Neue Messe von wulf architekten | Messe- und Ausstellungsbauten

Fotograf: Archigraphie, Steffen Vogt

Neue Messe von wulf architekten | Messe- und Ausstellungsbauten ×
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Idee, Konzept
Maximen für den Entwurf dieses außerordentlich großen Projektes waren: minimaler Landschaftsverbrauch, kurze Wege und ein innovatives Erscheinungsbild, das die Landesmesse aus dem internationalen Messe-Einerlei heraushebt.
Entgegen den Vorgaben eines Testentwurfes wurde die Messeachse in Ost-West-Ausrichtung parallel zum Flughafen angelegt. Dadurch werden Flughafen und Messe zu einer zusammenhängenden Bebauungsinsel mit geringstmöglichem Verbrauch an Landschaftsflächen. Darüber hinaus wurde das Parkhaus mit ca. 4.000 Stellplätzen als Brücke über der A 8 geplant. Die überaus günstige Verkehrslage der Messe wird durch ein Wegesystem ergänzt, das die Messe direkt am Flugverkehr, Schienenverkehr und Kfz-Verkehr anbindet. Das große Parkhaus liegt zudem günstig zu den Flughafenterminals.

Die Unverwechselbarkeit der Gesamtanlage entsteht in erster Linie durch Einbeziehung der Topografie in das Messekonzept. Das Geländegefälle von ca. 20 m wird im Entwurf aufgenommen und als Potential für Vorteile bei der inneren Messeerschließung genützt.
Das Parkhaus, das sich als „Grünbrücke“ über die Autobahn und vorgesehene ICE-Trasse schwingt, ist ein besonderes Kennzeichen des Entwurfs.

Städtebauliche und landschaftliche Einbindung
Der Entwurf beansprucht etwa 15 ha weniger Landschaftsfläche als vorgesehen und schafft damit die Möglichkeit für Ausgleichsflächen.

Dies ist vor dem Hintergrund, dass dieses Großprojekt in der Bevölkerung und angrenzenden Gemeinden umstritten ist, ein wichtiger Punkt.

Auch das für ein solches Projekt untypische Eingehen auf das Geländegefälle und die Begrünung von Parkhaus und Hallendächern betont den sorgfältigen Umgang mit unseren ökologischen Ressourcen. Auf dem kompakten Baufeld von Flughafen und Messe erhält der neue Messeplatz eine Zentralfunktion, da er genau zwischen dem Messeeingang und den Terminals sowie direkt über dem Flughafenbahnhof liegt.

Dieser Platz ermöglicht eine gute Orientierung, auch in Bezug auf die weitere Umgebung mit Blick auf die Silhouette der Stuttgarter Peripherie und den Fernsehturm. Westlich am Messeplatz liegt das Kongresszentrum als Sonderbaukörper, der sich von den
Messehallen mit ihren geschwungenen Dächern unterscheidet. Ein zweiter Sonderbaukörper ist die Hochhalle, die im Prinzip durch zwei gespiegelt gegeneinander gestellte Einzelhallen entsteht und in der Form einem Zirkuszelt ähnelt. Sie liegt am tiefsten Punkt des Geländes und stört somit am wenigsten das Landschaftsbild.

Verkehrs- und Erschließungskonzept
Neben dem bestehenden wird ein zweiter Autobahnanschluss hergestellt, über den auch auf kürzestem Weg das Parkhaus erreicht wird. Dieses wird konsequenterweise von beiden Seiten der BAB erschlossen und hat somit Brückenfunktion.

Neben dem Haupteingang am Messeplatz verfügt die Anlage über einen zweiten Eingang am westlichen Ende, wo unter anderem auch die Busparkplätze angeordnet sind und eventuell ein zusätzlicher S-Bahn-Haltepunkt entsteht.

Die LKW-Erschließung mit großen Stauflächen erfolgt vom Norden über eine bestehende Landstraße. Die Planung folgt konsequent der Maxime der kurzen Wege. Neben der äußeren Messeumfahrung auf öffentlichen Straßen ist eine innere Messeumfahrung vorhanden, die eine besonders hohe Funktionsfähigkeit hat, weil infolge der beiden zusätzlichen Querungen in verschieden großen Ringen gefahren werden kann. Diese Konzeption ist eine positive Folge der Ost-West-Ausrichtung der Messeachse, da sich hierdurch zwei Geländestufen ergeben, die für diese Unterquerungen genutzt werden können. Hier liegen unterirdisch auch die Anlieferungsmöglichkeiten für gastronomische Einrichtungen.

Messefunktionen
Durch die topografisch bedingten Höhenstufungen entstehen einige Besonderheiten, die sich nicht nur atmosphärisch, sondern vor allem auch funktional nutzen lassen:
- Der Beschickungsverkehr ist schneller abzuwickeln, da konzeptfreie Querungen möglich sind.
- Jede zweite Halle kann auf einer höheren Ebene betreten werden, wodurch sich nicht nur eine gute Orientierbarkeit ergibt, sondern auch räumliche Abwechslung.
- Die Reihung der Messehallen führt durch die Höhenversätze nicht zu einer ermüdenden Monotonie im Erscheinungsbild.
- Die Überschaubarkeit der Gesamtanlage und des zentralen Messeparks ist besser.
- Die Stuttgarter Messe erhält dadurch eine unverwechselbare Charakteristik.
- Die Unterteilbarkeit in einzelne Messesegmente ist ablesbar.
- Es entstehen erheblich weniger Erdbewegungen, was bei dieser Größenordnung siebenstellige Kubikmeterzahlen ausmacht.

Der keilförmige Zuschnitt des Messeparks entspricht dem quantitativen Besucheraufkommen.
Die Verschwenkung der beiden Messehallenstreifen gegeneinander ermöglicht an jedem Punkt eine
gute Orientierbarkeit, da man immer sieht, in welche Richtung man läuft.
Die Hochhalle, die auch für Großveranstaltungen im Konzert- oder Sportbereich mit bis zu ca. 15.000
Besuchern dient, liegt in unmittelbarer Nähe des Haupteinganges mit Hauptfoyer. Das Foyer mit
zugeordnetem Tiefhof ist auch für Ausstellungen und Veranstaltungen nutzbar.

Architektur, Gestaltungsprinzipien
Die gestalterische Wirkung der Gesamtanlage besteht darin, dass die klare, rationale Formensprache überlagert und in Beziehung gesetzt wird mit freien, bewegten Linienführungen. Dies zeigt sich vor allem im zusammenhängenden Längsschnitt. Dieser bildet ein Wellenprinzip ab, das sich aus den zugbeanspruchten Hängedächern der Hallen und dem leicht gewölbten begrünten Parkhausdach zusammensetzt.

Großmaßstäbliche Elemente sollen sensibel auf die leicht gewellte Streuobstwiesen-Landschaft der Umgebung reagieren.

Im Detail wird Leichte und Großzügigkeit suggeriert. Die Innenräume sollen im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich wie auch im Erschließungsbereich durch gezielte Lichtführung von der Seite und von oben sowie inszenierte Außenbezüge wirken.

wulf architekten

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Fotograf: © wulf architekten

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