Mit einer verstärkten Wettbewerbsstruktur und der neuen Kategorie «Product Design Investment Goods» antwortete der Design Preis Schweiz auf die Entwicklung der Designwirtschaft. Im Zuge dieser Schärfung wurde jede Disziplin zur eigenen Preiskategorie. Die Branche verdankte diese Reform mit 450 Eingaben. Davon wurden 42 nominiert, unter ihnen warten Weltneuheiten und smarte Lösungen auf, die die Wettbewerbsfähigkeit Schweizer Designs bekräftigen.

Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion

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So viele wie noch nie: 450 Eingaben zählt die diesjährige Ausgabe des Design Preis Schweiz, eine Zunahme von 50 Prozent gegenüber der letzten Edition. Grund für den Zuwachs ist unter anderem die diversifizierte Wettbewerbsstruktur. Sie widerspiegelt, wie der Werk- und Industrieplatz Schweiz Design vermehrt als ganzheitlichen Ansatz im Innovationsprozess nutzt, um Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich relevant sind. Auf demselben Hintergrund ist das gesteigerte Interesse am Preis zu verstehen; bereits eine Nomination gilt in der Branche als Anerkennung.

Gemeinsam Neues bewegen: Zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft lancierte der Design Preis Schweiz zusätzlich neue Kategorien, die spezifische Förderaspekte verfolgen. Etwa der «Sustainable Impact Prize», der energieeffiziente Beleuchtungslösungen auszeichnen und damit das Thema Nachhaltigkeit festigen will. An Bedeutung gewann auch die Kategorie «Rado Star Prize Switzerland for Young Talents». Sie richtete sich erstmals an Nachwuchsdesigner aller Fachbereiche und verzeichnete dank dieser Öffnung grossen Zuwachs bei den Eingaben. Schliesslich wurde mit dem «Swiss Textiles Prize for Young Fashion and Textile Entrepreneurs» ein Format geschaffen, um jene Jungunternehmer in der Weiterentwicklung zu stützen, die bereits erste Markterfolge vorweisen können.

Kompetenzen ausbauen: Ferner ist die international renommierte Jury aus Jasper Morrison, Robb Young, Lars Müller, Ascan Mergenthaler und Liesbeth in't Hout mit dem auf Investitionsgüter spezialisierten Industriedesigner Wolfgang K. Meyer-Hayoz ergänzt worden, um dem Wachstum in diesem Marktsegment zu entsprechen.

Die Jury lobt den Jahrgang, weil er mit cleveren, markterprobten Produkten und andererseits mit potentiell zukunftsweisenden Innovationen überzeugt. Die Jury erkennt auch an, dass ausgesprochen viele der am Wettbewerb teilnehmenden Hersteller und Designer nicht nur auf ökologische Materialien und energiearme Herstellung setzen, sondern ebenso auf langlebige und sauber verarbeitete Erzeugnisse. Und schliesslich unterstreicht die Jury die Tatsache, dass vier völlig unterschiedliche Forschungsprojekte in der Kategorie Research nominiert sind. Sie sieht diesen Nominationsrekord als Zeichen hierfür, dass die Designforschung nun als integraler Bestandteil der Designwirtschaft anerkannt wird.

Hier eine Auswahl an Nominationen, alle 42 nominierten Projekte finden Sie auf

Appia, a chair collection

Appia verkörpert die Vision eines Stuhles, der hinsichtlich der Materialwahl und seiner funktionalen Qualitäten eine positive Ausstrahlung besitzt und in die heutige Zeit passt. In der Kollektion der Firma Maxdesign, für die der Entwurf entstand, sollte das bisherige Hauptmaterial Plastik durch Aluminium und Formsperrholz ersetzt werden. Die Verwendung von Aluminium für das im Druckgussverfahren gefertigte Untergestell verleiht dem Stuhl Wertigkeit und Solidität. In Kombination mit Sitzfläche und Rückenlehne aus Holz entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Die schlichte Erscheinung von Appia, der als Objekt- und Konferenzstuhl gleichermassen eingesetzt werden kann, verdankt sich intensiver Arbeit am Detail. Das offenbart sich etwa an der praktisch unsichtbaren Verbindung von Alugestell und hölzerner Rückenlehne oder an der Art und Weise, wie die optionalen Armlehnen konstruktiv in dem Rahmen des Stuhles integriert sind.

Christoph Jenni (Product Design); in collaboration with: Maxdesign: Massimo Martino (CEO); POL: Chantal Meng, Luca Fuchs (Graphic Design, Photo Concept); Activa: Luigi Cappelin (Engineering)

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Christoph Jenni (Product Design); in collaboration with: Maxdesign: Massimo Martino (CEO); POL: Chantal Meng, Luca Fuchs (Graphic Design, Photo Concept); Activa: Luigi Cappelin (Engineering)

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USM Privacy Panels

Das Großraumbüro ist - wie auch immer man dazu stehen mag - eine gesellschaftliche Realität. Solange das so ist, wird es einen dringenden Bedarf nach Trennwand- und Akustiksystemen geben. Das Möbelunternehmen USM Haller reagiert auf dieses Bedürfnis mit den USM Privacy Panels - einem flexiblen, modularen Baukastensystem zur platzsparenden Schaffung von Raumzonen, die visuelle und akustische Privatheit bieten.

Entstanden auf der Basis der modularen Matrix der klassischen USM Haller Möbel bestehen die einzelnen Paneele aus einem hochverdichteten, fix mit einem Stahlrohrrahmen verbundenen Polyesterflies. Mit diesen Paneel-Bausteinen lassen sich je nach Bedarf auf einfache Weise überaus stabile räumliche Konstellationen realisieren. Die Panels werden in verschiedenen Farben und in zwei Varianten angeboten - als freistehender Raumteiler oder als direkt mit dem Büromöbel verbundene Tischaufbaukonstruktion.

USM U. Schärer Söhne AG in collaboration with atelier oï

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USM U. Schärer Söhne AG in collaboration with atelier oï

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Krönlihalle Bar

Die Bar der Kronenhalle in Zürich gehört zu den bekanntesten Gaststätten der Schweiz. Ihren legendären Ruf verdankt sie wesentlich dem 1965 von Trix und Robert Haussmann entworfenen Interieur. Bei der Krönlihalle Bar handelt es sich um einen temporären Nachbau des Originals im Massstab von 0,85 : 1 in einer ehemaligen LKW-Garage in Zürich-West. Das Projekt ist als begehbare Skulptur, als Raum im Raum und gleichzeitig als funktionierende Bar konzipiert worden und verstand sich als Hommage an die Gestalter, aber auch als augenzwinkernde Persiflage. Denn die Krönlihalle Bar war alles, was das Vorbild nicht ist: billig, trashig und temporär. Der Nachbau wurde mit günstigsten Material realisiert, die nach dem Abbau recycliert werden konnten. Im Kern war das Projekt ein Spiel mit der Wahrnehmung durch Verkleinerung, die Verwendung „falscher“ Materialien und viele kleine, zum Teil versteckte Änderungen.

Kollektiv Krönlihalle

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Kollektiv Krönlihalle

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Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion

Die Ausstellung „Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion“ im Schweizer Architekturmuseum (S AM) Basel untersuchte die Relevanz von Text als Medium der Architektur und reflektierte die (ver)öffentlich(t)e Debatte über das Bauen anhand ausgewählter Projekte. Die Herausforderung für die Szenografie bestand in der Abwesenheit klassischer Exponate wie Modelle, Pläne und Bilder. Inspirierend für die realisierte Inszenierung waren das Weiss des Papiers, die Druckerschwärze, das Medium Zeitung und das Lesen an sich. Der zentrale Ausstellungsraum präsentierte sich als Mischung aus Wartesaal, Leseraum und Lounge. Während Boden, Decke und Wände in grellem Weiss gehalten waren, zogen an den Wänden bis zur Unleserlichkeit verschwommene Printlayouts und grossformatige SW-Fotos die Aufmerksamkeit auf sich. Schwarze, hartgezimmerte Sitzmöbel standen zwischen Zeitungsstapeln und luden zur Auseinandersetzung mit den Texten ein. Im grün ausgeleuchteten und mit Liegestühlen ausgestatteten „Therapieraum“ erzählten Architekturkritiker über ihre Leidenschaft und das Arbeiten in der Schweizer Presselandschaft.

Holzer Kobler Architekturen GmbH: Tristan Kobler, Laura Murbach, Ingo Böhler; Auftrag durch: Schweizerischer Architekturmuseum S AM

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Holzer Kobler Architekturen GmbH: Tristan Kobler, Laura Murbach, Ingo Böhler; Auftrag durch: Schweizerischer Architekturmuseum S AM

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Lautsprecher L242

Der exklusive Lautsprecher L242, der nur in geringer Stückzahl hergestellt wird, fällt durch seine markante, gleichsam sprechende Form auf, die seine Funktion als Klangkörper bereits visuell vermittelt. Sie ist von einer sogenannten Folle inspiriert, einem archaischen, trichterförmigen Sprachrohr, das in einigen Regionen der Alpen traditionell zur Ausrufung des Alpsegens gebraucht wird. Der Korpus des L242 ist aus Faserzement gefertigt, der durch seinen Betonanteil über hervorragende dämpfende Eigenschaften verfügt und damit ein sauberes Klangbild ermöglicht. Die handwerkliche Verarbeitung dieses Materials hinterlässt Spuren auf seiner Oberfläche und verleiht jedem Lautsprecher den Charakter eines Unikates. Die spezielle Optik des Faserzementes und die sorgfältige Gestaltung des Objektes, das aus allen Perspektiven ansehnlich ist, zielen darauf ab, den Lautsprecher für verschiedene Wohnumfelder attraktiv zu machen.

estragon (Design): Dirk Fleischhut, André Lüthy, Fernando Cruz; VONSCHLOO (Producer); in Collaboration with: Eternit (Schweiz) AG

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estragon (Design): Dirk Fleischhut, André Lüthy, Fernando Cruz; VONSCHLOO (Producer); in Collaboration with: Eternit (Schweiz) AG

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Metal Base Kollektion

Grossflächig verglaste Fassaden gehören seit Jahrzehnten zum formalen Repertoire der modernen und zeitgenössischen Architektur. Die dank großer Fensteröffnungen lichtdurchfluteten Innenräume, , verlangen nach Massnahmen zur Regulierung von Licht und Wärme. In diesem Kontext ist die von Création Baumann lancierte Metal Base Kollektion entwickelt worden. Es handelt sich dabei um hochfunktionale Vorhangstoffe, die am Fenster zugleich als Sicht-, Blend-, Wärme- und UV-Schutz dienen. Dieser Effekt wird erreicht, indem die Textilien in einem speziellen, hochtechnischen Verfahren wahlweise mit Messing, Kupfer, Aluminium oder Stahl metallisiert werden. Die Stoffe der Metal Base Kollektion überzeugen neben ihrer Funktionalität durch ihre schlichte, aber noble Eleganz. Das macht sie für einen Einsatz im Objekt- und im privaten Wohnbereich gleichermassen geeignet.

Création Baumann AG, Langenthal; Designteam: Eliane Ernst, Christian Brunner, Mario Klaus, Sibylle Aeberhard, Geneviève Hirt, Brigitte Signer, Katharina Schäfer

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Création Baumann AG, Langenthal; Designteam: Eliane Ernst, Christian Brunner, Mario Klaus, Sibylle Aeberhard, Geneviève Hirt, Brigitte Signer, Katharina Schäfer

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Ampoules LMP

Die Lampe zur Leuchte machen, oder anders gesagt: Lichtquelle und Leuchtkörper Eins werden lassen – hier nun die Lösung einer nahe liegende Idee, die Designer bereits seit Jahrzehnten beschäftigt. Angesichts der modernen LED-Technologie, die durch Langlebigkeit und Energieeffizienz überzeugt, ist sie heute von besonderer Aktualität. Dies um so mehr, als LED-Licht im Unterschied zu herkömmlichen Lichttechnologien nicht auf eine spezifische Form, wie etwa die Glühbirne, festgelegt ist.

Die bahnbrechende Innovation liegt im Verfahren, das verschieden geformte, aus milchigem Pressglas gefertigte Leuchtenschirme mit fix integrierter LED-Linse kombiniert. Sie lassen sich, wie traditionelle Glühbirnen, direkt in eine Lampenfassung schrauben. Ampoule LMP präsentiert sich als Fusion von Leuchtmittel und atmosphärisch ansprechendem Leuchtkörper, die nicht zuletzt durch ihr ökonomisches und energiesparendes Potential interessant erscheint.

Renaud Defrancesco, ECAL / University of Art and Design Lausanne; Tutors: Jörg Boner, Camille Blin, Elric Petit

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Renaud Defrancesco, ECAL / University of Art and Design Lausanne; Tutors: Jörg Boner, Camille Blin, Elric Petit

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OLED Design Lab

OLEDs sind flächige Lichtquellen. Sie zeichnen sich durch diffuses aber helles Licht mit guter Farbwiedergabe aus und gelten, neben der LED, aufgrund ihrer Energieeffizienz als Leuchtmittel der Zukunft. Im Rahmen eines KTI geförderten Forschungsprojektes untersucht das OLED Design Lab auf der Basis von heute verfügbaren OLED-Modulen (Philipps Lumiblade) das gestalterische und technische Potential dieser neuen, allmählich marktreifen Technologie. Das Ziel war die prototypische Entwicklung von Konsumentenleuchten und Lichtsystemen, die konsequent auf die besonderen Merkmale und Vorteile der OLED abgestimmt sind. Die geringe Materialstärke und Leichtigkeit der OLEDs regte ebenso zu wegweisenden Lösungen an, wie ihre digitale Steuerungsmöglichkeit und ihr systembildendes Potential. Interaktive Lichtinstallationen und Leuchten verdeutlichen, welche Rolle OLEDs etwa im Bereich der Szenografie und in der Grundausleuchtung von Räumen bald einnehmen könnten.

FHNW, HGK Basel

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FHNW, HGK Basel

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R2D2 LED White Dimming + App

Bei der R2D2 handelt es sich um eine mit LED-Licht ausgestattete Hängeleuchte, die über eine speziell entwickelte Smartphone-App angesteuert, bedient und programmiert werden kann. Mit der App lässt sich sowohl die Lichttemperatur als auch die Lichtintensität steuern. Dank der LED-Technik variiert dabei die Lichttemperatur stufenlos zwischen 2700 Kelvin (Warmweiss) und 6500 Kelvin (Tageslichtweiss). Außerdem gibt die App stets Auskunft über den Energieverbrauch der Leuchte und die dadurch entstehenden Stromkosten. Die Form der Leuchte ist von einer klassischen Industrieleuchte inspiriert. Ihre demonstrative Einfachheit ermöglicht vielfältige Einsatzmöglichkeiten - im Wohnbereich ebenso wie im Büro. Dazu passt, dass der aus Aluminium gefertigte Leuchtkörper in verschiedenen Grössen und Farbvarianten erhältlich ist.

Nominated in the category „Sustainable Impact Prize“: ATELIER R2D2, Xavier Aymon

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Nominated in the category „Sustainable Impact Prize“: ATELIER R2D2, Xavier Aymon

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