Eintauchen mit Alape

Im Produktdesign wird vor allem über Form und Funktion gesprochen. Dabei gibt es einen Faktor, der nicht selten – wenn auch unterbewusst – am stärksten über Gunst oder Ungunst potenzieller Anwender entscheidet: das taktile Erfahren eines Produkts. Das Material als fühlbare Oberfläche erzählt mehr als tausend Worte. Das erklärt, warum Alape als Spezialist für Produkte aus glasiertem Stahl diesem Aspekt eine besonders hohe Aufmerksamkeit zuteil werden lässt.

Dazu ein kleiner Exkurs in die Humanbiologie: Unter den fünf Sinnen des Menschen ist es der Tastsinn, ohne den das Überleben unmöglich ist. Nur dank der taktilen Wahrnehmung über die Haut als Sinnesorgan sind wir in der Lage, Gefühle wie Berührung, Zärtlichkeit, Schmerz oder Wärme zu spüren. Wie wichtig diese Fähigkeit ist, beweist allein die Tatsache, dass der Tastsinn sich als erster Sinn bereits im zweiten Monat der Embryonalentwicklung im Mutterleib entwickelt.

Auf den ersten Blick mag das wenig mit emailliertem Stahl zu tun haben, auf dessen Herstellung sich Alape seit 125 Jahren versteht. Doch geht es hier um weit mehr als um rein praktikable Badezimmerprodukte: um Emotionen nämlich. Gut zum Ausdruck bringt das das Jubiläumsmotto des 1896 von Adolf Lamprecht im sächsischen Penig gegründeten Unternehmens: „Embracing Water for 125 Years“. Also das Wasser umarmen. Besser könnte man es nicht formulieren, um jene beiden existenziellen Bedürfnisse des Menschen zu vereinen: die besagte Berührung und das Element Wasser als Quelle des Lebens.

In Goslar, wo die Firma seit ihrer Neugründung 1954 ihren Sitz hat, legt Alape nicht nur zum Zwecke der Optik oder der Materialeigenschaften großen Wert auf die Oberflächen seiner Produkte. Erst sie, die Oberflächen, lassen die gestalterisch ausdrucksstarken Becken lebendig erscheinen. Sie bringen Haptik und Optik in Einklang. Serielle Unikate entstehen, indem jede Schicht der Emaille-Glasur per Hand auf den Titanstahl aufgetragen wird. Hervorragend zum Ausdruck kommt das etwa in der glatten Oberflächenserie Aqua: wenn im Licht die Farben und Transparenzen der Emaillierung sich – wie der Name schon sagt – wie Wasser in Bewegung zu versetzen scheinen.

Eine zweite Oberflächenserie, die mit einzigartigen taktilen Eigenschaften aufwartet, heisst Terra und besteht aus feinsten mineralischen Partikeln innerhalb der Glasur – was den Produkten eine matt-zarte Struktur verleiht. Seit diesem Jahr sind die 2018 vorgestellten Terra-Farbtöne Silk matt, Oyster matt, Nordic matt und Gravel matt auch für das Becken Stream erhältlich.

Die grosse Leidenschaft des Herstellers für das taktile Erlebnis begründet Andrea Jürgens, Head of Creative Management bei Alape, so: „Oberflächen stellen die Schnittstelle dar zwischen dem menschlichen Körper und der dinglichen Welt, sie beeinflussen unser Wohlbefinden.“ Gerade im Bad, dem intimsten Ort jedes Hauses, ist das Bedürfnis nach authentischen, schmeichelhaften Materialien gross. „Je näher uns die Dinge sind, die uns im Alltag umgeben, je intimer die Beziehung zu ihnen ist, desto wichtiger werden sinnlich-emotionale Momente“, so Andrea Jürgens weiter.

Bereits in den 1970er Jahren bestimmte mit Einführung des Einbaubeckens EW 3 nicht allein die Form das Design. Liegt der Fokus derzeit vor allem auf den Oberflächenstrukturen, spielte seinerzeit die Farbe der Produkte eine zentrale Rolle, da sie dem gestiegenen Bedürfnis nach ausdrucksstarken Interieurs Folge leisten sollte. Seither sind sämtliche Produkte aus glasiertem Stahl in einem breiten Farbspektrum möglich – auch in Schwarz, einem Farbton, der sich seit wenigen Jahren wachsender Beliebtheit erfreut.

Schwarz steht für Extravaganz und Intimität und verleiht dem Bad im Zusammenspiel mit gedeckten Wandfarben und natürlichen Materialien eine Atmosphäre der Geborgenheit. Bei Alape gehört Mattschwarz jetzt zum Serienstandard und ist für ausgewählte Produkte wie der rechteckigen Serie Stream oder der kreisrunden Serie Unisono erhältlich.

Letzteres zählt seit seiner Einführung 2012 zu einer neuen Generation von Aufsatzbecken, die das Know-how von Alape hinsichtlich Formgebung und Verarbeitung von Becken aus glasiertem Stahl widerspiegelt. Unisono entstand in Zusammenarbeit mit sieger design und galt damals als die Weiterentwicklung filigraner Aufsatzwaschbecken, wie sie mit dem Schalenwaschbecken von Busalt Design im Jahr 1997 erstmals präsentiert wurden. Unisono, das in einer strengen geometrischen Form aus extrem dünnwandigem Stahl produziert wird, erweist sich noch immer als perfekte Inszenierung der Eigenschaften des Werkstoffs. Der neue Farbton stellt nun die Zeitlosigkeit des Designs unter Beweis, fügt ihm aber eine kontemporäre Nuance hinzu.

Neben den optischen und haptischen Qualitäten sind die Becken von Alape zuletzt besonders in einem Punkt unübertrefflich: in ihrer Filigranität. Dem Element Wasser erbietet das Zusammenspiel aus weichen Radien, klaren Konturen, individuellen Farbtönen und schmeichelhaften Oberflächen die Ehre, die ihm gebührt.

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