Klassenbeste: Die neuen Schulen haben ihre Hausaufgaben gemacht

Hergebrachte Klassenraumdynamiken haben sich verschoben. Architekten nehmen dies zur Kenntnis und entwerfen Schulen, die fit sind für die Zukunft, indem sie mehr Raum für Kreativität bieten und konsequent nachhaltig sind.

Von Brenac & Gonzalez, Amelia Tavella Architectes, NIRAS Arkitekter und

Dezember 3, 2018 | 11:00 pm CUT

Die erhöhten Volumina der Lycée La Plaine von Brenac & Gonzalez in Paris verbinden die Schule mit ihrem urbanen Kontext, indem sie den Blick freigeben zwischen öffentlichem und privatem Raum. Foto: © Stefan Tuchila

Alle Bauformen spiegeln gesellschaftliche Trends wider und Schulen bilden keine Ausnahme. Heutige Schulen sind keine riesigen Gebäude mit identischen Klassenzimmern mehr, sondern erfüllen unterschiedliche Bedürfnisse: Sie verfügen sowohl über ruhige Räume für das individuelle Lernen, als auch über flexible Begegnungs- und Veranstaltungsräume und erfüllen aktuelle Vorstellungen in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit.

NIRAS Arkitekter haben in der neuen Långbrodalsskolan-Schule eine Vielzahl unterschiedlicher Räume entworfen, um sicherzustellen, dass sie auch für zukünftigeBildungsanforderungen gewappnet ist. Fotos: Anders Fredrikssén

Der neue Anbau der Stockholmer Långbrodalsskolan-Schule von NIRAS Arkitekter, dessen Grundriss das angrenzende jahrhundertealte Gebäude nachahmt, ist ein gutes Beispiel für diesen Trend. Die Schule verfügt in ihrer Mitte über einen grossen, flexiblen Raum für Versammlungen, sowie über kleinere Lernräume neben jedem Klassenzimmer, grosse gemeinsame Garderoben und Breakout-Bereiche. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Architekten war die Nachhaltigkeit, die sich in der Wahl langlebiger Materialien widerspiegelt, die sowohl aussen als auch innen verwendet wurden.

Das Design von COOKFOX Architects für die Neeson Cripps Academy beinhaltet auch einen grossen Teil an flexiblen Lernräume. Fotos © David Yeow

In Phnom Penh haben COOKFOX Architects die Neeson Cripps Academy so entworfen, dass sie dem lokalen tropischen Kontext entspricht. Lamellen aus Bambus und Beton-Brisesoleils bedecken verschiedene Gebäudeteile, um die Sonnenwärme zu reduzieren, während alle Klassenzimmer durch Energierückgewinnungsventilatoren mit Aussenluft versorgt werden. Das Schuldach dient als Spielplatz und wird gleichzeitig von Photovoltaik-Paneelen beschattet, die einen grossen Teil des Energiebedarfs des Gebäudes decken. Das Erdgeschoss ist hauptsächlich offen, um den Schülern zusätzlichen überdachten Begegnungsraum zu bieten und die Schule weniger anfällig für gelegentliche Überschwemmungen in der Stadt zu machen.

Die von Amelia Tabella Architectes entworfene Groupe Scolaire à Strega Schule ist ein herausragendes Beispiel für kontextuelle Architektur in ländlicher Umgebung. Fotos: WE ARE CONTENT(S)

Bei der Gestaltung der Groupe Scolaire à Strega Schule in Korsika achteten Amelia Tavella Architectes auch auf den lokalen Kontext. Eine der Seiten des einstöckigen Schulgebäudes ist mit gelbem Granit verkleidet und erinnert an traditionelle Gebäude in der Region, während die andere Seite mit Kiefernplanken verkleidet ist. Auf dem Gebäude befindet sich ein robustes, mit Kiefernlatten bedecktes Holzdach, das für den nötigen Schatten sorgt. Die Architekten schufen grosse Fenster mit Blick auf den Spielplatz und die umliegende Landschaft.

Die Architekten Brenac & Gonzalez haben für die Schule Lycée La Plaine strategisch Holzverkleidungen und polierten Beton eingesetzt um den Innenraum mit der Fassade des Gebäudes zu verbinden. Fotos: © Stefan Tuchila

In Saint-Denis, einem nördlichen Vorort von Paris, stand das Architekturbüro Brenac & Gonzalez vor einer ganz anderen Herausforderung. Die Schule Lycée La Plaine vereint Schlafsäle und Bildungseinrichtungen in einem gemischten und halbporösen Stadtblock. Die miteinander verflochtenen Gebäude, in denen die Schule, die Personalabteilung und die Unterkunft untergebracht sind, befinden sich über den Gemeinschaftsbereichen wie beispielsweise der Kantine. Die Fassade wechselt zwischen Betonplatten, die hauptsächlich auf die Strasse gerichtet sind, und Holzverkleidungen, die eine intimere Kulisse für den Innenhof bilden.

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