Seit über 120 Jahren realisiert BURRI Projekte jeder Grösse – vom Spielplatz in Zürich bis zu den Olympischen Spielen in London. Auch die komplexe Limmattalbahn hat das Kompetenzzentrum für den öffentlichen Raum als Totalunternehmer Haltestelleninfrastruktur mit auf die Schiene gebracht. Ein Reisebericht.

Schöner vernetzt: Die Haltestellen der Limmattalbahn sind nicht nur Verknüpfungspunkte, sie sind auch Ruhepole im trubeligen Alltag und schenken der Region eine verbindende Identität. Fotos: René Dürr

BURRI: Kompetenz, die bewegt und verbindet | Aktuelles

Schöner vernetzt: Die Haltestellen der Limmattalbahn sind nicht nur Verknüpfungspunkte, sie sind auch Ruhepole im trubeligen Alltag und schenken der Region eine verbindende Identität. Fotos: René Dürr

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Schon 1847 fuhr der erste Zug, die legendäre „Spanisch-Brötli-Bahn“ von Zürich nach Baden, um nicht nur feines Blätterteiggebäck von B nach Z zu transportieren. Eine wegweisende Verbindung, die der industriellen Entwicklung auf der kantonsübergreifenden Strecke ordentlich Dampf machte und das Limmattal über die Jahre zu einem der dynamischsten Gebiete der Schweiz entwickelte.

Rund 300.000 Menschen wohnen und arbeiten inzwischen in der boomenden Region. Um deren Bedürfnisse zu verknüpfen, den zunehmenden Verkehr zu verteilen und den sozialen Herausforderungen der Agglomeration mit einer innovativen Infrastruktur zu begegnen, wurde Ende der 90er Jahre die Entstehung einer neuen Tram-Verbindung auf die Strecke gebracht.

Urban und subtil: Dank ihres gestalterischen Gesamtkonzepts fügen sich die Haltestellen formschön wie funktional in die abwechslungsreiche Umgebung ein. Fotos: René Dürr (oben), BURRI public elements AG (unten)

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Urban und subtil: Dank ihres gestalterischen Gesamtkonzepts fügen sich die Haltestellen formschön wie funktional in die abwechslungsreiche Umgebung ein. Fotos: René Dürr (oben), BURRI public elements AG (unten)

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13,5 Kilometern und 27 Haltestellen

Vom Bahnhofsplatz Zürich-Altstetten bis nach Killwangen-Spreitenbach passiert die Limmattalbahn unterschiedlichste Quartiere, Gemeinden und Szenerien – vorbei an 50er Jahre-Wohnsiedlungen, modernen Mehrfamilienhäusern und verschiedenen Schulen, langen Alleen, dichtem Verkehr und gewachsenen Industriegebieten bis hin zu weiten Feldern und idyllischem Grün.


Vom Bahnhofsplatz Zürich-Altstetten bis nach Killwangen-Spreitenbach passiert die Limmattalbahn unterschiedlichste Quartiere, Gemeinden und Szenerien


Eine abwechslungsreiche Fahrt auf 13,5 Kilometern, die alle 500 Meter hält und zum Ein- oder Aussteigen einlädt. Wer an einer der 27 repräsentativen Haltestellen ankommt oder bereits wartet, darf sich freuen, denn die gestalterische wie funktionale Gesamtkomposition bietet alles, was das öffentliche Nahverkehr-Herz begehrt.

„Dieses Infrastrukturprojekt braucht breite Erfahrung bezüglich Normen, Anforderungen der Schnittstellen sowie der Projektkoordination“, weiss Martin Burri, Mitinhaber in der fünften Generation. Axonometrie: 10:8 Architekten. Fotos: Damaris Betancourt

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„Dieses Infrastrukturprojekt braucht breite Erfahrung bezüglich Normen, Anforderungen der Schnittstellen sowie der Projektkoordination“, weiss Martin Burri, Mitinhaber in der fünften Generation. Axonometrie: 10:8 Architekten. Fotos: Damaris Betancourt

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Ein fast wohnliches Ambiente

Vor Wind und Wetter schützen ein grosses Dach sowie seitliche Glaswände, während eine lange, in Beton gefasste Holzbank die Wartezeit gemütlich macht. An allen drei Aussenseiten lässt ein doppelseitiger, zweifarbiger Siebdruck das Glas wie einen transluzenten Vorhang erscheinen, der nicht nur kunstvoll aussieht, sondern gleichzeitig auch als Vogelschutz dient. Während minimalistische Schrankelemente der Technik, dem Ticketautomat sowie Werbung und Fahrplänen einen passenden Rahmen geben.

Ein fast wohnliches Ambiente mitten im öffentlichen Raum, das als behindertentaugliche Architektur mit Geländer ausgeführt wird. Zusätzlich werden die Haltestellen durch Stadtmobiliar sowie Fahrradständer ergänzt, die den Langsamverkehr anbinden und so den Stadtraum vernetzen. Denn was ist besser für Mensch, Umwelt und Verkehr als Bike & Ride. Ein cleveres wie formschönes Konzept, das fliessend ineinandergreift.

Eine für alle, alle für eine: Die behindertentaugliche Architektur mit Baukastensystem und Fahrradständern wurde bereits in der Bauphase regelmässig getestet

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Eine für alle, alle für eine: Die behindertentaugliche Architektur mit Baukastensystem und Fahrradständern wurde bereits in der Bauphase regelmässig getestet

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Kompetenz, Innovation und interaktive Zusammenarbeit

Verantwortlich für die Planung und Umsetzung der gesamten Haltestelleninfrastruktur ist das Schweizer Unternehmen BURRI, das bereits die Glattalbahn erfolgreich realisiert hat. Als erfahrener Gestalter und Entwickler des öffentlichen Raums und Komplettanbieter von Public Elements® hat der facettenreiche Spezialist 2016 die internationale Ausschreibung gewonnen und erneut als Totalunternehmer Haltestelleninfrastruktur das anspruchsvolle Grossprojekt ausgeführt.


Von A bis Z und in enger Kooperation mit dem Architekturbüro 10:8 sowie vielen weiteren Partnern


Von A bis Z und in enger Kooperation mit dem Architekturbüro 10:8 sowie vielen weiteren Partnern. „Ich schätze an BURRI die Kompetenz und Innovation, vor allem aber die interaktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, bestätigt der federführende Architekt Jürg Senn die gute und produktive Partnerschaft.

Der leitende Architekt Jürg Senn von 10:8 zum Bau der Limmattalbahn (Video). Die Realisierung wurde von BURRI als Totalunternehmer Haltestelleninfrastruktur von der Planung über die Produktion bis zur Montage ausgeführt

BURRI: Kompetenz, die bewegt und verbindet | Aktuelles

Der leitende Architekt Jürg Senn von 10:8 zum Bau der Limmattalbahn (Video). Die Realisierung wurde von BURRI als Totalunternehmer Haltestelleninfrastruktur von der Planung über die Produktion bis zur Montage ausgeführt

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Gestalterischen Gesamtkonzepts und umfassende Reichweite

Dank ihres gestalterischen Gesamtkonzepts als Baukastensystem, ist die Limmattalbahn nicht nur ein Transport- und Verkehrsmittel, sie ist eine „Stadtmacherin“, die der Agglomeration ein städtebauliches Rückgrat verleiht. Dafür spielen die 27 Haltestellen mit 54 Wartehallen im Vollausbau mit ihrer einheitlichen Architektur und ihrem durchdachten Design eine zentrale Rolle. Als wiederkehrende, prägnante Identifikationsträger sorgen sie für die Auffindbarkeit der öV-Anbindung und schenken darüber hinaus dem heterogenen Siedlungsraum eine verbindende Identität.

Neben den logistischen wie handwerklichen Leistungen von BURRI im Bereich der Haltestelleninfrastruktur, stammt auch die gesamte Streckenbeleuchtung mit LOOP-LED Seilleuchten aus eigener Produktion. Ebenso wie die Infrastruktur für die Verkehrsknoten, mit Winkelmasten, Signalbrücken und Verkehrsregelungsmasten. Eine ganzheitliche Herausforderung mit hohem Risiko für das mittelständische Familienunternehmen aus Glattbrugg.

Stadtmacherin und Identifikationsträgerin: Die prägnante Architektur wurde bis ins Detail durchdacht. Auch der multifunktionale Siebdruck erforderte tiefgreifende Forschungsarbeit. Fotos: René Dürr

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Stadtmacherin und Identifikationsträgerin: Die prägnante Architektur wurde bis ins Detail durchdacht. Auch der multifunktionale Siebdruck erforderte tiefgreifende Forschungsarbeit. Fotos: René Dürr

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Vielschichtige Kompetenzen

„In Anbetracht der Komplexität dieses Infrastrukturprojekts braucht es nicht nur vielschichtige Kompetenzen im Handwerk in unterschiedlichsten Disziplinen, sondern auch grosses Wissen und breite Erfahrung bezüglich Normen, Anforderungen der Schnittstellen sowie der Projektkoordination“, weiss Martin Burri, Mitinhaber in der fünften Generation.


„Ich schätze an BURRI die Kompetenz und Innovation, vor allem aber die interaktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe“


20 Jahre liegen zwischen den ersten Überlegungen und der endgültigen Inbetriebnahme der Bahn. Für ein Projekt dieser Grösse und Bauen im Bestand ein recht zügiges Unterfangen. Denn die Stadtbahn verkehrt nicht nur zwischen zwei Kantonen mit unterschiedlichen administrativen Prozessen, ihre Realisierung umfasst auch zahlreiche beteiligte Akteure.

Im Takt der Zukunft: Die Limmattalbahn steigert die Lebensqualität in der Region und setzt neue Impulse für die Stadtentwicklung. Fotos: Damaris Betancourt

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Im Takt der Zukunft: Die Limmattalbahn steigert die Lebensqualität in der Region und setzt neue Impulse für die Stadtentwicklung. Fotos: Damaris Betancourt

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Ein weiterer bahnbrechender Erfolg

Mit einem kantons- und gemeindeübergreifenden Dialogplan wurden Linienführung, Haltestellen, Siedlungskontext und künftiges Entwicklungspotenzial kontinuierlich diskutiert und sukzessive umgesetzt. Auch für BURRI erfolgte die Realisierung als Work-in-progress. Somit konnte 2019 bereits die 1. Etappe vom Farbhof Zürich nach Schlieren in Betrieb genommen werden, bevor im Dezember 2022 die gesamte Strecke eröffnet wurde.

Ob zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen, Sport oder Kulturerleben – seitdem bewegt und verbindet die Limmattalbahn sechs Gemeinden, den Kanton Zürich mit dem Kanton Aargau und die Stadt mit der Agglomeration. Ein Projekt, das die Lebensqualität in der Region massgeblich steigert und die zukünftige Entwicklung weiter beschleunigen wird. Auch für BURRI ein weiterer bahnbrechender Erfolg auf ganzer Linie.

© Architonic

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