Das neue Théâtre Le Maillon in Strassburg hat einen unsichtbaren Hauptdarsteller – die Verglasung von Solarlux, die zeigt, wie dramatisch Minimalismus sein kann.

Alles ist möglich: Das Théâtre Le Maillon in Strassburg öffnet neue Horizonte und lässt als Theaterfabrik das Atrium selbst zur Performancekulisse werden

Richtig Theater machen: Solarlux | Aktuelles

Alles ist möglich: Das Théâtre Le Maillon in Strassburg öffnet neue Horizonte und lässt als Theaterfabrik das Atrium selbst zur Performancekulisse werden

×

Wer über die Themen der Welt verhandelt, braucht dafür einen signifikanten Schauplatz, der im besten Fall selbst eine Geschichte erzählt. Einen mit Ecken und Kanten, der herausfordert und im selben Atemzug offen und einladend ist – um an unserer Realität und den Fragen, die sie aufwirft, teilzunehmen. Schliesslich ist das Theater Spiegel wie Spielplatz der Gesellschaft.

Dass Pracht und Prunk schon lange nicht mehr die Hauptrolle in der Theaterarchitektur spielen, zeigen die reduzierten Bauten und experimentellen Offspaces des vergangenen Jahrhunderts. Das Theater als kreativer Werkraum – eine Haltung, die auch das neue Théâtre Le Maillon in Strassburg mit seiner industriellen Anmutung und Offenheit einnimmt. Eine Annäherung in mehreren Akten:

Wie es euch gefällt: Die beiden im Baukastenprinzip entworfenen Theatersäle sind hochflexibel und lassen alle möglichen Bestuhlungen zu

Richtig Theater machen: Solarlux | Aktuelles

Wie es euch gefällt: Die beiden im Baukastenprinzip entworfenen Theatersäle sind hochflexibel und lassen alle möglichen Bestuhlungen zu

×

Auf den ersten Blick wirkt das kastenförmige Gebäude mit der schwarz gebeizten Rohbetonfassade und den monumentalen Glasfenstern am Boulevard de Dresde wie ein gigantischer Container. Imposant, ohne dabei einzuschüchtern. Vielmehr ein Anblick voller Spannung und Schaulust, was sich hinter diesem Rahmen verbirgt.


Das Theater als kreativer Werkraum – eine Haltung, die auch das neue Théâtre Le Maillon in Strassburg mit seiner industriellen Anmutung und Offenheit einnimmt


Betritt der Besucher das lichtdurchflutete Innere, empfängt ihn voluminöse Leere. Ein Ort gleich einer riesigen, hellen Werkstatt, die wie eine unbeschriebene Leinwand nur darauf wartet, zum Leben erweckt zu werden. Ein hyperflexibler Ort, der sich allen erdenklichen Vorstellungen und Kunstformen anpassen und an dem alles möglich werden kann.

Imposante Exposition: Die schwarze, monumentale Betonfassade des neuen Le Maillon macht es dem Besucher auf den ersten Blick nicht leicht. Doch im Inneren eröffnet sich ein Gebäude voller Licht, Volumen und Leere

Richtig Theater machen: Solarlux | Aktuelles

Imposante Exposition: Die schwarze, monumentale Betonfassade des neuen Le Maillon macht es dem Besucher auf den ersten Blick nicht leicht. Doch im Inneren eröffnet sich ein Gebäude voller Licht, Volumen und Leere

×

Ein Konzept, mit dem das Pariser Architekturbüro LAN Architecture den Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Umberto Napolitano und sein Team wollten ausdrücklich kein Theater, sondern eine Theaterfabrik bauen – inspiriert vom italienischen Rationalismus und die Tradition der Monumentalität der grossen Strassburger Kultureinrichtungen aufnehmend.

Die nomadenhafte Container-Assoziation spielt dabei auf die Geschichte des Hauses an, das 1978 als Kulturzentrum Maillon in einer Werkshalle gegründet wurde. Von Beginn an wollten die Initiatoren das Theater aus seiner elitären Position herauslösen. Um Trennendes zu überwinden, nannten sie ihr Projekt symbolisch „Maillon“, Bindeglied oder Verbindung.

1999 musste das Kulturzentrum in einen Hangar der Internationalen Messe umziehen, was zu einem regelmässigen Auf- und Abbau zwang. Dieser temporäre und flüchtige Charakter prägt seitdem nicht nur das avantgardistische Programm, sondern auch den Neubau.

Draussen vor der Tür: Dank der faltbaren Paneele von Solarlux können Foyer und Innenhof miteinander verbunden werden

Richtig Theater machen: Solarlux | Aktuelles

Draussen vor der Tür: Dank der faltbaren Paneele von Solarlux können Foyer und Innenhof miteinander verbunden werden

×

Napolitano beschreibt das Maillon als „poröses städtisches Objekt, das modular aufgebaut ist und sich ständig neu erfindet." Es soll ganz im Sinne von Gropius Grenzen auflösen: zwischen Haus und städtischer Umgebung, Innen- und Aussenräumen, Künstlern und Zuschauern.

Aus diesem Grund verzichteten die Architekten auch auf die klassische Aufteilung aus Lobby, Zuschauerraum und Backstage-Bereich. Dank sich öffnender Fenster und beweglicher Falt-Elemente kann alles verbunden, verändert und bespielt werden. Auch die beiden Theatersäle sind aufgrund ihres Baukastenprinzips hochflexibel.


Betritt der Besucher das lichtdurchflutete Innere, empfängt ihn voluminöse Leere


Fast die gesamten 7000 m2 lassen sich so in eine potenzielle Bühne verwandeln. Ein zeitgenössischer Ansatz, der auch partizipative Theaterformen ermöglicht. Denn Offenheit und Spontaneität stehen im Maillon in jeder Hinsicht auf dem Programm.

Um die Durchlässigkeit und Flexibilität auf sinnliche Weise erlebbar zu machen, wurde eine gläserne Zwischenfassade mit zwei grossformatigen Schiebefenstern von Solarlux realisiert. Diese zwei cero Systeme mit vier und sechs Glaselementen öffnen die Fassade über 18 und 12 m in der Breite und 3,60 m sechzig in der Höhe und verbinden so den Innenhof schwellenlos mit dem Aufgang zum Grossen Saal und dem Foyer. Das halboffene Atrium wird so zum Freilichttheater. Ein gläsernes Schauspiel für sich.

Die Glasmenagerie: Die mehrflügeligen cero Schiebeanlagen in einer Breite von 12 und 18 Metern und 3,60 Meter Höhe von Solarlux lassen sich mühelos manuell öffnen

Richtig Theater machen: Solarlux | Aktuelles

Die Glasmenagerie: Die mehrflügeligen cero Schiebeanlagen in einer Breite von 12 und 18 Metern und 3,60 Meter Höhe von Solarlux lassen sich mühelos manuell öffnen

×

Seit über 35 Jahren sorgt Solarlux als Spezialist für bewegliche Fenster und Fassaden für hohe Qualität, Präzision und innovative Lösungen. So auch im Maillon. Um cero perfekt in die Fassade einfügen zu können, wurden die Systeme ohne Automatikbetrieb realisiert. Dank durchdachter Technik können die je sechshundert Kilogramm schweren Elemente dennoch mühelos und leise bewegt werden.

Auch in seinen Eigenschaften ist das Glas ein facettenreicher Protagonist, der mit hochtransparentem Isolierglas vor Sonneneinstrahlung schützt und mit dreifach verglasten Elementen aus Verbundsicherheitsglas Wärmedämmung wie Schutz bietet.

Ob offen oder geschlossen, die ikonischen Fenster übernehmen in jeder Perspektive den Dialog. So wird tagsüber die Stadt zum erweiterten Bühnenbild und abends das illuminierte Innere zur Darbietung für die Passanten. In einem Theater ist schliesslich immer etwas los – wie schon das eindrucksvolle Motto am Treppenaufgang besagt: „Le théâtre peut être le lieu où il semble que quelque chose se passe”.

© Architonic

Erwähnte Produkte

Erwähnte Profile