastian Zenker. Der Innenarchitekt kam im Zuge einer Neugestaltung seiner repräsentativen Räume mit einer Designidee auf Flat’n zu. Als Motiv für die rund abgepassten Teppiche dient die Bildmarke der Firma. Für das Interior realisiert wurden drei Teppiche in verschiedenen Grössen, von rund 2,5 bis 3,5 Meter im Durchmesser – die Rollenware des Produzenten erlaubt Breiten von bis zu vier Metern.

Doch auch für die Anpassung bestehender Teppichdesigns aus der Kollektion ist Flat’n durchaus offen. In Köln beispielsweise hatte sich ein privater Auftraggeber für sein Loft, welches er in einer umgenutzten Industriehalle einrichten liess, existierende Designs von Flat’n ganz nach seinem persönlichem Farbkonzept gewünscht. Von Flat’n wurden daraufhin Grösse und Farbe individuell konzipiert und die Teppiche in Kleinstserie herstellt.

Von Einzelstück bis Serie

Hierin liegt wohl einer der grössten Vorteile des digitalen Teppichdruckverfahrens im Gegensatz zu traditionellem Teppichhandwerk: Mit überschaubarem Aufwand lassen sich vor dem Druck Motive farblich anpassen sowie jegliche Farbvorlagen auf das Farbsystem der Chromojet-Druckmaschinen einstellen. Nicht zuletzt spart das erheblich Kosten und gestattet, dass die Teppiche sowohl als Einzelanfertigungen als auch in Serie in grösseren Projekten überzeugen können.

Indem sie die eigentliche Produktion an ein Partnerunternehmen herausgeben – darin unterscheidet sich das Label im Prinzip wiederum kaum von der klassischen Teppichwebkunst – und auch direkt vom Werk aus ausliefern lassen, kann Flat’n auf unterschiedliche Auftragsvolumen flexibel und schnell reagieren. Die individuelle Beratung und Konzeption übernimmt Sascha Schiller in seinem Studio in Köln-Ehrenfeld – mit einem überraschend kleinen Team, wie er berichtet.

Im Grunde ist Flat’n damit vergleichbar mit einem Druckdienstleister. Nur, dass man sein Grafikdesign nicht fertig abliefern muss, sondern in jedem Schritt mit Expertenwissen rundum den Teppich und entsprechend seiner eigenen Designvorstellung betreut wird. So einfach können Unikate entstehen.

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