EINER FÜR ALLE UND ALLE FÜR EINEN: TACCHINI

Unsere Innenräume verändern sich schneller denn je – und mit ihnen das Design als Disziplin. Da Hotel-, Arbeits- und Wohnumgebungen immer mehr miteinander verschmelzen, wird der Ruf nach Möbeln laut, die den funktionalen Anforderungen eines Arbeitsplatzes und zugleich dem Komfort eines Zuhauses entsprechen. Ihr Design muss einzigartig sein und gleichzeitig die Möglichkeit zum Entspannen und Arbeiten bieten. Zudem muss es technisch innovativ sein und eine moderne Funktionalität ebenso wie eine gewisse Zeitlosigkeit bieten, wobei Langlebigkeit das ultimative Kriterium für Nachhaltigkeit ist.

Die neueste Kollektion von Tacchini zeigt, mit welcher Leichtigkeit das Unternehmen aktuellen Veränderungen begegnet – und sie ist ein Beleg für die Kooperationen, die Tacchini mit zahlreichen Designern verbindet, von Studiopepe aus Mailand über das britische Studio Pearson Lloyd bis hin zum Meister des 20. Jahrhunderts, Umberto Riva. Die Fähigkeit, Moderne und traditionelle Handwerkskunst zu verbinden, war schon immer der Trumpf des Unternehmens: Heute sind eine flexible, multifunktionale Herangehensweise und eine nachhaltig ansprechende Ästhetik die obersten Ziele. “Wir beobachten gesellschaftliche Veränderungen sehr genau und sind uns bewusst, dass die starre Trennung zwischen Wohnmöbeln und Objektmöbeln verschwindet”, so CEO Giusi Tacchini. “Die gegenseitige Durchdringung hat begonnen. Eines unserer Hauptmerkmale ist unsere Fähigkeit, leicht von einem Segment ins andere zu wechseln.”

“Tacchini ist keine aufdringliche Marke. Sie liefert auf ruhige Weise”, bestätigt Tom Lloyd von Pearson Lloyd, dem führenden Unternehmen im Möbeldesign für Arbeitsplätze, das seit Jahren mit dem italienischen Unternehmen kooperiert. Ihre ursprüngliche Kollektion für Tacchini mit dem Namen Polar basiert auf Eisschollen und fraktalen Formen und Mustern. “Man kann auf der Innenseite eines Möbels sitzen, um sich mit Menschen zu unterhalten, während es von außen eher distanziert wirkt. Aber diese Botschaft wird nur unterschwellig vermittelt. Es sieht einfach skulptural aus”, so Lloyd.

Der diesjährige Neuzugang zur Kollektion ist ein Sofa mit hoher Rückenlehne namens Polar Alcove sowie die Ottomane Float mit integrierter Technologie (Strom, Datenpunkte). Polar Alcove wurde vor der Pandemie entworfen und so konzipiert, dass es Privatsphäre und psychologischen Schutz bietet; zugleich entspricht es jedoch auch der aktuellen Forderung nach physischer Distanzierung. “Einerseits müssen die Dinge aktuell sein, aber andererseits auch lange halten. Zeitlosigkeit wird häufig als Inflexibilität kritisiert, doch nicht so bei Tacchini. Polar verändert sich mit der Zeit und wird so zeitlos.”

Jetzt, wo wir Innenräume so umgestalten, dass sie alle möglichen Funktionen erfüllen, müssen die Entwürfe wirklich flexibel sein. Räume in Hotels und Restaurants sind ein zweites Zuhause, aber auch ein Büro. Büros sind inzwischen öfter Räume für Zusammenkünfte, während das heimische Wohnzimmer auch ein Büro ist und die Airbnb-Kultur aus jedem Schlafzimmer ein zukünftiges Hotelzimmer macht.

Ein herausragendes Möbel der Kollektion ist die Liege von Studiopepe. Als Synthese aus Erinnerung und Moderne ist sie typisch für die Arbeit des Studios, das wie Tacchini eine gewisse Zeitlosigkeit mit einer zeitgenössischen Art zu denken und handeln verbindet. Das Möbel erinnert vielleicht etwas an die Zeit vor 50 Jahren, als Pfeife rauchende Beatniks auf einer Liege lyrische Prosa von sich gaben. Dank ihres aktuellen Revivals ist die Liege heute ein skulpturaler Fokus, der als Sofa, als Bank oder sogar als Gästebett fungieren kann.

“Mit Studiopepe ist eine besondere Partnerschaft entstanden, deren Ziel darin besteht, mit Fantasie neue Szenarien und Perspektiven zu eröffnen und sich dabei von der Vergangenheit inspirieren zu lassen”, so Tacchini. “Die Produkte schweben schwerelos zwischen den Wurzeln der Vergangenheit und unserer heutigen Identität in Richtung einer erträumten Zukunft.” Bei der “Five to Nine”Tagesliege sind verschiedene Varianten möglich: In Leder ähnelt sie einem Bauhaus-Möbel, in Samt lädt sie zum Verweilen ein. Sie ist mit einer kürzeren Nackenrolle lieferbar, die man ans kurze Ende legen kann, oder mit einer langen Rückenlehne. Es gibt einen passenden Beistelltisch aus Beton und eine weitere praktische Ergänzung – eine mit Leinen bezogene, gepolsterte Matratze, die die Liege in ein echtes Bett verwandelt.

Die Edizioni-Abteilung von Tacchini liefert die dekorativeren kleinen, aber notwendigen Nebensächlichkeiten, die ein stimmungsvolles Interieur komplettieren. Zu einer Kollektion skulpturaler Keramiken von Studiopepe gesellt sich eine neue Lampe von Umberto Riva. Die Ada-Leuchte besitzt die Konturen einer klassischen Tischleuchte und eine geradezu archetypische Form, besteht allerdings aus einer getönten Fiberglashülle und leuchtet von innen heraus. Mit ihrem simplen, praktischen, poetischen und universellen Design hat sie das Zeug zum Klassiker.

“Für uns gibt es nicht nur eine Richtung, eine Studie oder eine präzise Planung”, bemerkt Tacchini. “Vielmehr sind wir auf der Suche nach Reinheit und kehren gleichzeitig zu klassischen Formen zurück, ohne dass wir auf die Verwendung anspruchsvoller und langlebiger Materialien verzichten.” Es ist eine Formel, mit der unsere Innenräume nachhaltig für das Leben – alles Leben – unter einem Dach ausgestattet sein dürften.

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