Ein ausgebranntes Bauernhaus aus dem Jahr 1878 bildet die volumetrische Vorgabe für das Haus mit Einliegerwohnung. Innerhalb der von der Denkmalpflege geforderten Profilerhaltung wird auch die ehemalige Raumtypologie aufgegriffen und neu ausgelegt. Der Stall wird zum Arbeitsbereich, der Heuboden zu Wohn- und Schlafräumen, das Tenn zum offenen Erschliessungsraum und der eigentliche Wohnhausteil zur Einliegerwohnung. Das ehemals tief zum Terrain heruntergezogene Dach vervollständigt die Grundform und ist als nicht eingedeckter Dachstuhl interpretiert. Ihr wurden die Funktionen einer Aussentreppe, die sich im Hausinnern fortsetzt, sowie des Sonnenschutzes für die unteren Räume eingeschrieben.
Die statischen Möglichkeiten des Holzelementbaus werden durch grosse Spannweiten und plakatartige, an alte Fassadenwerbung erinnernde Fensteröffnungen ausgereizt. Das weitgehend unverkleidete tektonische Fügen der Bauteile ist Teil des räumlichen Ausdrucks. Die Fassade mit der in ihrer Neigung und Position variierenden horizontalen Lattung nimmt verschiedene Funktionen wahr. Neben Witterungs- und Sonnenschutz prägt sie als Lichtfilter die Raumstimmung. Als Kleid des Hauses gliedert sie die Fassadenproportionalität unabhängig der Geschossigkeit.

privat

UNDEND: Raffael Baur, Dieter Dietz, Urs Egg, Christian Meili, Dieter Vischer

Bauingenieur: Walt+Galmarini AG, Zürich