Das in den 60iger Jahren von Josef und Hans-Dieter Traub entworfene Verwaltungsgebäude liegt in Halbhöhenlage, östlich der Stuttgarter Innenstadt. Der Baukörper wurde mit seiner Längsachse senkrecht zum Hang positioniert. Dadurch konnte die für Stuttgart typische topografische Situation genutzt werden. Eine umlaufende Fassade aus eloxierten Alupaneelen und Glasbändern mit Drehfenstern prägte neben den Muschelkalk-Verkleidungen des Treppenhauses und der hangseitigen Stirnseite das Erscheinungsbild.

Um die Qualitäten des Ortes erhalten zu können, wurde trotz des schlechten Gebäudezustands von einem kompletten Abbruch, wie ursprünglich geplant, Abstand genommen. Das Gebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgeführt, teilweise ertüchtigt und entsprechend den neuesten energetischen Anforderungen nachhaltig saniert. Vorhandene Baustoffe wurden recycelt, wieder verwendet und mit neuen, ressourcenschonenden und vorzugsweise unbrennbaren Wärmedämmstoffen in langlebige, nahezu wartungsfreie Konstruktionen umgesetzt.

Die Entkernung der Geschosse ermöglichte die Transformation des bestehenden Verwaltungsbaus mit seinen klassischen Zellenbüros in offen strukturierte Wohn- und Arbeitsflächen. Der Umbau nimmt die klaren architektonischen Elemente und Prinzipien auf, interpretiert diese und setzt sie in einen neuen, zeitgemäßen architektonischen Kontext um. Die klassische Zweiteilung des Baukörpers in Gebäuderiegel und Sockel bleibt erhalten.

Die Material- und Farbwahl wird angemessen interpretiert. Ostfassade und Treppenhaus behalten ihre mit Muschelkalk verkleideten Fassaden. Die Neukonzeption der Fassade stellte in bautechnischer, energetischer und gestalterischer Hinsicht eine Herausforderung dar, denn es musste eine Materialisierung und Formensprache gefunden werden, die den hybriden Funktionen des Wohnens und Arbeitens gleichermaßen gerecht wird.

Wittfoht Architekten