Neugestaltung des Eingangsbereiches
Wettbewerb 1. Preis


Umgestaltung und Umbau des Eingangsbereiches des Niederösterreichischen Landesmuseums und des Museumsvorplatzes. Das von Prof. Hollein geplante Museum wird durch einen neuen Gastronomiebereich und eine Ausstellungshalle im 1. OG erweitert. Weiters wurde das Foyer verlegt und erweitert, der Shopbereich neu gestaltet und ein zusätzliches Foyer mit einem Aufzug in der Tiefgarage eingebaut. Im Museumsgarten wurden eine Terrasse und eine Verbindungsrampe zum Foyer errichtet. Somit sind sämtliche Bereiche des Museums barrierefrei erreichbar. Die baulichen Maßnahmen wurden unter höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz gesetzt und erfüllen Passivhaus Standard.

Baukörper / Städtebau
Das Entwurfskonzept der Erweiterungsmaßnahmen reagiert auf die Architektur des von Prof. Hollein geplanten Landesmuseums nicht nur in Bezug auf Maßstab und Materialität, sondern auch in skulpturaler Hinsicht. Der Vertikalität der „Welle“, mit ihren mächtigen, windschiefen Stützen wird der horizontale, schlanke Baukörper aus groben „Wetterfest Stahl“ entgegengesetzt. Sämtliche in Erscheinung tretenden Funktionsbereiche werden formal in eine Stahlskulptur integriert, die analog zur `Welle´ tief in den Museumsvorplatz ausgreift. Dadurch wird der Eingriff klar lesbar, die „Welle“ erhält ein skulpturales Gegengewicht, und der Eingang des Museums wird gefasst. Die Bewegung der „Welle“ wird über das polygonal gefaltete Stahlvordach dynamisch weitergeführt und in Form des mit dem Vordach verbundenen „Wasserpavillon“ am Platz verankert. Das polygonal gefaltete Vordach erzeugt in seiner skulpturalen Wirkung einen fließenden Übergang von Außen nach Innen und dient als Verbindungsglied zum bestehenden Museumsbau. Die als Faltwerk ausgebildete Konstruktion schwebt über dem Eingang und markiert ihn gleichermaßen als monumentales Tor. Der heterogene Bestandsbau wird wie mit einer Klammer zusammengefasst.

Raumorganisation
Der neu angelegte Eingangsbereich erschließt ein großzügiges Foyer mit seitlich angegliederter Garderobe, Museumsshop, Kartenverkauf und Museumscafé. Im Sommer – und wenn es die Außentemperaturen erlauben – soll das Foyer geöffnet bleiben und so den Vorplatz mit dem Garten verbinden. So ist es nun auch für Nicht-MuseumsbesucherInnen möglich, den Museumsgarten und die neuen gastronomischen Einrichtungen zu besuchen.
Die Geometrie der Stahlkonstruktion wird im Innenraum fortgesetzt, der neue Gastronomie- und Eingangsbereich mit der polygonal gefalteten Decke und großer Raumhöhe wertet das nur 3 m hohe Foyer im Bestandsgebäude auf und vermittelt Großzügigkeit und Eleganz.

Freiflächen
Der zweifarbige Asphalt des Museumsvorplatzes, in warmen Rottönen gehalten, führt den Besucher gleich einem roten Teppich in die neu gestalteten halböffentlichen Bereiche. Der an den roten Asphalt anschließende Holzboden suggeriert in Zusammenspiel mit dem neu errichteten Vordach und der indirekten Lichtführung eine fast heimelige Atmosphäre. Der Außenraum wirkt wie ein Innenraum. Dadurch werden die MuseumsbesucherInnen eingeladen, die Schwelle zu überschreiten.

Konstruktion
Fassade und Dachhaut sind als selbsttragende Konstruktion aus Wetterfeststahl ausgeführt. Die mit Spanten ausgesteiften Großelemente wurden auf der Baustelle dicht verschweißt. Die Verglasungen sind entkoppelt um Spannungen aufgrund von temperaturbedingten Längenänderungen zu vermeiden. Sämtliche Fassaden entsprechen der Sicherheitsklasse WK 3.

Entwurfsansatz ist die Öffnung des Museums zum Vorplatz und zum Garten. Im Sommer und wenn es die Außentemperaturen erlauben, soll das Foyer geöffnet bleiben und den Vorplatz mit dem Garten verbinden. Auch für Nicht-Museumsbesucher soll es ohne Schwellenangst möglich sein, den Museumsgarten und die neuen Gastronomieeinrichtungen des Museums mit den neuen Bereichen zu besuchen. Die gesamte Nordfassade wirkt als Tor, ist durchlässig und zum Foyer geöffnet. Die neuen Funktionsbereiche (Foyer, Shop, Cafe, Garderobe) sind nur soweit als notwendig zueinander abgeschlossen. Durch die Offenheit des Foyers wird das Museum in zwei Bereiche geteilt, die auch der Inhaltlichen Bespielung entsprechen: vom Kartenverkauf geht es rechts zum naturwissenschaftlichen Bereich, links zu den Ausstellungshallen.
Die architektonische Teilung erlaubt eine differenziertere Bespielung des Museums und schärft die inhaltliche Ausrichtung des Museums.

Vorplatz / Außenanlagen
Der Vorplatz mit den neuen Holzplattformen soll als Ausstellungsort zeitge- nössische Kunstpositionen präsentieren und mit Veranstaltungen bespielt werden. Hierfür wird auf eine exzessive Möblierung des Vorplatzes verzichtet, der Platz wird für Aktionen freigehalten. Im Laufe der Zeit soll er sich vielmehr durch Kunstaktionen und Ausstellungen anreichern.
Die Oberflächengestaltung des Vorplatzes besteht aus wegführenden Bodenelementen, welche die Wege und verschiedene Funktionsbereiche markieren (direkt vor dem Museum/Zugang Garten/Terrasse und Rampenanlage), sowie aus Flächen vor dem Museum, die mit rotem Asfalt belegt sind. Durch Arbeitsfugen, Bearbeitungsspuren und Einstreuungen im Asphalt wird eine dynamische Linienstruktur erzeugt. Zugang von der Garage Der Weg von der Garage erfolgt über den behindertengerechten Aufzug bzw. die bestehende Stiege unter der bestehenden Glaswelle.

Gastronomiebereich
Der Gastronomiebereich wird so angeordnet dass er den Museums-Vorplatz mit dem Foyer, der Gartenterrasse und dem Garten verbindet. Ein Wasser-Pavillon kann als Gastgarten benutzt werden. Er belebt den Platz und dient als Schattenspender. Die Terrasse zum Museumsgarten kann ebenfalls als Freibereich fürs Cafe genutzt werden. Die Küche und das Lager sind beim Museumsnebeneingang situiert. Von hier aus erfolgt auch die Anlieferung. Die Erweiterung des Cafes für Veranstaltungen und Eröffnungen ist Richtung Garten und Foyer möglich.

Shopbereich
Gut sichtbar, links vom Foyer, und mit diesem direkt verbunden liegt der Museumsshop. Alle BesucherInnen, die von St. Pölten oder von der Garage kommen, passieren den Museumsshop. Der Ausgang aus dem Museum führt die Gäste ebenfalls durch den Shopbereich.

Materialien
Grundsätzlich wurden warme, natürliche Materialien verwendet. Das Spangen-Fassadenelement sowie der Pavillon ist als Stahlkonstruktion ausgeführt und hat eine Oberfläche aus 6-10 mm starken Cor-Ten-Stahlplatten. Die zugehörigen Bodenelemente (Boden Weg Vorplatz-Museum, Foyer und Terrasse) sind aus Holz im Farbton der Stahlplatten gefertigt. Sämtliche neue Verglasungen werden großflächig und profillos ausgeführt (Silikonfugen). Der Vorplatz ist mit rotem Asfalt belegt; Arbeitsfugen, Bearbeitungsspuren und Einstreuungen ergeben eine beabsichtigte Linienstruktur. Der rote Asfalt wirkt farblich ebenfalls warm. In Zusammenspiel mit der Weichheit des Materials wirkt er als Bodenmaterial unprätentiös.

NÖVV represented by Arzberger-Höß ZT GmbH

RATAPLAN Architektur ZT GmbH
Project manager: Friedel Winkler, Gerhard Huber
Project team: Armin Draxl, Vera Kumer, Anna Moravek, Katharina Müller, Andreas Ratajski, Markus Steinmair, Andreas Trojer

Building physics: DI Ewald Pachler – Ernst Nöbl
Structural consultant: DI Helmut Zieritz – Wolfgang Engel
Fire prevention consultant: DBI – Düh Beratende Ingenieure Keg – Bettina Düh
Graphic design: Andrea Zeitlhuber, Vera Kummer
Building control: Arch. DI Paul Pfaffenbichler ZT-GmbH – Ursula Bieringer
Heating/ventilation colsultant: Thermo Projekt – Robert Lang
Electrical consultant: Risk-Control GmbH – Herbert Hauber

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Fotograf: © Markus Tomaselli

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