Entwurf
Der Neubau des Cityparkhauses Gerberstrasse Backnang positioniert sich als eigenständiger, kompakter Solitär auf dem Eckgrundstück an der Gerberstrasse und Wilhelmstrasse. Unweit der Innenstadt gelegen, bildet das Gebäude den städtebaulichen Abschluss der Gerberstrasse, sowie den Übergang zur benachbarten, großmaßstäblichen Bebauung der Fa. Tesat. Die Baukörperstellung integriert es in die Straßenraumsilhouette und akzentuiert gleichzeitig die Zugangssituation in Richtung Innenstadt.

Die Zufahrt zum Parkhaus erfolgt im Norden über die bestehende Zufahrt zwischen dem bestehenden Geschäftshaus der Fa. Windmüller und dem neuen Parkhaus.

Das Parkhaus besteht aus fünf Geschossen mit je ca. 800m² Garagennutzfläche. In der offenen Großgarage stehen insgesamt 132 Stellplätze auf neun oberirdischen, im Halbgeschossversatz angeordneten Parkebenen zur Verfügung.

Konstruktion
Die Stahlkonstruktion mit Doppel-T-Stützen im 2,5 m Raster und weitspannenden Beton-Flachdecken, ermöglicht stützenfreie Parkplätze. Die gesamte Stahlkonstruktion wurde feuerverzinkt und erhielt einen weißen Anstrich. Der massive Erschließungskern aus Sichtbeton dient der Unterbringung des notwendigen Fluchttreppenhauses. Die Aussteifung der Parkhauskonstruktion erfolgt über Auskreuzungen.

Fassade
Das Gebäude wird horizontal über Stahl-U-Profile im Bereich der Geschossdecken gegliedert. Die Fassade wurde in einer Kombination aus vorgehängter Ziegelfassade und einem Edelstahlnetz ausgeführt. Treppenhauswände, Sockel und F90-Wand auf der Westseite hingegen sind in Sichtbeton gehalten. Das Treppenhaus erhielt eine Aluminium-Pfosten-Riegelfassade.

Eine Fassade aus im Versatz gemauerten Klinkern gestaltet in Teilbereichen die Ost-, Süd- und Nordseite des Parkhauses. Die Steine wurden in einem speziellen Verfahren gebrannt, so dass ein lebendiges, changierendes Farbspiel von Dunkelrot über Violett bis Blau entstand. Die einzelnen Elemente lasten entweder auf dem Betonsockel, oder jeweils geschoßweise auf horizontalen Stahl-U-Profilen auf bzw. erfolgt die Lastabtragung mittels horizontaler Stahl-Hohlkastenprofile mit angeschweißten Flanschen. Die Steine werden im Überbindebereich durch senkrechte U-Profile und passenden Mauerankern an den waagerechten U-Profilen oder Hohlkastenprofilen befestigt. Die Stahl-Unterkonstruktion ist feuerverzinkt und weiß gestrichen.

Die Bereiche der Fassade, in denen keine Klinker bzw. Betonfertigteile verwendet wurden, sowie der Bereich der Attika, erhielten als Fassadenabschluss ein Edelstahlgewebe, welches mit gespannten Randseilen aus Edelstahl befestigt ist.

Mit seiner vorgehängten innovativen Ziegelfassade integriert sich das Cityparkhaus Backnang in den innerstädtischen Kontext. Im Inneren hell und freundlich gestaltet, durch die offene Fassade mit ständigem Bezug nach außen, bietet es den Bürgern und Besuchern in der Backnanger Altstadt eine angenehme und sichere Parkmöglichkeit.

Kerstin und Martin Windmüller

Architekten:
mattes ∙ sekiguchi partner architekten BDA
Dipl.-Ing. Franz-Josef Mattes
Dipl.-Ing. Stefan T. Sekiguchi

Mitarbeiter:
Dipl. Ing. (FH) Fabian Ehehalt

Generalunternehmer: Goldbeck Süd GmbH