Das interdisziplinäre Architektur- und Designbüro Perkins+Will ist Vorreiter bei ganzheitlichen Gesundheitsinitiativen und baut Räume, die das Wohlbefinden von Menschen und Gemeinden fördern.

Die Eingänge zum Linearbeschleuniger wurden mit Naturholz und grossen Oberlichtern gestaltet. Foto: Halkin Mason

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Die Eingänge zum Linearbeschleuniger wurden mit Naturholz und grossen Oberlichtern gestaltet. Foto: Halkin Mason

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Das Gesundheitswesen ist weltweit ein wichtiges Thema. Fragen zur Minimierung seiner Kosten werfen auch das Thema Prävention auf.

Perkins+Will arbeitet aktiv an Lösungen mit forschungsbasierten, patientenzentrierten Gesundheitsprojekten. Sie waren kürzlich das einzige Unternehmen, das vom American Institute of Architects zwei National Healthcare Design Awards 2018 für ihr Lucile Packard Children's Hospital Stanford in Kalifornien und ihr Memorial Sloan Kettering Monmouth, New Jersey, erhielt. Zwei grundlegende Erkenntnisse formen ihre Sichtweise auf die Gesundheitsversorgung: Gesundheit ist kein individueller Prozess und öffentliche Gesundheit ist Teil des öffentlichen Raums.  

Architonic traf sich mit Senior Urban Designer Basak Alkan und Direktorin Robin Guenther, um ihre Vorgehensweise/ Praxis näher zu besprechen.

Im Lucile Packard Children's Hospital Stanford können Kinder mit der Natur interagieren, sei es durch thematische Kunstwerke oder in Gärten. Foto: Emily Hagopian (oben); Vittoria Zupicich (mitte); Steve Babuljak (unten)

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Im Lucile Packard Children's Hospital Stanford können Kinder mit der Natur interagieren, sei es durch thematische Kunstwerke oder in Gärten. Foto: Emily Hagopian (oben); Vittoria Zupicich (mitte); Steve Babuljak (unten)

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Ihre beiden Projekte, die kürzlich von der Academy of Architecture for Health vom American Institute of Architects ausgezeichnet wurden, erhielten besondere Aufmerksamkeit für ihre Berücksichtigung der Patientenerfahrung. Können Sie Ihren Ansatz zum patientenorientierten Design erläutern?

Robin Guenther: Unser Ansatz ist fest verwurzelt in Gesundheit und Wohlbefinden. Beide Projekte setzen sich fundiert mit den Prinzipien des biophilen Design als Schlüsselelement der Erfahrung auseinander. Es gibt überzeugende Belege, dass man die Natur mit Heilung verbinden kann. Wir glauben, dass Gebäude die menschliche Affinität zur Natur durch eine Vielzahl von Gestaltungselementen unterstützen können, von der Einbindung tatsächlicher Natur, beginnend mit Tageslicht und Ausblicken – Schlüsselelemente des Designs im Monmouth – bis hin zur Gestaltung von Aussengärten im Packard.

Memorial Sloan Kettering Monmouth wurde nach evidenzbasierten Prinzipien entworfen, die die Integration von Natur und natürlichem Licht fordern, um den Patienten ein positiveres Erlebnis zu ermöglichen. Fotos: Halkin Mason

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Memorial Sloan Kettering Monmouth wurde nach evidenzbasierten Prinzipien entworfen, die die Integration von Natur und natürlichem Licht fordern, um den Patienten ein positiveres Erlebnis zu ermöglichen. Fotos: Halkin Mason

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Ihre Initiative "Health District" geht über den Patienten hinaus, indem sie die Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Initiativen fördert. Warum ist das wichtig?

Basak Alkan: Die Zusammenarbeit mit Nachbarn, Stadtplanern und gewählten Vertretern gibt den Gesundheitssystemen ein besseres Verständnis für die gesundheitlichen Bedürfnisse, die sie adressieren. Sie bietet Möglichkeiten, festgefahrene Probleme schneller als durch ein Genehmigungsverfahren anzugehen.

Unser Masterplan Baton Rouge Health District beinhaltete auch zahlreiche Sitzungen, in denen die Institutionen mit ihren Nachbarn zusammenkamen. Deren Ideen und Prioritäten spiegelten sich dann in den Planempfehlungen. Dadurch konnte der Bezirk die Finanzierung neuer Fussgängerinfrastrukturen sichern, die die Bezirkskrankenhäuser miteinander verbinden und die Begehbarkeit des Gebietes für alle, einschliesslich der Anwohner, verbessern.Das ist ein grosser Fortschritt für einen Vorort, der für seine verstopften Strassen bekannt ist und dem es selbst am einfachsten Gehweg mangelte.
Der Baton Rouge Health District Plan wurde 2013 initiiert und schlägt vor, mit Partnern zusammenzuarbeiten, um Gesundheitsresultate zu verbessern und die Belastung durch chronische Krankheiten zu verringern.

The Baton Rouge Health District Plan, initiated in 2013, proposes to work with partners to improve health outcomes and reduce the burden of chronic disease

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The Baton Rouge Health District Plan, initiated in 2013, proposes to work with partners to improve health outcomes and reduce the burden of chronic disease

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Welche Rolle spielt Technologie bei Ihrer Planung?

Robin Guenther: Unser Material Performance Lab ist unerlässlich, um unsere Arbeit an gesunden Materialien voranzutreiben. Unsere neue Transparency-Website ist ein Tool, das auf Smartphones funktioniert und es unseren Kunden und Beratern ermöglicht, die gesundheitlichen Auswirkungen ihrer Materialauswahl leichter zu verstehen und diese innerhalb ihrer eigenen Organisationen zu kommunizieren.  

Wie sieht ihr persönliches Programm aus, wenn es darum geht, gesund zu bleiben?

Robin Guenther: Achtsamkeit – Yoga und Meditation – ist ein wesentlicher Bestandteil meines Umgangs mit Stress in New York!  Ich wandere gerne in den Catskills und hole mir meine eigene Naturdosis als Teil meines Lebens in der grössten Stadt der USA.

Basak Alkan: Als berufstätige Mutter von Zwillingen im Alter von einem Jahr habe ich wenig Zeit für Schlaf oder Selbstversorgung! Deshalb ist mir die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit sehr wichtig. Wir legen auch Wert darauf, mit den Mädchen jedes Wochenende zum Bauernmarkt zu gehen, um lokale, saisonale Produkte für die hausgemachten vegetarischen Mahlzeiten der Woche zu kaufen.

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