Die HEIMTEXTIL 2020 gibt in fünf anschaulichen Erlebniswelten eine fundierte Orientierung über die relevantesten Trends und Marktentwicklungen im Bereich Interior Design.

"Where I Belong": Das ist das Motto der aktuellen Trendprognose der Messe Heimtextil 2020, die das Thema Identitäten in den Mittelpunkt stellt und fünf Trendwelten definiert. Foto: Bart Hess for Heimtextil

Erkennt den Trend: Heimtextil 2020 | Aktuelles

"Where I Belong": Das ist das Motto der aktuellen Trendprognose der Messe Heimtextil 2020, die das Thema Identitäten in den Mittelpunkt stellt und fünf Trendwelten definiert. Foto: Bart Hess for Heimtextil

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Das Ich steht im Mittelpunkt: "Where I belong" – so knapp und prägnant lautet das Motto, mit dem die Heimtextil in die Zukunft blickt. Die Frankfurter Messe hat für ihre nächste Ausgabe wieder eine Trendprognose vorgelegt. Das Ergebnis: Fragen rund um die Identität bestimmen die Gegenwart. Nie haben wir Identitäten so vielschichtig wahrgenommen wie heute. Davon inspiriert zeigt die Messe im Januar 2020 fünf Trendwelten: "Maximum Glam" etwa verbindet Glamour mit der Faszination Technik, "Heritage Lux" zelebriert Geschichte und Tradition, und "Multi-Local" fragt nach dem globalen Einfluss regionaler Kulturen.

"Die Idee von Identität wandelt sich und wir beobachten, wie Menschen ihre Identitäten schichten und kuratieren", sagt Anne Marie Commandeur, Trendforscherin vom Stijlinstituut Amsterdam. "Unternehmen müssen damit Schritt halten und neue Wege finden, auf diese vielschichtigen, komplexeren Identitäten zu antworten." Commandeur bildet gemeinsam mit dem Londoner Studio FranklinTill und der dänischen Agentur Spott den Trendcouncil. Sie haben für die Heimtextil eine globale Marktprognose in Sachen Interiordesign erarbeitet. Commandeur ist zudem verantwortlich für die Inszenierung des Trend Spaces auf der Heimtextil und stellte im Vorfeld der Messe ein Trendbuch zusammen, das ab sofort erhältlich ist.

Oben: Die Trendwelt "Heritage Lux" zeigt die Gegenwart von Geschichte, wie im Jaffa Hotel in Tel Aviv, einem Projekt von John Pawson (Foto: Amit Geron). Unten: Die Fotografen Stephen Tayo und Jan Hoek erforschten die Trendwelt "Multi-Local"

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Oben: Die Trendwelt "Heritage Lux" zeigt die Gegenwart von Geschichte, wie im Jaffa Hotel in Tel Aviv, einem Projekt von John Pawson (Foto: Amit Geron). Unten: Die Fotografen Stephen Tayo und Jan Hoek erforschten die Trendwelt "Multi-Local"

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Auf der Messe im Januar werden sich die Prognosen dann ganz entfalten: Im Trend Space in Halle 3.0 finden Besucher die Trendwelten "Maximum Glam", "Pure Spiritual", "Active Urban", "Heritage Lux" und "Multi-Local" live und in 3D – in konzeptionellen Installationen, die Anne Marie Commandeur aus den Produkten der Aussteller arrangiert. "Wir glauben, dass sich Geschichten in einer erlebnisorientierten und immersiven Weise besser vermitteln lassen", sagt sie. "Neben ausführlichen Informationen und Raum zum Nachdenken nutzen wir auch Humor und den einen oder anderen kleinen Schockeffekt, um die Botschaften rüberzubringen."

Die Verbindung zwischen der Komplexität der zeitgenössischen Identitäten und dem Interiordesign liegt für Anne Marie Commandeur auf der Hand: "Innenräume spielen eine wichtige Rolle für unser Erleben. Ein vielfältiges Angebot an Textilien für das Interior ermöglicht es uns, unsere Umgebung neu zu erfinden und unsere persönlichen Identitäten zu pflegen. Eine Welt zu schaffen, in der wir uns wiederfinden." Schon das Leitthema "Where I belong" lässt erkennen, dass es nicht das eine, passende Konzept für alle geben kann – regionale und kulturelle Bindungen, Gender und Herkunft nehmen Einfluss.

Die Arbeiten von Bastiaan de Nennie stehen exemplarisch für die Trendwelt "Maximum Glam". Der niederländische Künstler erforscht Formen, indem er physische Objekte digital manipuliert und umgekehrt. Fotos: Bastiaan de Nennie

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Die Arbeiten von Bastiaan de Nennie stehen exemplarisch für die Trendwelt "Maximum Glam". Der niederländische Künstler erforscht Formen, indem er physische Objekte digital manipuliert und umgekehrt. Fotos: Bastiaan de Nennie

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Doch der Trend Space 2020 bietet noch mehr: Studio FranklinTill, als Mitglied des Heimtextil Trend Council, hat eine "Future Materials Library" zusammengestellt, in der nachhaltige Materialinnovationen für die Heimtextilindustrie präsentiert werden. Jedes der Exponate wird mit Informationen über die Rohstoffherkunft, den Herstellungsprozess und die potenzielle Lebensdauer vorgestellt. "Dieses Projekt entstand aus dem Gefühl heraus, dass wir oft gar nicht mehr wissen, wo Materialien herkommen und wie sie hergestellt werden", erklärt die Trendforscherin. "Angesichts der dramatischen Umweltzerstörungen müssen wir unseren Umgang mit den Ressourcen überdenken."

Oben: Inspirationen der Trendwelten. Unten: Das Trend Council der Heimtextil 2020: Emma Wessel (Stijlinstituut Amsterdam), Anja Bisgaard Gaede (Spott), Anne Marie Commandeur (Stijlinstituut Amsterdam), Caroline Till und Titia Dane (FranklinTill Studio)

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Oben: Inspirationen der Trendwelten. Unten: Das Trend Council der Heimtextil 2020: Emma Wessel (Stijlinstituut Amsterdam), Anja Bisgaard Gaede (Spott), Anne Marie Commandeur (Stijlinstituut Amsterdam), Caroline Till und Titia Dane (FranklinTill Studio)

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Da macht auch die Heimtextil keine Ausnahme: Gemeinsam mit den Mitgliedern des Trend Council hat die Messe ein "Material Manifesto" erarbeitet. Das Ziel: die während der Veranstaltung genutzten Ressourcen zu dokumentieren und ausserdem vermeiden, dass neue Materialien nach Messeschluss weggeworfen werden. Anne Marie Commandeur will bei den Trendwelten mit gutem Beispiel vorangehen und die eingesetzten Materialien nach den Kriterien der Kreislaufwirtschaft auswählen. Denn auch nachhaltiges Handeln ist ein bestimmender Faktor zeitgenössischer Identitäten.

© Architonic

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